„Grill den Henssler“Steffen Henssler trifft auf seinen Albtraum – Sonya Kraus

„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“: Zivi Rowan musste seinem Chef Steffen Henssler ausdauernd zur Hand gehen

„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“: Zivi Rowan musste seinem Chef Steffen Henssler ausdauernd zur Hand gehen

Ach, du dickes Ei. Beim Osterspecial seiner Koch-Show „Grill den Henssler“ setzte es für den Gastgeber eine ganze Reihe von Überraschungen.

„‚Grill den Henssler‘ ist die Show, bei der es darum geht, den Alten zu Fall zu bringen.“ Steffen Henssler weiß, was Sache ist, und machte sich auch keinerlei Illusionen. Aber diesmal, beim Osterspecial der VOX-Show – inklusive eidottergelbem Anzug seiner Moderatorin Laura Wontorra, einem Osternest im Haar von Jurorin Mirja Boes und einem Typen in dämlichem Osterhasenkostüm – waren die Bedingungen so hartgekocht wie nie: Das Oster-Menü musste parallel, also nicht wie sonst jeder Gang einzeln und nacheinander, gebrutzelt werden.

Das gab’s noch nie in all den Jahren, und Promi-Kochcoach Johann Lafer, zum dritten Mal am Start, ordnete das auch gleich mal richtig ein: „Das ist eine schwere Herausforderung.“ Eine, die Abschlussprüfungen von Jungköchen nahekommt. „Crazy Shit“, kommentierte Henssler die einmaligen Regeln. In der gegnerischen Küchenzeile lauerte zudem große Gefahr. Denn Kochcoach Lafer, bisher mit einer 1:1-Bilanz, leitete harte Promi-Gegner an.

Steffen Henssler trifft auf seinen Albtraum – Sonya Kraus

Alle Promis waren Wiederholungstäter, Mickie Krause und Ilka Bessin zum zweiten Mal zu Gast. Beide verloren ihre Premieren, Bessin („Meine Mutter hat mich ausgelacht und wollte mich zur Adoption freigeben.“) hatte zuletzt in Magdeburg beim Sommerspecial „versagt“, Krause vor Jahren mal verloren.

Alles zum Thema Laura Wontorra

Die größte Gefahr drohte von Sonya Kraus, die wie Mickie Krause unlängst eine in der VOX-Show „Showtime of my Life“ ermittelte Krebsdiagnose zu verkraften hatte. „Sie ist Steffen Hensslers Alptraum“, stellte Wontorra die Moderatorin vor, und nicht zu unrecht: Kraus trat bisher zweimal an und gewann viermal – nämlich jeweils das direkte (Dessert-)Duell und dann auch die Gesamtwertung. Kraus war sogar im Promi-Team das Henssler vor mittlerweile acht Jahren die allererste Pleite – eine empfindliche obendrein – zufügte. Darob von Selbstbewusstsein beseelt stellte sich Kraus sogar der Herausforderung „Vorspeise“ und das, obwohl sie zugab: „Ich kann nicht kochen. Ich kann nur Dessert.“

Da passte ja die Einteilung, denn Dessert-Frau Bessin meinte: „Ich hasse Dessert, ich hab noch nie was gebacken.“ Gute Wahl – für sie stand ein Osterlämmchen an! Konnte das überhaupt was werden?

Henssler setzt Ziwi Howan auf den Eierlikör an

Steffen Henssler spielte diesmal nicht die verbale Hauptrolle. Er war einfach gestresst und wirbelte zwischen Pfannen, Platten und Schneidebrettchen hin und her. Unterstützt wurde er von seinem Ziwi Howan, der diesmal nicht Handlanger, sondern astreiner Assistenzkoch war. Als – zu allem Überfluss – auch noch die Aufgabe gestellt wurde, nebenbei einen Eierlikör anzusetzen, delegierte Henssler ohne zu zögern: „Howan, googel mal Eierlikör!“ Fortan war Howan dafür zuständig. Einwände? Henssler hob den Zeigefinger: „Howan, dran denken: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!“

Eine spritzige Rolle spielte diesmal vor allem Laura Wontorra. Die war in den beiden Chaos-Küchen ungefähr so erwünscht wie der Fuchs bei der Osterhasenparty und dotzte wie eine Flipperkugel zwischen den Küchenzeilen hin und her. Keine leichte Aufgabe, aber sie trank sie sich schön.

Obwohl Wontorra den Scherz „Ich kann eines in der Küche perfekt: Flaschen öffnen!“ immer wieder mal auspackt, scheiterte sie an der Schampus-Pulle. Da half Lafer beherzt und köpfte den Hals fachmännisch mit dem Messer. Zwar vergaß „Wonti“ zum Dank erst mal, nach ihrem Glas auch das des Kochcoaches zu füllen („Krieg ich auch was?“), dafür konnte er ihr dann auch sagen, dass der Schampus korkte. „Warum fällt mir das nicht auf?“, jammerte La Wontorra.

Wontorra warnt vor Zoten: „Es schauen auch Kinder zu“

Als sie mit Eierlikör-Expertin Mirja Boes später zum Verköstigen der beiden „Harmoniebeschleuniger“ ging, war sie richtig gut drauf. Die Punkte bekam der Punsch der Promis, der Tipp, den Mirja Boes hatte, hätte auch von Wontorra kommen können: „Wenn man die beiden mischt, wird’s richtig geil.“

Apropos geil. Klar, Ostern ist das Fest der (f)eierlichen Zweideutigkeiten. Da kann ja beinahe jeder Satz zotig missinterpretiert werden. „An Ostern müssen die Eier raus“, rief denn auch gleich mal Wontorra und Ilka Bessin verwertete die Vorlage volley. „Was sind denn das wieder für Wortspiele?“ Als später Johann Lafer bei der Dessert-Zubereitung forderte „Los, mach größere Löcher“, wähnte sich Bessin auch am falschen Ort: „Sind wir jetzt im Schlafzimmer?“ Da grinste Wontorra: „Es ist Ostern, es gucken auch Kinder zu.“

Die Promis fackeln ein Holzbrett ab – und Steffen Henssler

Es wurde hektisch, es wurde wild. Und es wurde lecker. Gleich bei der Bewertung der Vorspeise (Lachsforelle in der Salzkeruste mit Frühlingsgemüse) zeigte sich der sonst so kritische Christian Rach „total geflasht von beiden Tellern“. Auch Mirja Boes und Calli Calmund werteten hoch – und zwar für Sonya Kraus. 27:24. „Du bleibst Steffens Albtraum“, meinte Wontorra, während Kraus feierte und höhnte. Bis es ihr dämmerte: „Ich werde wohl nie mehr eingeladen.“

Die Hauptspeise (Keule, Rücken, Filet vom Reh mit Möhren und Semmelknödel) zelebrierte Mickie Krause vergleichsweise stoisch ruhig, er hatte sogar noch Zeit und Muße für Witze, die Otto Waalkes schon vor 50 Jahren brachte („Frohe Ostern – Buenos Eires“). Er ließ sich auch von einem kokelnden Schneidebrett nicht aufhalten: „Hurra, Hurra, das Holzbrett brennt.“ Und: Er trotzte Henssler ein 23:23 ab. Nach den Küchencompetitions und der Eierlikör-Prämie von drei Extrapunkten hieß es 56:53 für die Promis.

Und Ilka Bessin, die erstmals einen Kuchenteig buk, brachte das Ding nach Hause. Ihr 26:22 („Danke, ich könnt weinen!“) ebnete den Weg zum deutlichen Gesamtsieg (82:75).

Lafer lobt Henssler: „Ich verneige mich“

Henssler konnte sich über die Pleite gar nicht so richtig ärgern, so angespannt war er vom Dauereinsatz. Da ging es ihm dann doch runter wie warme Schokolade, als Calli Calmund unbedingt „eine Lanze für den Steffen brechen“ musste. „Isch weiß nit, welsche Köche son dreieinhalb Stundeneinsatz durchhalten, immer im Feuer, immer Vollkarton.“ Da schloss sich dann sogar Johann Lafer, laut Calli „Jahrzehnte lang der König der Desserts“, an: „Lieber Steffen, ich verneige mich, du bist ein großartiger Koch.“

Ilka Bessin drückte es mal wieder anders aus: „Der Henssler ist schon ne geile Sau, wenn er so da am Herd steht.“ Was nächste Woche erneut zu beweisen sein wird. (tsch)