Am Donnerstag ist die mit Spannung erwartete Doku-Serie „Harry & Meghan“ auf Netflix gestartet. Was erwartet Zuschauer und Zuschauerinnen in der sechsteiligen Reihe?
„Harry & Meghan“ auf Netflix„Es geht um Hass“ – Wie brisant ist die neue Skandal-Doku wirklich?
„Das wird hässlich“, prophezeite die „Times“. Auch britische Verfassungsrechtler waren alarmiert. Der Grund für die Aufregung: Die neue Doku-Reihe „Harry & Meghan“ lässt den Zoff hinter den Londoner Palastmauern endgültig eskalieren.
„Niemand kennt die ganze Wahrheit. Wir kennen die ganze Wahrheit“, sagt Prinz Harry im Trailer zur sechsteiligen Serie. Das klingt nach einer Kriegserklärung an das britische Königshaus. Doch wie brisant ist „Harry & Meghan“ wirklich?
Harry und Meghan auf Netflix: Das passiert in der neuen Doku
Seit Donnerstag (8. Dezember 2022) können sich Fans nun selbst ein Bild von der Doku machen, vor der Palast-Insider zittern sollen: Die ersten drei Teile (jeweils knapp 60 Minuten lang) sind seit 9 Uhr deutscher Zeit auf Netflix abrufbar. EXPRESS.de hat reingeschaut.
Die Anschuldigungen sind schwer: Im April 2020 sagten Harry (38) und Meghan (41) sich von den britischen Royals los und zogen nach Kalifornien. Drohungen gegen Meghan, die der ehemalige Anti-Terror-Chef der Londoner Polizei jüngst als „sehr ernst und ekelhaft“ beschrieb, waren nur ein Grund für den Rückzug.
Sie habe aufgrund der ständigen öffentlichen Angriffe Selbstmordgedanken gehabt, gestand die Herzogin von Sussex in einem Oprah-Interview im letzten Jahr. Neben mangelnder Unterstützung werfen die Sussexes der „Firma“, wie die Königsfamilie genannt wird, auch Rassismus vor.
Erst vor wenigen Tagen sorgte eine Hofdame mit unangemessenen Kommentaren für einen öffentlichen Rassismus-Skandal bei den Royals.
Netflix-Doku: So dramatisch berichten Meghan und Harry von Zoff mit Royals
In der Doku spricht die Anwältin des Paares von einem „Krieg gegen Meghan“ in Großbritannien. „Es geht um Hass, es geht um Rasse“, sagt ein Freund Meghans.
Die explosiven Vorwürfe schlachtet Netflix in einer dramatischen Inszenierung mithilfe der Regisseurin Liz Garbus (Emmy für „What Happened, Miss Simone?“) aus.
Die Doku zeigt Einzelinterviews mit Meghan und Harry und jede Menge private Bilder und Video-Ausschnitte, die mit Tonaufnahmen der Sussexes und deren Unterstützer (u. a. Meghans Mutter Doria Ragland) unterlegt sind. Schnelle Schnitte, theatralische Musik und immer wieder eine verzweifelte Meghan und ein ernster, besorgter Harry: So lassen sich die Exil-Royals auf Netflix inszenieren.
Zuschauer und Zuschauerinnen können noch einmal die Anfänge der Liebesgeschichte zwischen Harry und Meghan verfolgen, bis hin zu den Problemen, die zur Flucht der beiden in die USA geführt haben.
Wer auf noch nie zuvor gehörte Aussagen gehofft hat, wird hier enttäuscht. Wirklich neue Erkenntnisse bekommen geneigte Beobachter der royalen Soap-Opera nicht. Die Anschuldigungen aus dem Interview mit der US-Talkmasterin Oprah Winfrey aus dem Jahr 2021 werden hier weitgehend nur wiederholt und weiter ausgeführt - nur eben dramatischer.
Ein Beispiel: In einer Szene sitzen die Sussexes in ihrem Auto und fahren zu Freunden. Meghan und Harry schauen sich immer wieder besorgt um, angeblich fährt ihnen ein Fotograf hinterher, wie ihr Fahrer sagt. Dazu werden alte Aufnahmen eingeblendet, die eine von Paparazzi gejagte Lady Diana zeigen, um künstlich Spannung und Dramatik zu erzeugen.
Die Frage bleibt, was wollen die Sussexes mit der erneuten Eskalation erreichen? Fakt ist: Es wird nicht die letzte Zusammenarbeit mit Netflix bleiben. Das Paar hat einen Film-Deal über 100 Millionen US-Dollar mit dem Streamingriesen abgeschlossen.
Und wie reagiert der Palast auf die Anschuldigungen? König Charles III. und Königin Camilla sollen „ermüdet“ von den immer neuen Beschwerden sein, schreiben britische Medien und beziehen sich auf Quellen am Hof. Ob Charles oder William sich öffentlich zu der Doku äußern werden, ist eher unwahrscheinlich. Bei den Royals gilt das Motto „Nicht beschweren, nichts erklären“. (sp)