„Bares für Rares“Verkäufer treiben Preis für Rarität in ungeahnte Höhen

Horst Lichter war schockverliebt in das Igel-Trio, welches sich bewegen konnte: „Ne sach mal, wat is dat süß! Ich werde ja nicht mehr!“ Auch der Experte war begeistert: „Man denkt sofort an den berühmten Mecki-Igel“, fand Detlev Kümmel. Doch stamme der Original-Mecki aus den 50er-Jahren und war da „nicht nur eine Comic-Figur, sondern eine Leit- und Werbefigur“.  (Bild: ZDF)

Horst Lichter war schockverliebt in das Igel-Trio, welches sich bewegen konnte: „Ne sach mal, wat is dat süß! Ich werde ja nicht mehr!“ Auch der Experte war begeistert: „Man denkt sofort an den berühmten Mecki-Igel“, fand Detlev Kümmel. Doch stamme der Original-Mecki aus den 50er-Jahren und war da „nicht nur eine Comic-Figur, sondern eine Leit- und Werbefigur“. (Bild: ZDF)

Damit haben die Händler bei „Bares für Rares“ nicht gerechnet: Zwei Verkäufer begegnen ihnen in der Donnerstagsfolge auf Augenhöhe.

Es war einmal mehr Liebe auf den ersten Blick bei „Bares für Rares“, Horst Lichter war hin und weg von einem Igel-Trio, welches sich bewegen konnte: „Ne sach mal, wat is dat süß! Ich werde ja nicht mehr!“ Die Verkäufer Renate und Alexander erklärten: „Unsere Enkel sind aus dem Alter raus.“

Der Moderator erfragte die Herkunft der tierischen Musikanten. Renate berichtete, die Schaufenster-Deko sei bei einem Unternehmen zu Weihnachten und Ostern in Betrieb gewesen. Bei der Geschäftsauflösung hatten die beiden die musikalischen Igel erworben.

„Bares für Rares“-Händlerin scherzt: „Es sind Original-Igel“

„Man denkt sofort an den berühmten Mecki-Igel“, fand Detlev Kümmel. Doch stamme der Original-Mecki aus den 50er-Jahren und war da „nicht nur eine Comic-Figur, sondern eine Leit- und Werbefigur“. Zwischen den Zeilen klang das also nicht nach dem berühmten Vorbild. Dafür konnten die drei Igel mit einem „Bonus-Feature“ punkten: „Die drei Figuren sind fürs Schaufenster gedacht, sie sind elektromechanisch, durch den Antrieb kann man sie bewegen“, erklärte der Experte.

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„Die beiden Igel rechts und links bewegen den Kopf, der in der Mitte bewegt den Kopf und kann Geige spielen“, sagte der Experte - wenn auch nur pantomimisch, denn Flöte, Geige und Mundharmonika waren nur Deko. Einen Herstellernachweis fand Kümmel nicht. Eine Einschätzung für das Alter der Figuren gab er dennoch ab: Der Experte tippte auf die 1960er- oder 1970er-Jahre. Horst Lichter erkundigte sich nach dem Material. An den Köpfen fand Detlev Kümmel „diese typische Kunststoffmasse“ der damaligen Zeit vor. Diese war „belegt mit Mohair, wie bei Teddybären“, erkannte er.

Aber war das Trio etwas Rares? Der Experte stufte die Igel-Combo als „schon selten“ ein. Renate und Alexander überraschten mit einem hohen Wunschpreis: 1.800 Euro wünschte sich das Paar. Detlev Kümmel musste sie enttäuschen: Solche Figuren würde man für 200 bis 300 Euro pro Stück finden - insgesamt also für 600 bis 900 Euro. Das Paar akzeptierte dennoch die Händlerkarte.

Vor dem Gang in den Händlerraum verriet Alexander seine Gemütslage: „Wir sind ein bisschen aufgeregt. Es wird spannend, denn es geht um Verkauf.“ Dass die beiden als Immobilienmakler Erfahrungen mit Verhandlungen haben, war eine Überraschung für die Profis.

„Die gucken bisschen deppert“, kritisierte David Suppes. Fabian Kahl wollte herausfinden, ob es sich um Original-Meckis handelte. Als die beiden den Figuren unter die Kleidung guckten, scherzte Benjamin Leo Leo: „Jetzt werden sie gleich ausgezogen! Lasst die Band in Ruhe!“

„Sind Sie Dekorateur?“, erkundigte sich Susanne Steiger. Alexander dementierte und erklärte die wahre Herkunft der Musik-Igel. Er berichtete, das Paar habe das Trio vor mehr als zehn Jahren gekauft. „Sind das Original-Mecki-Figuren oder dem nur nachempfunden?“, war Benjamin Leo Leo neugierig. Alexander wich etwas aus: „Der Sachverständige bezeichnet die als Igel.“ Susanne Steiger resümierte scherzhaft: „Es sind Original-Igel.“

„Ich sehe da ja eigentlich den Steve, wie er im Kerzenschein die Knöpfe annäht und im Hintergrund die Kapelle spielt“, neckte Susanne Steiger den Kollegen. „Ne“, verneinte Steve Mandel resolut. „Er hat ja heute alles gekauft“, erklärte Susanne Steiger ihre Fantasie.

Fabian Kahl und Benjamin Leo Leo staunten nicht schlecht über die Expertise. Susanne Steiger gab zu bedenken: „Die Frage ist halt am Ende, wer das bezahlt.“ David Suppes bot mit 250 Euro deutlich weniger als den Schätzpreis an. „Ich glaube, da kommen wir nicht zusammen“, schmetterte Alexander ab. David Suppes verdoppelte im gleichen Atemzug fast: 400 Euro. „Nö, da kommen wir nicht zusammen“, blieb Alexander cool. „Last price: 600“, schlug Suppes vor. „Bei 700 hätte ich gesagt okay“, so Renate.

Hoch gepokert, doch die knallharte Taktik funktionierte: Suppes bettelte förmlich um ein Entgegenkommen: 650 Euro? Deal! Bei der Geldübergabe lobte der Händler beeindruckt: „Starker Verhandlungspartner“. So viel Gegenwehr sind die Verkaufsprofis nicht gewohnt ...

„Bares für Rares“: Messing-Knöpfe erzielen nur ein Viertel des Wunschpreises

Einen Siebdruck von Manabu Mabe brachten zwei Geschwister mit. Den Wunschpreis von 300 Euro erhöhte Dr. Friederike Werner auf 400. Die Händler rieten: Drache? Hund? Fuß? Wie man will bei abstrakter Kunst. Susanne Steiger kaufte das Bild für 250 Euro.

Kümmel lobte Lichter, weil der das Mitbringsel als Nähhelfer identifizierte. Was Lichter für ein „Krokodilklämmerchen“ hielt, war ein Delfin. Kümmel taxierte auf 180 Euro. Im Händlerraum wurde gerätselt: Delfin oder Krokodil? Leo Leo bezahlte 260 Euro.

„Was das ist, weißt du?“, fragte Lichter seinen Experten. „Ein Armleuchter“, scherzte der Moderator. Zwei Freunde erhofften sich für die antiken Silberleuchter 700 Euro. Patrick Lessmann taxierte auf 900. Steve Mandel war das schmucke Duo 800 wert.

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Acht handbemalte Messing-Knöpfe aus Paris wollte ein Ehepaar für 800 Euro veräußern. Expertin Dr. Friederike Werner halbierte die Summe. Steve Manel bezahlte nur die Hälfte des Schätzpreises: 200 Euro.

An ihrem Kommunionsgeschenk hatte eine Verkäuferin zeitlebens „null Interesse“. Nun wollten sie und ihr Ehemann das diamantbesetzte Goldarmband mit Saphir für 1.000 Euro loswerden. Patrick Lessmann taxierte auf maximal 700. Susanne Steiger bezahlte 800. (tsch)