„Die Liebe feiern“Jannik Schümann spricht über Traumhochzeit mit seinem Felix

Jannik Schümann

Jannik Schümann spielte unter anderem in „Sisi“ und aktuell in der Mini-Serie„Disko 76“ mit.

Schauspieler Jannik Schümann („Sisi“) spricht über seine Hochzeitspläne mit Partner Felix, Diversity und verrät, dass er noch immer „Bibi Blocksberg“ hört.

von Laura Schmidl

Überwachungsstaat, Gedankenpolizei, die totale Kontrolle. Aber es regt sich Widerstand in der Welt von George Orwells Klassiker „1984“. Der berühmte Roman wird nun in einem Hörspiel vertont. Jannik Schümann spricht dabei Winston Smith, der sich einer rebellischen Gruppe anschließt – und dabei sein Leben riskiert.

„Winston arbeitet in einem Ministerium und ist dafür verantwortlich, Informationen aus den Archiven zu löschen, damit diese in Vergessenheit geraten“, verrät Jannik Schümann (32) im Gespräch mit EXPRESS.de. „In diesem totalitären Regime werden alle, die sich dagegen stellen, ausradiert. Winston merkt im Laufe der Zeit, dass er das nicht mehr unterstützen kann.“

Jannik Schümann über seine Leidenschaft: Hörspiele

Für Jannik ist das Schauspiel ohne Bild keine Neuheit, sprach er doch schon die deutsche Stimme von Justus Jonas in dem Film zu „Die drei ???“ und in der Hörspielreihe „Die drei ??? Kids“. „Ich bin wahnsinnig gerne Sprecher. Ich finde es ganz besonders, weil es eine andere Art der Kunst ist. Es macht vieles leichter, weil man seinen Körper viel stärker einsetzen kann als vor der Kamera“, sagt Jannik. „Ich hoffe, im Studio waren keine Kameras. Ich habe wild rumgefuchtelt und übertriebene Mimiken eingesetzt – aber es hilft, die Emotion rüberzubringen. So groß darf ich mich vor einer Kamera nicht bewegen.“

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Andererseits helfe gezielte Gestik, Mimik und ein Kostüm vor der Kamera, um die Figur darzustellen, findet Jannik, der in der „Sisi“-Serie den Franz verkörperte. Auch privat schaltet Jannik gern Hörspiele ein. „Ich höre ‚Die drei ???‘ – und auch immer noch ‚Bibi Blocksberg‘“, verrät er uns.

Die Geschichte sei, obwohl Orwell sie schon in den 1940er-Jahren als Zukunftsdystopie schrieb, so aktuell wie eh und je, findet Jannik. „Es ist ein Stoff, der nie an Aktualität verliert. Das ist aber auch beängstigend“, sagt er. „Wir wissen zum Beispiel nie, wie viel das Handy wirklich mithört. Wir wundern uns immer nur, dass wir, nachdem wir mit Leuten über bestimmte Produkte geredet haben, diese als Werbung auf Instagram vorgeschlagen bekommen.“

Jannik Schümann wünscht sich mehr Repräsentation queerer Menschen

Und auch ernstere Parallelen sieht er: „Es gibt einen Rechtsruck und die realistische Gefahr, dass unsere demokratischen Werte gekippt werden können. Wir müssen unsere Stimme erheben, laut sein, und alles dafür tun, dass das nicht passiert.“

Seine Stimme erhebt Jannik auch für mehr Diversität vor und hinter den Kameras und Mikrofonen in Deutschland. „Mir fehlt Repräsentation, eine nicht-stereotype Darstellung von queeren Menschen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es ist noch nicht genug im deutschsprachigen Bereich.“

Jannik selbst hatte Weihnachten 2020 sein Coming-Out als schwuler Mann. In diesem Jahr machte er seine Verlobung mit Partner Felix bekannt. Im kommenden Jahr wird geheiratet. „Meine Traumhochzeit sieht so aus, dass wir einfach nur die Liebe feiern und das am liebsten über mehrere Tage.“ Das Hörspiel „1984“ mit Jannik Schümann (und Ronald Zehrfeld und Cynthia Mikas) ist ab Freitag, 1. November, auf Audible verfügbar.