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Von wegen „blutige Anfängerin“Larissa Marolt: „Ich hatte niemals Welpenschutz“
Köln – So ein bunter Karriere-Mix: Die Österreicherin Larissa Marolt (27) siegte bei „Austrias Next Topmodel“, mischte bei „Germanys Next Topmodel“ mit, lief bei der New York Fashion Week über den Laufsteg, studierte Schauspiel in New York, krabbelte durch den RTL-„Dschungel“, tanzte bei „Let’s Dance“, hat ein eigenes Hotel in Kärnten und spielt jetzt eine Hauptrolle in der ZDF-Vorabendserie „Blutige Anfänger“ (mittwochs, 19.25 Uhr). Viele Gründe für ein langes Interview...
Sie spielen die Polizeischülerin Leonie, die zur Mordkommission möchte. Gibt es Parallelen zwischen Ihnen und Ihrer Rolle?Larissa Marolt: Es gibt Parallelen, aber es gibt mehr Gegensätze. Gemeinsam haben wir, dass wir leidenschaftlich und impulsiv sind. Doch ansonsten ist vieles anders – allein schon, dass sich Leonie in den Dekan der Hochschule verliebt, sich komplett in ihrer Liebe verliert und dafür fast ihre Karriere fallen lässt. Ich lebe und liebe anders.
War Polizistin/Kommissarin für Sie mal eine Berufsoption?Als Rolle macht Polizistin Spaß, im wahren Leben wäre es nichts für mich. Eine meiner besten Freundinnen ist Polizistin. Als ich die Anfrage für die Serie bekam, habe ich mich oft mit ihr getroffen und über ihren Beruf gesprochen. Ich weiß deswegen, wie hart sie arbeiten und wie belastbar sie sein muss. Da bin ich froh, Schauspielerin zu sein.
Da geht aber auch nichts ohne Arbeit…Klar. Und ich habe jetzt auch ein paar herausfordernde Monate hinter mir, ich habe zwei vollkommen unterschiedliche Rollen gleichzeitig gespielt. Denn gerade, als ich die Rolle der Tiffany O’Toole bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg angenommen hatte, kam das Angebot für den ZDF-Krimi. Es war unglaublich schwer, das miteinander zu verknüpfen. Manchmal bin ich direkt von der Bühne in Bad Segeberg zum Dreh nach Halle oder Potsdam gefahren oder umgekehrt. Da blieb kaum Zeit zum Luftholen. Ich bin manchmal aufgewacht und wusste nicht: Muss ich auf die Bühne oder zum Set.
Model oder Schauspielerin – was war Ihr Traumberuf?Model kam durch Zufall. Ich war 15, habe mir mit meinen Eltern in Wien einen Kinofilm angesehen und bin dabei als Model entdeckt worden. Dann sprach mich ein Caster von „Austrias Next Topmodel“ an – und der Stein kam ins Rollen.
Ihre ersten Erfolge hatten Sie noch als noch Schülerin. Wie war’s da in der Schule?Es war nicht leicht, Arbeit und Matura auf einem strengen Gymnasium unter einen Hut zu kriegen. Ich hatte keinen Bonus. Im Gegenteil. Die Lehrer waren strenger mit mir, weil sie dachten, ich wollte aufgrund meines Erfolges bevorzugt behandelt werden, was nicht der Fall war. Ich habe Tag und Nacht gelernt. Ich wollte ihnen beweisen, dass ich das auch so schaffe!
Teenager-Mädels können grausam sein. Sind Sie von Ihren Mitschülerinnen gemobbt worden?Natürlich spielte Neid immer eine Rolle. Aber zum Glück hatte niemand eine Chance, so nahe an mich ranzukommen, dass er mich mobben konnte. Ich hatte schon meinen Freundeskreis außerhalb der Schule, und weil mir ganz andere Sachen in meinem Leben wichtig waren, war es mir egal, was man in der Schule von mir dachte. Mich interessiert auch heute nicht, was andere von mir halten. Würde ich darauf achten, wäre ich heute nicht da, wo ich bin.
Besonders diskutiert wurde Ihre Teilnahme am RTL-„Dschungel“, Sie wurden da 2014 Zweite hinter Melanie Müller. Warum haben Sie mitgemacht?Auch Zufall! Ich war schon mal angefragt worden, hatte aber abgelehnt. Aber jetzt war ich Studentin in New York, und das ist eine teure Stadt. Der „Dschungel“ ist eine Unterhaltungsshow, in der man gut verdient. Warum nicht? Ich hatte nichts zu verlieren, da kam mir diese Show sehr gelegen.
Wie haben die Eltern reagiert – waren Sie entsetzt?Ich glaube, die konnte und kann ich überhaupt nicht mehr schocken (lacht). Die waren und sind abgehärtet.
Das sieht bei Ihnen nach einem Leben voller Hektik und Stress aus. Soll es so weitergehen?Ich werde oft gefragt, wo ich bei dieser Geschwindigkeit in zehn Jahren sein möchte, habe aber keine Antwort drauf. Ich wäre schon froh, wenn ich wüsste, wo ich das nächste Jahr bin. Aber ich merke, dass ich ruhiger werde. Noch vor wenigen Jahren war ich viel mehr Jet-Set. Da bin ich nach einem Job gleich wieder ins Ausland gereist, weil ich überall viele Freunde habe. Jetzt mache ich meinen Job, fahr’ nach Hause und gehe spazieren.
Sie sind im Hotel Ihres Vaters am Klopeiner See in Kärnten aufgewachsen. Sind Sie da vom Herzen noch zu Hause oder sind sie Weltbürgerin?Mein Herz und meine Wurzeln sind am See geblieben. Da bin ich mit allem vertraut, da habe ich meine Familie, dahin kehre ich immer gern zurück. Ich habe vor ein paar Jahren selbst in die Hotelerie am See investiert, das ist meine zweite Leidenschaft geworden, da habe ich mein zweites Standbein.
Wenn Sie Mutter einer Teenager-Tochter wären – würden Sie ihr ein Leben wie Ihres empfehlen?Ich würde einer sensiblen Tochter im Teenageralter nicht raten, zu Heidi Klum in die Show zu gehen. Ich würde sagen: „Warte, bist du 18 bist!“ Ich selbst war keine normale 15-, 16-Jährige, sondern durch mein Elternhaus und meine Erziehung schon sehr reif. Diese Reife ist wichtig, wenn man es macht, muss man sehr gefestigt sein, sonst gerät man sofort in eine ganz andere Welt. Ich habe das erlebt, das hat mich im Nachhinein geschockt – ich war noch Teenie und wurde wie eine Erwachsene bewertet. Ich hatte nie irgendeinen Welpenschutz.
Larissa Marolt: Kino, Theater und der RTL-Dschungel
Larissa Marolt wurde am 10. Juli 1992 in Klagenfurt geboren. 2009 gewann sie „Austrias Next Topmodel“, wurde Achte bei „Germanys Next Topmodel“. Danach folgte eine Karriere als Model.
Von 2011 bis 2013 studierte sie Schauspiel in New York. 2011 war sie in 128 Folgen „Anna und die Liebe“ dabei, 2013 folgte der Kinofilm „Rise Up! And Dance“. 2014 wurde sie bei „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ Zweite, belegte bei „Let’s Dance“ Platz 4.
2018 spielte sie die „Buhlschaft“ im Potsdamer „Jedermann“ und letztes Jahr war sie bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg „Unter Geiern“. Seit Januar 2020 läuft „Blutige Anfänger“ (im ZDF).