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„Faking Hitler“Moritz Bleibtreu geht in neuer Rolle baden

Szene aus "Faking Hitler": Konrad Kujau (Moritz Bleibtreu) vor Gericht

Moritz Bleibtreu spielt in der RTL+-Serie „Faking Hitler“ Kunstfälscher Konrad Kujau.

Ab dem 30.11.2021 läuft die Serie „Faking Hitler“ bei RTL+. Hintergrund ist der Medienskandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher, die der „Stern“ 1983 veröffentlichte. Moritz Bleibtreu spielt darin den Kunstfälscher Konrad Kujau.

von Simon Küpper  (sku)

Moritz Bleibtreu (50) geht baden: In seiner neuen Rolle als Kunstfälscher Konrad Kujau sitzt der Schauspiel-Star so oft in der Badewanne wie zuletzt wohl im Kindesalter. „Das ist schon länger her, dass ich so viel gebadet habe wie hier. Außer, wenn man im Urlaub im Meer rumschwimmt“, so Bleibtreu grinsend im Gespräch mit EXPRESS.de im Kölner Hyatt-Hotel.

Alles andere als baden geht er aber mit seiner Darstellung des Fälschers in der neuen Mini-Serie „Faking Hitler“ (ab 30. November bei RTL+). Dort glänzt Bleibtreu neben dem ebenso auftrumpfenden Lars Eidinger (45) und der Kölnerin Sinje Irslinger (25).

„Faking Hitler“: Serie über größten deutschen Medienskandal

Die Serie handelt von dem wohl größten deutschen Medienskandal. Ende April 1983 begann der „Stern“ mit der Veröffentlichung von geheimen Hitler-Tagebüchern. Nur um kurz darauf einräumen zu müssen, dass man einem Fälscher aufgesessen war.

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Jenem Kujau nämlich, den Bleibtreu nun in der Serie verkörpert. Diese beruht auf den wahren Ereignissen, ist aber keine Doku, fällt aber in die Kategorie Spielfilm. Das zu betonen, ist laut Bleibtreu aber gar nicht so wichtig.

Der Schauspieler gegenüber EXPRESS.de: „Die ersten fünf Minuten machen klar, dass es Fiktion ist. Natürlich sind die Verweise auf das, was passiert ist, absolut richtig. Aber ich glaube nicht, dass wenn man einen Film über so eine Zeit macht, Geschichtsunterricht betreiben will.“

Und weiter: „Natürlich muss man mit bestimmten Dingen akkurat sein. Aber der Realitätssinn ist nicht so sehr der Geschichte geschuldet, sondern eher dem Wunsch, dass der Zuschauer das glaubt. Aber man muss in der Kunst die Freiheit haben, auch eine wahre Begebenheit zu nehmen und die – wenn man will – ad absurdum zu führen.“ Als Beispiel nennt er den Hollywood-Film „Inglourious Basterds“ von Star-Regisseur Quentin Tarantino (58).

Bleibtreu: „Wenn ein deutscher Regisseur den Film gemacht hätte, wäre das Geschrei sicher groß gewesen. Aber ich glaube, die Leute wissen, dass Hitler nicht in einem brennenden Kino gestorben ist. Und die, die es glauben, nachdem sie den Film gesehen haben, denen ist auch nicht mehr zu helfen.“

„Faking Hitler“: Moritz Bleibtreu hat auch schon Unterschriften gefälscht

Wesentlich akkurater war Bleibtreus Vorbereitung auf die Rolle des Kunstfälschers. Vor allem der Akzent hat ihn dabei einige Wochen des Ausprobierens gekostet. „Es gibt Ton-Aufnahmen von ihm, deshalb konnte ich an dem Dialekt nicht ganz vorbeispielen. Ich finde auch, dass der Dialekt die Figur unglaublich gut unterstreicht. Die merkwürdige Mischung aus Sächsisch und Schwäbisch passt hervorragend zu der schelmischen, aber auch charmanten Art, die die Figur hat“, so der 50-Jährige.

Szene aus Faking Hitler (RTL+): Gerd Heidemann (Lars Eidinger, l.) und Felix Bloom (Hans Jochen Wagner) präsentieren die Hitler-Tagebücher.

Lars Eidinger (l.) als Gerd Heidemann und Hans Jochen Wagner als Felix Bloom in „Faking Hitler“.

Kujau jubelte „Stern“-Reporter Gerd Heidemann (in der Serie von Eidinger gespielt) die gefälschten Tagebücher unter. Und auch Bleibtreu hat schon einmal gefälscht, wie er gegenüber EXPRESS.de zugibt.

Allerdings in kleinerem Stil – nämlich die Unterschriften seiner Mutter auf Entschuldigungen für die Schule. Erwischt worden, sei er aber nie. Bleibtreu: „Nee, glaube nicht. Und: Wer hat das nicht gemacht?“

Moritz Bleibtreu: „Die Hälfte von dem, was über mich geschrieben wird, ist wahr“

An seine Mutter denkt er auch, wenn er sich an die Ereignisse im Jahr 1983 zurückdenkt. Er selbst war damals elf Jahre alt. „Meine Mutter sagte damals: Das war es jetzt für den Stern“, so Bleibtreu. Damals habe noch der Grundsatz gegolten: „Was in der Zeitung stimmt, das stimmt. Und heute? „Mittlerweile gibt es einen großen Teil der Bevölkerung, der nicht mehr weiß, wem er da was glauben soll. Auf eine Art markieren diese Hitler-Tagebücher vielleicht den Anfang einer Zeit, in der Menschen sich das erste Mal hintergangen gefühlt haben, von den Medien und ein Misstrauen begonnen hat“, sagt Bleibtreu.

Auch über ihn wird immer wieder berichtet. Wie viel Prozent der Nachrichten über ihn sind wahr? Bleibtreu: „Ich würde sagen, die Hälfte. Es wird nicht viel über mich geschrieben. Aber wenn es denn mal vorkommt, aus dem ein oder anderen Grund, ist die Hälfte davon wahr.“ Er sagt aber auch: „Es ist nie so richtig Rauch ganz ohne Feuer.“ Nur die Details stimmten nicht immer.

Er selbst hat sich damit abgefunden und seinen Weg entwickelt, damit umzugehen. „Über Dinge, die meine Familie betreffen, werde ich nie groß reden.“ Stattdessen, so sagt er, lasse er die Leute ganz gerne spekulieren und fügt lachend hinzu: „Wenn es denn so spannend ist.“

Das Schauspieler-Paar Saskia de Tschaschell und Moritz Bleibtreu kommt zur Premiere der Serie "Faking Hitler" in den Delphi-Filmpalast.

Bei der Premiere von „Faking Hitler“ 17. November 2021 in Berlin wurde Moritz Bleibtreu von Freundin Saskia de Tschaschell begleitet.

Die Nachfragen nach der angeblichen Verlobung mit seiner Freundin Saskia de Tschaschell (30), mit der er sich bei der Serien-Premiere am 17. November 2021 in Berlin erstmals öffentlich zeigte, lächelte er daher auch gekonnt weg.

Sie nach zwei Jahren Beziehung nun dorthin mitzunehmen habe „sich einfach so ergeben“. Und immerhin verriet er noch: „Sie ist die Frau an meiner Seite und wird sicherlich dann auch mal bei mir sein.“