Malle-Star Oli P. sprach im EXPRESS-Interview unter anderem über seine Gesangskarriere, TV-Format „Let's Dance“ und Baleareninsel Mallorca.
Oli P. im Interview„Darum will man mich nicht bei 'Let's Dance'“
Er startete von 0 auf 100, nahm seine Fans von damals mit auf eine Karriere-Reise, ist heute einer der Gute-Laune-Garanten in der allgegenwärtigen Pop- und Party-Welt: Oliver Alexander Reinhard Petszokat (40), besser bekannt als Oli P.
Im EXPRESS-Interview stand der Sänger 2019 Reporter Horst Stellmacher Rede und Antwort.
Oli P: So tickt der „Flugzeuge im Bauch“-Sänger
Vor 20 Jahren waren Sie Deutscher Meister der jungen Herzen: Mädchenschwarm bei GZSZ, Riesen-Platten-Erfolge, Preise – aber auch nie ein richtiges Privatleben. Wenn Sie zurückblicken: Traum oder Alptraum?
Oli P.: Auf keinen Fall ein Albtraum. Es war eine aufregende Zeit, an die ich sehr gern zurückdenke. Ich habe wunderbare Menschen getroffen, saß bei „Wetten dass..?“ auf der Couch, habe tolle Reisen unternommen, Sachen erlebt, von denen ich heute noch zehre. Ich würde jeden Schritt noch einmal gehen. Heute lebe ich ein anderes Leben – und bin auch glücklich.
Auch heute noch verbreiten Sie gute Laune, sorgen für Party-Stimmung. Ein gutes Show-Erfolgs-Modell?
Ich denke schon. Ich bin bis Ende 2021 total verplant, mache eine 90er-Jahre- und die Olé-Party-Tour, jetzt sind zwei weitere Schlager-Tourneen dazugekommen. Insgesamt werden mich wieder 700000 Leute auf der Bühne erleben. Ab Juli habe ich eine neue wöchentliche Musik- und Talk-Radiosendung, die fast in ganz Deutschland zu hören ist, im August erscheint mein neues Album „Alles Gute“…
…auch mit Songs aus den 90ern?
Nicht nur, aber auch. Es sind meine Lieblingslieder aus den 80ern und 90ern, aber es ist auch was Jüngeres dabei. Die Idee kam mir nach der großen „Roland-Kaiser-TV-Sendung“ im März, in der ich meine Version seines Hits „Lieb mich ein letztes Mal“ vorstellen konnte. Ein unfassbar geiler Song, ein großer Erfolg!
Montags und donnerstags heizen Sie im berüchtigten „Bierkönig“ auf Mallorca ein – wie ist die Gefährdungslage?
Ach, das ist ziemlich unspektakulär. Ich setzte mich mittags in Köln in den Flieger, lande um 16 Uhr, esse was und bin um 18 Uhr auf der Bühne. Der Auftritt dauert 40 Minuten, danach Fotos und Autogramme. Nach eineinhalb Stunden bin ich zurück in der Wohnung, dusche, dann ab zum Flughafen. Gegen ein Uhr bin ich zurück.
Sie sind Schauspieler, Sänger, Moderator, Entertainer. Von welchem Job haben Sie als Kind geträumt?
Von keinem davon. Ich wollte immer Tanzlehrer werden, eine eigene Tanzschule haben. Tanzen war mein Ein und Alles. Ich habe mit acht mit Turniertanz angefangen, bin damit Berliner und Deutscher Jugend-Meister geworden, habe schon früh Schülermannschaften trainiert.
Gehen Sie in der Freizeit schon mal mit Ihrer Frau tanzen?
Das habe ich mir zwar immer gewünscht, um die Ecke ist eine Tanzschule, in der wir üben könnten. Aber Pauline möchte nicht. Ich glaube, sie hat Angst, dass ich zu ungeduldig bin.
Bei der RTL-Show „Let’s Dance“ hat man Sie noch nie gesehen. Warum nicht?
Ich würde gern mitmachen. Schon, um mal wieder den Antrieb zu bekommen, täglich zu trainieren. Doch Ex-Turnier-Tänzer sind nicht zugelassen. Vielleicht kommt ja mal jemand mit der Idee zur Tanzshow „Wer schlägt Oli?“ Da wäre ich dabei (lacht).
Sie sind früh ins Showgeschäft eingestiegen. Waren Ihre Eltern damit einverstanden?
Das mit dem Tanzen fanden sie gut. Als ich mit 16 zum Casting für „Unter uns“ wollte, sagten sie: „Du machst die Schule fertig, tanzt, das reicht!“ Ein Jahr später kam die Anfrage von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ – sie waren wieder dagegen. Die dritte Anfrage kam zwei Tage nach meinem 18. Geburtstag, da konnte ich selbst entscheiden. Ich bekam meine erste Rolle in der Soap „Alle zusammen – jeder für sich“ bei RTL 2. Ich gab dafür Schule und Tanzen auf. Zum Ärger meiner Eltern, die viel in meine Tanz-Ausbildung investiert hatten. Sie hatten dafür sogar ihren Kleingarten verkauft!
Zu der Zeit ging es auch mit Ihrer Musik-Karriere los. Wie kam es dazu?
Ich hatte schon für „Alle zusammen“ zwei Songs aufgenommen, allerdings ohne Erfolg. Bei „GZSZ“ hieß es: „Hier ist ein Song von Herbert Grönemeyer – rappe den mal ein!“ Das war „Flugzeuge im Bauch“. Ich muss gestehen, dass ich den Song nicht kannte und mit ihm erst nichts anfangen konnte. Aber ich ließ mich überreden.
Ganz anderes Standbein Ihres Lebens sind Ihre Hundeläden im Kölner Bezirk Bayenthal und – neu – auf Sylt, die von Ihrer Frau geführt werden. Wie sind Sie darauf gekommen?
Das liegt an unserer „Pontus“, einer Französischen Bulldogge, die seit neun Jahren zur Familie gehört. Sie litt als kleine Hündin an einer Futterunverträglichkeit, wäre daran beinahe gestorben. Ein Tierarzt sagte: „Füttert artgerecht.“ Weil wir viele Freunde hatten, deren Hunde ähnlich litten, haben wir nach einer Lösung gesucht – das war der Laden, in dem das Beste für Hunde angeboten wird.
20 Jahre Erfolg. Was hält Sie am Boden?
Ich hebe nicht ab. Ob ich auf der Bühne stehe, im Geschäft aushelfe oder drehe – ich bleibe ich. Wenn ich merke, dass das Lachen auf der Bühne nur noch Routine ist, werde ich alles neu überdenken.