Unzählige Frauen zierten schon das Cover des deutschen „Playboy“. Eine Hamburgerin sorgt nun auf einem Cover der Jubiläumsausgabe für eine Besonderheit.
„Dachte, das ist ein Scherz“Queeres Model ziert besonderes „Playboy“-Cover
Es ist eines von vielen – und sticht dennoch ganz besonders hervor. Die deutsche Ausgabe des Männermagazins „Playboy“ gibt es nun schon seit einem halben Jahrhundert. Die Jubiläumsausgabe (seit 14. Juli im Handel) erscheint mit ganzen 50 verschiedenen Covern.
Dafür wurden verschiedene Künstler, Musiker, Fotografen und Modeschöpfer aus der ganzen Welt engagiert. Einer von ihnen: Denys Karlinskyy. Der aus der Ukraine stammende Fotograf lebt seit vielen Jahren in Hamburg. Sein erster Cover-Plan: Den Krieg in seiner Heimat zu thematisieren.
Queeres Model auf Cover des „Playboy“
„Aber weil ich eine sehr persönliche Verbindung zum Thema habe, habe ich mich schwer damit getan. Dann habe ich verstanden, dass man mit einem gestellten Bild nicht das Grauen des Krieges darstellen kann“, erzählt er. Also entschied er sich um – und setzte dennoch ein gesellschaftliches Statement.
Denn als Model für sein Cover (Nummer 10) wählte er Geraldine Schabraque aus – ein queeres Model. Und die konnte das kaum glauben. „Am Anfang dachte ich, das sei ein Scherz“, so Schabraque gegenüber der Hamburger Morgenpost.
Umso schöner, dass sie nun sagen kann: „Ich freue mich über die Chance, für queere Sichtbarkeit zu sorgen! Dass ich als queere Person ohne Brüste, aber dafür mit Brusthaar auf dem Cover des Playboy zu sehen bin, ist wahnsinnig empowernd.“
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Dass es nicht nur positive, sondern auch negative Reaktionen geben würde, damit hat sie wohl schon gerechnet. Ein Grund mehr, sich nicht zu verstecken. „Genau das zeigt, wie wichtig queere Sichtbarkeit wird“, sagt sie.
Geraldine betont: „Es sollte nicht mehr wichtig sein, welche körperlichen Merkmale jemand hat. Ob da ein Mann oder eine Frau steht. Aber gerade werden so viele Normen gebrochen, die bis dahin immer hochgehalten wurden, und es geht immer weiter. Menschen haben nun endlich Worte, können Dinge benennen, denn LGBTQIA+ Menschen gab es immer.“ (sku)