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Sex, Drogen und GewaltPrinz Harrys Buch sorgt weltweit für Aufsehen – drohen jetzt ernste Folgen?

Es dürften mit Sicherheit die pikantesten Enthüllungen in der Geschichte der Royals sein. Prinz Harry schreibt in seinem Buch ganz offen über Sex, den Afghanistan-Krieg, Drogen und sein Verhältnis zu seinem Bruder William.

Gewalt, Sex, Verrat: In seinen Memoiren hat Prinz Harry (38) Einblicke in das Leben und die Auseinandersetzungen der britischen Royals gegeben, wie sie bislang unvorstellbar waren.

Das Buch sollte eigentlich erst am 10. Januar 2023 veröffentlicht werden, doch es gelangte bereits am Donnerstag (5. Januar 2023) versehentlich in Spanien in den Buchhandel. Seitdem bahnen sich die brisanten Details ihren Weg in die Öffentlichkeit und lassen den Briten die Kinnlade herunterfallen.

Prinz Harry erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Bruder Prinz William

Schon wird gewarnt, Harry könne das britische Königshaus entzaubern und damit die gesamte Monarchie ins Wanken bringen. „Diese Institution kann nur mit Geheimnissen und fast vollständigem Schweigen funktionieren“, sagte der Kolumnist und Fernsehjournalist Steve Richards dem Sender Sky News.

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Die schwersten Vorwürfe erhebt Harry in dem Buch gegen seinen Bruder Prinz William (40), der ihn im Streit zu Boden geworfen und verletzt haben soll. Auslöser waren demnach Vorwürfe gegen Harrys Frau Meghan (41). Die Rivalität mit dem großen Bruder klingt bereits im Titel des Buchs an: „spare“ (zu Deutsch: „Reserve“).

So soll sein Vater über ihn nach seiner Geburt gesprochen haben, behauptet Harry den Berichten zufolge. Die einst als unzertrennlich geltenden Brüder, die sich gegenseitig liebevoll „Willy“ und „Harold“ nannten, stehen sich demnach schon lange in einem bitteren Wettbewerb gegenüber. Harry bezeichnet William in dem Buch als „geliebten Bruder“ und „größten Gegenspieler“.

Tragischen Umstände des Todes von Diana (†36) beschäftigen Prinz Harry bis heute

Doch er beschwört auch Geister aus der Vergangenheit: Die tragischen Umstände des Tods seiner Mutter Diana, die im Jahr 1997 auf der Flucht vor Paparazzi in Paris verunglückte, beschäftigen ihn bis heute. Dem offiziellen Ermittlungsergebnis glaubt er nicht.

Er wirft dem Königshaus vor, William und ihm nicht erlaubt zu haben, öffentlich eine Wiedereröffnung der Ermittlungen zu verlangen. Seinem Vater König Charles III. (74) bescheinigt er Gefühlskälte. Der habe ihn nicht einmal in den Arm genommen, als er ihm die erschütternde Nachricht vom Unfall der geliebten Mutter überbrachte, klagt Harry laut der „Sun“.

Und Harry offenbart auch seine gemischten Gefühle gegenüber der langjährigen Nebenbuhlerin Dianas, Camilla (75). Diese sei ihm als „andere Frau“ seines Vaters schon früh ein Begriff gewesen. Nach dem Tod seiner Mutter habe er befürchtet, sie könnte sich als „böse Stiefmutter“ entpuppen, so die Berichte weiter. Weil sie Charles glücklich machte, habe er sie in der Familie willkommen geheißen, schrieb Harry. Doch das Flehen der Brüder, ihr Vater möge nicht noch einmal heiraten, blieb demnach ungehört. Charles und Camilla heirateten 2005. Inzwischen ist sie Königsgemahlin. Harry wirft ihr wie auch anderen Royals vor, unter der Hand Informationen an die Presse gegeben zu haben.

Prinz Harry nahm Kokain – erstes Mal Sex im Alter von 17 Jahren

Noch offenherziger äußert sich Harry laut den Berichten über seine eigene Jugend. Er gesteht, im Alter von 17 Jahren Kokain genommen zu haben, um sich „anders zu fühlen“. Seinen ersten Sex will er im gleichen Alter mit einer deutlich älteren Frau auf einem Feld hinter einem Pub gehabt haben, die ihn „wie einen jungen Zuchthengst“ behandelt habe. Es sei eine „demütigende Episode“ gewesen, resümiert Harry.

Den größten Fehltritt seiner jüngeren Jahre lastet er aber teilweise auch William und dessen Frau Kate (40) an. Die sollen ihn 2005 ermutigt haben, ein Verkleidungsfest im Nazi-Kostüm zu besuchen - Fotos von Harry mit Hakenkreuz-Armbinde machten bald die Runde in der Presse und lösten einen Skandal aus. Harry musste öffentlich Abbitte leisten.

Prinz Harry tötete 25 Menschen in Afghanistan

Keine Reue empfindet er hingegen dafür, während seines Militärdiensts als Hubschrauberpilot in Afghanistan 25 Talibankämpfer getötet zu haben. „Es war nichts, was mich mit Genugtuung erfüllt hat, aber ich hab mich auch nicht geschämt“, schreibt Harry dem Sender Sky News zufolge.

Ein hochrangiges Talibanmitglied hat Prinz Harry nach Schilderungen in dessen Memoiren Kriegsverbrechen vorgeworfen. „Die von Ihnen Getöteten waren keine Schachfiguren, sie waren Menschen; sie hatten Familien, die auf ihre Rückkehr warteten“, schrieb Anas Hakkani am Freitag auf Twitter. „Unter den Mördern von Afghanen haben nicht viele den Anstand, ihr Gewissen zu offenbaren und ihre Kriegsverbrechen zu gestehen.“

Anas Hakkani gehört selbst zu dem berüchtigten Hakkani-Netzwerk der militant-islamistischen Gruppe. Die Franktion wird von Washington unter anderem wegen Angriffen auf US-Bürger und Verbindungen zu Al-Kaida als Terrororganisation eingestuft. Sie werden für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht. Anas Bruder Siradschuddin, der amtierende Innenminister, wird mit bis zu 10 Millionen US-Dollar Kopfgeld durch das amerikanische FBI gesucht.

Prinz Harry: Royals schweigen nach pikanten Enthüllungen

Der Palast schwieg zunächst angesichts der Vorwürfe und Enthüllungen. Doch ob sich das durchhalten lässt, scheint fraglich. Die auf fast 600 Seiten ausgebreiteten Einzelheiten aus dem innersten Zirkel des sonst so zugeknöpften britischen Königshauses dürften noch tagelang die Schlagzeilen in Großbritannien dominieren.

Schon wird spekuliert, der Palast könne Harry und Meghan ihre Titel als Herzog und Herzogin von Sussex aberkennen. Ob es so kommt, ist ungewiss, doch eines scheint klar: Eine Aussöhnung der zerstrittenen Brüder ist in weite Ferne gerückt. (dpa/cw)