Das Weiße Haus lädt ein – und ein Trans-Model zieht blank. Rose Montoya polarisiert mit einem Instagram-Video, in dem sie oben ohne auf einer Party des US-Präsidenten feiert.
„Respektlos“Trans-Model posiert oben ohne vor dem Weißen Haus – und kassiert die Quittung
Dieses Trans-Model zog während einer Feier des Weißen Hause in Washington D.C. blank – und muss nun ordentlich Kritik für die Aktion einstecken. Anlässlich des Pride Month veranstaltete US-Präsident Joe Biden eine Gartenparty, um seine Unterstützung für Menschen der LGBTQ+-Community auszusprechen.
Doch die Veranstaltung wurde von einem Video überschattet, das im Netz viral ging. In diesem am Montag (12. Juni 2023) auf Instagram und TikTok hochgeladenen Clip zeigt sich eine eingeladene Influencerin zusammen mit ihren Freunden oben ohne – und das direkt auf dem Rasen vor dem Truman Balkon.
Aktivistin Rose Montoya setzt sich für Rechte von Transpersonen ein
Es handelt sich um Rose Montoya, ein bekanntes Trans-Model und Aktivistin für LGBTQ+- Rechte. In oftmals freizügigen Outfits begeistert sie mehr als 105.000 Fans auf Instagram. Dort lädt sie auch regelmäßig Videos, unter anderem namens „Trans 101“, hoch, in denen sie mit Lehrinhalten über Transgender-Themen, Erfahrungen und Rechte aufklärt.
Das Video ist ein Zusammenschnitt der Party, in dem unter anderem Teile von Bidens Rede zu sehen sind, in der er die LGBTQ+-Community als „einige der mutigsten und inspirierendsten Menschen“ bezeichnete. Nachdem Rose Montoya den Präsidenten und seine Frau Jill persönlich traf und Selfies aufnahm, zog sie blank: Zwischen zwei Freunden stehend hielt sie ihre Brüste in die Kamera – verdeckte dabei aber ihre Nippel mit den Händen. „Sind Sie jetzt oben ohne im Weißen Haus?“, ist im Hintergrund des Videos zu hören.
Hier sehen Sie das Video von Rose Montoya auf Instagram:
Dafür hagelt es Kritik: Laut der 27-Jährigen versammelten sich besonders verärgerte Konservative in den Kommentaren. Viele der Kommentare bezeichneten die Aktion als „niveaulos“ und „respektlos“. Rose Montoya würde ein negatives Licht auf die LGBTQ+-Community werfen.
Transfeindliche und misogyne Bemerkungen waren dabei nicht weit: „Was für ein hirnloser, respektloser Werbegag, da war nichts Lustiges oder Nettes dabei – Mädchen, du siehst absolut lächerlich aus. Du bist eine totale Blamage für echte Frauen und Transfrauen“, schrieb eine Userin. Ein anderer fragte: „Warum müssen Trans-Menschen ALLES übersexualisieren?“.
Doch Montoya reagierte sofort und postete ein weiteres Video, in welchem sie gegen die Hass-Kommentare wetterte: „Warum wird meine Brust jetzt als unangemessen oder illegal angesehen, wenn ich sie zeige, aber bevor ich mich als trans geoutet habe, war das nicht der Fall?“. Sie verwies auf die „Free the Nipple“-Kampagne, eine Protestaktion, welche die Zensur der weiblichen Brustwarze infrage stellt. Im Gegensatz zu männlichen Brustwarzen werden diese sowohl online als auch offline tabuisiert und teils sogar bestraft.
Alle Informationen zu der Pride 2023 in Köln erfahren Sie in diesem Video:
„Aus irgendeinem Grund mögen es die Leute, Frauenkörper zu sexualisieren“, so das Model in dem Antwort-Video. Böse Absichten habe sie keine gehabt: „Meine männlichen Trans-Freunde zeigten ihre Mastektomie-Narben und freuten sich, ich wollte mich ihnen anschließen“. Außerdem hielt sie fest, dass es in Washington D.C. legal sei, sich oben ohne zu zeigen.
Das Weiße Haus hingegen zeigte sich nicht sonderlich begeistert und erteilte kurzerhand ein Hausverbot. „Dieses Verhalten ist unangemessen und respektlos für jede Veranstaltung im Weißen Haus“, so ein Sprecher gegenüber der „New York Post“. „Es spiegelt nicht die Veranstaltung wider, die wir zur Feier von LGBTQI+-Familien ausgerichtet haben, oder der anderen Hunderten von Gästen, die anwesend waren. Die Personen in dem Video werden nicht zu zukünftigen Veranstaltungen eingeladen.“
Letztendlich waren sich die Instagramnutzerinnen und -nutzer, welche das Folge-Video kommentierten, einig: Nicht Montoyas blanken Brüste seien das Problem gewesen, lediglich waren Zeit und Ort falsch. Trotzdem stand nur sie als Transfrau im Fokus der Diskussionen, während ihren männlichen Freunden, welche auch oben ohne posierten, keine weitere Beachtung geschenkt wurde.