Wer wird Millionär?RTL erlaubt sich Scherz mit Günther Jauch – der war schon vorher beleidigt

Seinen Vonamen mag Jauch nicht sonderlich. „Tun Sie es dem Kind nicht an“, bat er eine „Wer wird Millionär?“-Kandidatin deshalb. Letztere dachte darüber nach, beim Millionen-Gewinn ihr Kind „Günther“ zu nennen. Beleidigt war der RTL-Moderator aber aus einem anderen Grund.

Ein seltener Moment: Günther Jauch half der Kandidatin Anja Schlosser aus Augsburg bei der 500-Euro-Frage. Als sie beantworten sollte, welches Flächenmaß 100 Quadratmetern entspricht, wusste die Sozialpädagogin und Yoga-Lehrerin nicht weiter. Ihre Mathelehrerin sei eine „Ar-me“, betonte Jauch. Anja Schlosser verstand und wählte korrekt: Ar. Jauch betonte: „Das ist der erste und letzte Gnadenakt heute.“

Vor dieser Hilfestellung hatte Jauch die Schwangere gefragt: „Was soll es denn mal werden?“ Anja Schlosser erwiderte zum Amüsement des Studio-Publikums: „Ein Junge. Vielleicht ein Günther.“ Jauch konterte: „Der Versuch war niedlich, aber er fußt auf einer Lüge: Es gibt keinen Günther, der jünger ist als ich.“ Zudem sei der Moderator der Kandidatin „beleidigt“, weil sie laut eigener Aussage mit 18 Jahren von einem Opa wie ihm geträumt habe. Jauch ärgert sich: „Ich war da gerade mal Mitte 50!“

„Wer wird Millionär?“: RTL erlaubt sich Scherz mit Günther Jauch

„Wenn es die Million wird, habe ich schon überlegt: als zweiten Namen Günther“, führte Anja Schlosser ihre Namenspläne genauer aus. „Ich rate ab“, sagte Jauch eindringlich. Der „Opa“ lag ihm noch im Magen, als die Redaktion sich einen Scherz auf seine Kosten erlaubte. Für 8.000 Euro war gefragt: „Wovon kann man wahrscheinlich erst in einigen Jahrhunderten mit Sicherheit sagen, ob es am heutigen Tag überhaupt noch existiert hat?“ Zur Wahl standen: Bernsteinzimmer, Ozonloch, Polarstern - und Günther Jauch. Über die vierte Antwortmöglichkeit lachten die Zuschauer im Studio. Der Zusatzjoker plädierte zu 75 Prozent für „Polarstern“. Richtig!

Alles zum Thema Günther Jauch

„Schadenfroh sind Sie schon“, urteilte der Moderator über Anja Schlosser, als diese die Idee guthieß, einen der beiden Zuschauer ausfindig zu machen, die bei der kollektiven Abstimmung „Günther Jauch“ gedrückt hatten. Der Gefundene war kleinlaut und Jauch tröstete: „Es gibt ja auch Schlimmeres, als überzeugt zu sein, dass es mich nicht gegeben hat.“

16.000 Euro wert: „Worum geht es zumeist, wenn über die Vorherrschaft der GAFAM diskutiert wird?“ Fußballklubs, Restaurantketten, Internetkonzerne oder Modehäuser? Der Zusatzjoker im Studio war sicher, dass D korrekt sei, weil die Buchstaben für „Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft“ stünden. Richtig!

Anja Schlosser freute sich: „16.000 Euro, ich hatte noch nie so viel Geld!“ Darüber staunte der Moderator. „Ich bin Sozialpädagogin, da hat man nicht so viel Geld“, erklärte die Kandidatin. Jauch wollte wissen, was sie mit dem Gewinn machen wolle. Eigentlich die Drehorte von „Harry Potter“ besuchen, erklärte Schlosser, doch „jetzt ist natürlich der kleine Günther auf dem Weg“. Das Publikum lachte. Jauch appellierte noch einmal: „Tun Sie es dem Kind nicht an! Das tritt doch jetzt immer gegen die Bauchdecke, wenn es nur den Namen hört.“

Ihr Kind Günther nennen? Davon riet der Moderator Anja Schlosser dringend ab. Sie ging mit 16.000 Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Ihr Kind Günther nennen? Davon riet der Moderator Anja Schlosser dringend ab. Sie ging mit 16.000 Euro.

Die 32.000-Euro-Marke: „Für das aktuelle Logo welchen Filmstudios stand 1992 eine 28-jährige Grafikdesignerin aus New Orleans Modell?“ Paramount, Columbia, Universal oder MGM? Der Telefonjoker schloss Universal und MGM aus. „Ich werde nicht zocken“, entschied Anja Schlosser. „So viel Glück war selten bei 16.000“, kommentierte Jauch. Zum Abschied wünschte er ihr augenzwinkernd „viel Spaß mit Klaus-Rüdiger“.

So schlugen sich die anderen Kandidaten

Überhangkandidat Justus Will ist heute Gastronom. In jüngeren Jahren war er im Fußball aktiv. Allerdings nicht auf dem Spielfeld, sondern hinter den Kulissen - erst als Praktikant beim Hamburger SV, dann „ein bisschen unzertrennlich“ mit einem seiner „absoluten Lieblingsmenschen“, den jeder Fußballfan hierzulande kennt: Günther Netzer. Danach hat Will zehn Jahre lang junge Spieler beraten. Er ging mit 16.000 Euro.

Der 20-jährige Denis Zidin aus Hattingen verdient sein Geld mit dem „Vertrieb von Finanzprodukten“. Bei Jauch verdiente er lediglich 500 Euro, weil er mit einer falschen Antwort an der 8.000-Euro-Hürde scheiterte.

Philipp Crotogino aus Achterwehr ist See-Lotse. Von Jauch erhoffte er sich vergeblich, durch die 16.000er-Gefahrenzone gelotst zu werden. So ging er mit 8.000 Euro.

Melisa Topkaya aus Hannover arbeitet bei der Bundesagentur für Arbeit als Sachbearbeiterin in der Rechtsabteilung. Sie darf kommenden Montag weiterspielen. Dann geht es um 4.000 Euro. (tsch)