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Podcast mit Bettina Böttinger„Total auffallend“: „Tatort“-Star sagt, was sich nach ihrem Coming-out änderte

Schauspielerin Karin Hanczewski, hier im März 2019 am Rande eines Fototermins zum MDR-Tatort „Das Nest“, sprach im Podcast von Bettina Böttinger über ihr öffentliches Coming-out im Rahmen der Initiative „ActOut“.

Schauspielerin Karin Hanczewski, hier im März 2019 am Rande eines Fototermins zum MDR-Tatort „Das Nest“, sprach im Podcast von Bettina Böttinger über ihr öffentliches Coming-out im Rahmen der Initiative „ActOut“.

Wie erging es „Tatort“-Schauspielerin Karin Hanczewski nach ihrem Coming-out im Rahmen der „ActOut“-Initiative? Darüber sprach sie nun, fast zwei Jahre später, ganz offen im Gespräch mit Bettina Böttinger.

von Julia Bauer  (jba)

Im Podcast von Bettina Böttinger spricht Schauspielerin Karin Hanczewski (40) über die beruflichen Konsequenzen, die ihre Teilnahme an der Initiative „ActOut“ mit sich brachte.

Kurzer Rückblick: Im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ haben sich Anfang 2021 viele Schauspielerinnen, Schauspieler und andere Kreative offen zu ihrer Sexualität bekannt, die nicht der Heteronormativität entspricht. Hanczewski war Mit-Initiatorin der Aktion.

„Tatort“-Star Karin Hanczewski: Wie erging es ihr nach „ActOut“-Initiative?

185 lesbische, schwule, bisexuelle, nicht-binäre, transsexuelle und queere Prominente forderten im Rahmen der Initiative #ActOut mehr Anerkennung für Menschen aus der LGBTQI+-Community im Theater sowie im Film und Fernsehen.

Alles zum Thema LGBTQI+

Mittlerweile haben sich auch weit mehr als die zunächst 185 queeren Prominenten der Initiative angeschlossen, berichtet Hanczewski.

Neben „Tatort“-Schauspielerin Karin Hanczewski beteiligten sich seit Beginn unter anderem auch Maren Kroymann („Kroymann“, „How to Sell Drugs Online (Fast)“), Jannik Schümann („Dem Horizont so nah“, „Jugend ohne Gott“) oder Ulrich Matthes („Der Untergang“) an der Initiative.

Hanczewski ist seit 2016 „Tatort“-Kommissarin in Dresden und spielt neben zahlreichen Rollen auch in der queeren ZDF-Serie „Loving her“ mit.

Karin Hanczewski: „Hab fast nur lesbische Rollenangebote bekommen“

Im Podcast „Böttinger.Wohnung 17“ sprach der „Tatort“-Star in der Folge vom 16. November 2022 mit Moderatorin Bettina Böttinger über das, was sie nach ihrer Teilnahme an „ActOut“ erlebt hat.

„Ich bin nicht nur eine Projektionsfläche für die Zuschauenden, ich bin auch eine Projektionsfläche für den Redakteur, der mich besetzt, für das Produzententeam, für die Regie. Was projizieren die auf mich? Das heißt: Wenn die plötzlich ein Bild von mir haben ... Das ist nichts, was ich mir ausdenke, das sind Sätze, Kommentare, die gefallen sind, über die wir gesprochen haben, über Erfahrungen, wo gesagt wurde von der Regie ‚Nein, der ist zu schwul‘ oder ‚die ist doch lesbisch‘ – das sind Dinge, die werden hinter verschlossenen Türen so gesagt.“

Schauspielerin Hanczewski spürte konkrete Auswirkungen auf ihre Karriere, nachdem sie sich öffentlich geoutet hatte: „Ich hab tatsächlich über das erste Jahr [Anm. d. Red.: nach ‚ActOut‘] fast nur lesbische Rollenangebote bekommen. Vorher nicht eine, nicht eine. Danach fast nur.”

Hier können Sie die ganze Podcast-Folge mit Karin Hanczewski hören

„Ich hab das ganz lange auch mit Humor gesehen, denn es war ja nicht so, dass ich das nicht spielen will. Ich hatte auch das Vertrauen, dass sich das wieder ändert. Und es hat sich geändert“, erzählt die Schauspielerin weiter.

Karin Hanczewski: Menschen bedanken sich noch immer für „ActOut“

Zur aktuellen Situation sagt sie: „Es ist jetzt wieder ganz normal – und es ist auch nicht so, dass ich sage, ich will keine lesbische Frau mehr spielen, überhaupt nicht. Aber es war schon total auffallend.“

Heute betont Karin Hanczewski, dass „ActOut“ für sie „befreiend“ war, genauso wie für viele ihrer Kolleginnen und Kollegen, die Teil der Aktion waren, so die Schauspielerin. Sie habe insgesamt enorm viel Zuspruch bekommen.

Es kämen bis heute Menschen auf die 40-Jährige zu – Kolleginnen und Kollegen, aber auch Privatpersonen – die sie darauf ansprechen und sich bedanken.

Menschen, die sagen: „Für mich hat sich ganz viel verändert“, „Ich hab mich durch euch getraut, mich bei der Familie zu outen“, „Ich hab mich getraut, dem überhaupt nachzugehen” – oder Personen, die Hanczewski gegenüber preisgeben: „Ich gehe ganz anders zur Arbeit, weil ich euch im Rücken hab“.