„Das Perfekte Dinner“Top-Bewertung trotz Pannen-Menü: „Das war schon fast Sterneküche“

Linda kommt ins Schwitzen: Ausgerechnet heute wollen sich die Ravioli einfach nicht richtig befüllen lassen. Dabei kommen doch gleich die Gäste ...
 (Bild: RTL)

Linda kommt ins Schwitzen: Ausgerechnet heute wollen sich die Ravioli einfach nicht richtig befüllen lassen. Dabei kommen doch gleich die Gäste ... (Bild: RTL)

Irgendwie läuft bei Linda (35) an Tag 3 so einiges schief: Soße weggeschüttet, Ravioli halten nicht, Kleid vollgekleckert. Und doch sind sich am Ende alle Gäste einig: Sie hat heute das „perfekte Dinner“ serviert ...

Etwas außerhalb von Koblenz wohnt Linda schön ländlich in Ochtendung mit Eltern, Bruder und ihrem Freund. Den Großstadttrubel braucht die Ausbildungsberaterin nicht: „Ich genieße das total. Das ist für mich Lebensqualität hier mitten auf der Natur.“ Und wie man es auf dem Dorf eben so macht, zapft sich Linda erst mal ein Kaltgetränk: „Starten wir mal mit einem Bierchen, ne?“ Frisch gestärkt macht sie sich an die Vorbereitungen für ihr „perfektes Dinner“.

„Ich mache das hier, um eine coole Erfahrung mitzunehmen, um gute Leute kennenzulernen“, denkt Linda bei der netten Truppe gar nicht über den Sieg nach. „Ich habe hier schon gewonnen.“

Für Maze sind die Ravioli „ein Geschmackerlebnis“

Ihr Motto lautet „Regionales aus meiner farbenfrohen Heimat“, „weil ich versuchen wollte, in jedem Gang irgendwas aus dem Garten mit einzubauen“. Unter anderem verarbeitet sie Eier und selbst geschossenes Reh vom Bruder sowie Pflaumen aus dem Garten zu folgenden drei Gängen:

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Vorspeise: Käse & Käse auf Rote-Tomate-Blanc-de-Noir und Kräutern Hauptspeise: Erde, Grünes & Wald Kartoffel-Selleriepüree mit Trüffel, dazu karamellisierter Rosenkohl an Wild mit Birnen-Chutney und Jus Nachspeise: Gartenvariation Violett trifft auf süß-warmen Pflaumentörtchen an Rosmarin-Eis

Beim Abgießen der Jus vergisst Linda einen Topf unters Sieb zu stellen. Zum Glück fällt ihr das noch rechtzeitig auf, bevor die stundenlang eingekochte Soße komplett im Abfluss der Küchenspüle verschwindet. „Schei..e! Bin ich bescheuert?“, schreckt Linda auf.

Wenigstens kann sie über ihr Missgeschick lachen. Am späten Nachmittag formt sie die Ravioli, doch die wollen einfach nicht zusammenkleben: „Jetzt fange ich schon langsam an zu schwitzen.“ Sie seufzt: „Das ist mir auch noch nie passiert, dieses Theater hier.“ Kurz bevor die Gäste kommen findet die Gastgeberin doch noch die Zeit für ein Glas Wein zum Runterkommen.

Ein Blick aufs anspruchsvolle Menü verrät Ann-Katrin (36): „Sie hat gut gepokert und immer schön erzählt: Ach nee, mal gucken, ob wir nicht doch noch was bestellen.“ Jetzt ist sie sich sicher: „Das wird heute bombe.“

Doch erst mal muss Linda ihre Ravioli mit Ziegenkäse an Parmesannocken auf weißem Tomatenschaum und Kräuterpesto wie geplant auf die Teller bringen. „Ich arbeite heute zum allerersten Mal mit Lecithin“, hofft Linda auf eine bessere Konsistenz des Schaums als beim Probekochen. „Ich habe gelesen, dass man damit sehr, sehr vorsichtig sein soll.“

Als hätte sie es geahnt: Beim Schäumen spritzt ihr die Flüssigkeit entgegen und das Outfit voll. Lachend serviert sie die Teller: „Die erste Suppe ist auf meinem Kleid gelandet.“ Claudia (42) findet es lustig: „Der Linda hat man angesehen, dass sie vollen Einsatz gezeigt hat.“ Von Simay (34) bekommt sie Sympathiepunkte: „Ich finde sowas total authentisch.“ Und wie kommt die Vorspeise an? „Das war ein Geschmackserlebnis“, schwärmt Maze (43). Ann-Katrin nickt: „Das war wahnsinn. Das war schon fast Sterneküche.“

Simay lobt das Reh: „Bambi is on point“

Der Rehrücken im Ofen weckt bei Simay den Appetit: „Riecht mega.“ Kann Pescetarierin Ann-Katrin nicht nachvollziehen: „Für mich riecht's gerade nicht lecker.“ Zum Glück hat Linda für sie eine vegetarische Grünkernfrikadelle zubereitet. „Wow, das sieht toll aus“, bewundert Claudia den hübsch angerichteten Teller. Simays Geschmacksurteil: „Bambi is on point.“

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Schon an Tag 1 gab es ein Rosmarin-Dessert. Heute aromatisiert das Küchenkraut Lindas Eis, das es zum Pflaumentörtchen gibt. „Ein Traum, oder?“, schaut Simay nach dem ersten Löffel glücklich zu Maze über den Tisch. Der brummt genüsslich: „Mhm.“ Claudia ist wie schon beim Hauptgang restlos zufrieden: „Ich hab auch an der Nachspeise keinen Kritikpunkt.“

„Für mich hat die Linda abgeliefert“, resümiert Claudia den Abend und zückt ebenso wie alle anderen die 10 Punkte. Mit der unschlagbaren Höchstwertung hat Linda den Wochensieg also schon in der Tasche. (tsch)