Zu jeder Ausgabe von „Das perfekte Dinner“ gehören Gourmets von Welt, die ihr Wissen betont nonchalant preisgeben. In Amsterdam ist das vor allem Thomas, der dazu noch „perfekt“ Italienisch spricht – sich aber am Auftaktabend bei Lena einen peinlichen Fehler leistet.
„Das perfekte Dinner“Noch vor dem Kochen: Vox-Gastgeberin kommen die Tränen
Er hat es vorausgesehen: „Jetzt krieg ich sicher den totalen Facebook-Banger“, entfährt es Thomas angesichts seines sprachlich-kulinarischen Fauxpas. Dabei dürften es sich die meisten Menschen ohne Weiteres erlauben, zwischendurch mal Himbeeren und Wassermelonen zu verwechseln – ähneln sich die Früchte ja durchaus in der Farbe.
Nicht aber ein betont weltgewandter („Ich spreche inzwischen auch ein wenig Dutch“) Kenner der genussreichen und vor allem internationalen Lebensweise. „Auf die Ladies' Night!“, gibt der einzige Mann der Amsterdamer „Das perfekte Dinner„-Runde, der am liebsten mit Ehegatten Ernesto („Dinner“-Teilnehmer von 2011) kocht, gleich zu Beginn die Parole aus.
Hinweis: Aufgrund der EM zeigt Vox aktuell „Dinner“-Wiederholungen. Die heutige Folge wurde erstmals 2022 ausgestrahlt.
„Das perfekte Dinner“: Peinlicher Fauxpas trotz „perfekter“ Italienisch-Kenntnisse
Dass Auftakt-Gastgeberin Lena ein italienisches Menü plant, kommt Thomas gerade recht. Beflissen hilft er Verena beim Entziffern der Speisekarte: „Kein Problem, ich spreche Italienisch.“
- Vorspeise: Peperoni con ricotta e pino
- Hauptspeise: Saltimbocca su zucchini a strati
- Nachspeise: Panna cotta con limoncello e mango & lampone
Zum Dessert „Lampone“ – was mag das nur sein? Ganz klar für Thomas: „Wassermelone.“ Das bleibt zunächst so stehen, zumal hinter dem melodischen Menü ohnehin eine sehr nordische Macherin steht. Touristik-Fachfrau Lena (24), die für einen Kurzzeit-Job nach Amsterdam kam und der Liebe sowie einer herrlichen Wohnung am Wasser wegen „hängen blieb“, ist immer noch Hamburgerin im Herzen.
Das zeigt sich nicht nur, als ihr bei der Erinnerung ans St. Pauli-Stadion ähnlich große Tränen in die Augen schießen wie beim Gedenken an ihre verstorbene Oma und Koch-Mentorin. Ihr Bekenntnis zur Hafen-Metropole zeigt sich auch bei den Insignien ihres Armes im, so Lena, „Seefahrerstil“. Neben einer Meerjungfrau stehe ein Dolch am Unterarm für „Sicherheit gegen Piraten“.
Kämpferischen Eroberungswillen zeigt sie hingegen beim „Perfekten Dinner“: „Ich bin hier, um zu gewinnen – deshalb Schürze an, Haare hoch, anfangen.“ Doch wird es ihr mit bunt belegten Bruschette, Kalbsröllchen, mit Gouda überbackenem Zucchini-„Scheiterhaufen“ (Thomas), Rosmarin-Kartoffeln aus dem Ofen (Andrea, 57: „Kartöffelchen sind halt Kartöffelchen“) und Limoncello-Panna-Cotta gelingen?
„Stimmungsvoll, mediterran-frisch, aber ein bisschen zu einfach“, lautet das Fazit der anderen Deutschen, die es beruflich in die Niederlande verschlagen hat, und der aus Namibia stammenden Anita (38).
Solide 32 Punkte gibt es dennoch für die jugendlich-pragmatische Lena („Also mir hat's super geschmeckt“). Und auch Weltenbürger Thomas dämmert am Schluss die richtige Übersetzung für „Lampone“: „Stimmt – ist ja Raspberry“. (tsch)