Auf Markt in Abu Dhabi„Perfekte Dinner“-Kandidatin völlig verdutzt: „Nur Männer hier? Keine Frauen?“

Auf dem Fischmarkt in Abu Dhabi kauft Bissi ihren Fisch des Tages für die Hauptspeise.
 (Bild: RTL)

Auf dem Fischmarkt in Abu Dhabi kauft Bissi ihren Fisch des Tages für die Hauptspeise. (Bild: RTL)

Diese Woche wird „Das perfekte Dinner“ (VOX) auf hoher See an Bord der AIDAprima gekocht. Als Erste stellt sich Bissi (40) der Herausforderung, sich in der fremden Schiffskombüse zurechtzufinden. Doch das dauert ...

„Das ist mein erstes Kreuzfahrtschiff“, freut sich Bisrat, genannt Bissi, auf die Reise. Doch bevor sie die genießen kann, muss sie in der Küche ran. „Ich darf nicht so viel babbeln, ich muss Fisch einkaufen gehen“, beginnt der „Dinner“-Tag für die Zahnmedizinische Fachangestellte aus Taunusstein in Abu Dhabi auf dem Fischmarkt. Dort stellt sie fest: „Nur Männer hier? Keine Frauen?“ Eigentlich hat sie auf Kabeljau gehofft, doch jetzt gibt es eben fangfrischen Zackenbarsch.

Kochen vor der Kamera ist Bissi bereits gewohnt, denn sie war schon bei der ZDF-„Küchenschlacht“ recht erfolgreich. Da kommt es aufs schnelle Zubereiten auf Zeit an, doch genau die wird ihr heute noch zum Verhängnis.

Mario beobachtet die Hektik: „Bissi war auch sehr busy“

Probe gekocht hat sie nur bedingt: „Nicht alles auf einmal, aber einzeln.“ Wie lang das gesamte Drei-Gänge-Menü dauert, weiß sie also nicht. Unter dem Motto „Orientalia“ verbindet Bissi, die in Eritrea aufgewachsen ist, Orient und Italien. Es gibt:

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Die zusätzliche Herausforderung der Schiffsküche: andere Elektrogeräte, andere Zutaten und man kennt sich nicht aus. Das merkt Bissi gleich zu Beginn: Statt Zucker kippt sie Salz in ihre Crème brûlée - das kann ja nichts werden. Entsetzt schaut sie auf das Schild an der Schüssel: „Ich bin so blöd!“ Zum Glück stehen genug Zutaten für einen Neustart zur Verfügung.

Zum Empfang ihrer Gäste bereitet Bissi Popcorn mit Datteln vor, dazu einen Singapore Sling. Kennengelernt haben sich Mario (53), Katharina (39), Hüseyin (28), Stephen (57) und Bissi schon am Vortag am Flughafen, deshalb ist die Wiedersehensfreude groß. Hüseyin, genannt Hüssi, ist begeistert von Bissis eritreischem Outfit: „Was steht denn da für eine griechische Göttin an der Bar und shaket uns Cocktails!“

„Wollt ihr zu mir kommen? Ich glaube, ich fühle mich sicherer mit euch“, bittet Bissi die Gäste zu sich an den Herd. Dort frittiert sie gerade Falafel für die Vorspeise, dazu gibt es Hummus, Bulgursalat und Auberginen. „Ihr Spitzname ist Bissi und sie war auch sehr busy am Herd“, scherzt Mario über die Hektik aufgrund der vielen Komponenten. „Sie hatte viel zu tun.“ Hüssi gefällt das Gemeinsame: „Als würde ich zu Hause mit meinen Freundinnen kochen.“

Beim Essen ist er jedoch pingeliger: „Der Hummus stand einfach zu lange draußen. Oben war eine feste Haut.“ Stephen ist ebenfalls nicht ganz zufrieden: „Die Falafel war etwas zu teigig.“ Dem stimmt Hüssi zu: „Dann kam dieses Hektische, der Zeitdruck beim Frittieren. Es war außen kross, aber innen eine Rohmasse.“

Stress in der Küche, Hunger am Tisch

„Mein Angstgegner ist der Fisch heute Abend, weil ich den noch nie gemacht habe“, muss sich Bissi erst mit dem Barsch vom Markt anfreunden. Ebenso mit den Gegebenheiten der Küche, und das dauert. „Bring den Fisch jetzt hierher!“, steigt bei Katharina der Hunger. Schließlich ist es schon kurz vor 22 Uhr.

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„Der ist noch nicht in der Pfanne“, beobachtet Mario das hektische Treiben in der Küche. „Ich hätte nie gedacht, dass der Hauptgang so lange dauert“, wird Bissi zunehmend gestresster. Eine halbe Stunde später stellt sie endlich den Fisch auf den Tisch: „Halleluja!“ Vegetarier Hüssi honoriert, dass Bissi für ihn extra einen gefüllten Portobello-Pilz überbacken hat: „Sie hat sich Gedanken gemacht, das finde ich schön.“

„Das ist meine Lieblings-Nachspeise, und zwar alle drei Komponenten“, denn Bissi bestellt im Restaurant immer Zitronen-Sorbet, Crème brûlée und Tiramisu. Eigentlich wäre alles servierbereit, doch Bissi findet weder Teller noch Löffel in der großen Küche. Dann dauert das Flambieren auch noch ewig. Derweil gähnen die Gäste, ist ja schon fast Mitternacht. „Sie wollte einfach zu viel“, erkennt Mario das Problem. „Sehr ambitioniert und sich dabei etwas verrannt.“

Insgesamt kritisiert Mario vor allem das Zeitmanagement: „In Bezug auf die Länge hinten raus muss man wirklich ein bissl was abziehen.“ Bissi bekommt 28 Punkte, kann dafür aber den Rest der Kreuzfahrt entspannt genießen. (tsch)