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„Die Verräter“RTL-Show endet mit dramatischer Wendung – „Oh, Mann, sie war richtig wütend“

Horrorfilm-Produzenten aufgepasst: Jessica Haller bewies in den gruselig düsteren Katakomben großes Talent als „Scream-Queen“.

Horrorfilm-Produzenten aufgepasst: Jessica Haller bewies in den gruselig düsteren Katakomben großes Talent als „Scream-Queen“.

Was für ein Finale! Der Showdown bei „Die Verräter“ (RTL+) bescherte einige schockierende Überraschungen. Und zeigte, dass die Welt wirklich schlecht geworden ist. Jetzt kann man sich als Verräter nicht mal mehr auf die anderen Verräter verlassen. Überall nur Lug und Trug. Tolles Spiel.

Was ist das für eine Welt, in der Verräter Verräter verraten? Ganz klar: die Welt der preisgekrönten TV-Serie „Die Verräter“. Jammerschade, dass das Finale nur für die zahlfreudigen Abonnenten von RTL+ zu sehen war. Der Showdown der zweiten Staffel bot noch mal ganz großes Verräter-Kino und endete nach dem Motto: Wenn drei sich verschwörerisch verbünden, gewinnen am Ende nur zwei. Und die hießen: Jessica Haller und Oana Nechiti.

Jan Sosniok, schon längst verbannt und über den Intrigen der Verräterinnen ins Aus gestolpert, hatte es gesagt: „Wir müssen uns klarmachen, dass das hier ein Spiel ist. Ihr fangt an, es persönlich zu nehmen.“ Er hat ja recht. Trotzdem wäre man gerne Mäuschen, was passiert, wenn sich die Mitspieler demnächst mal alle treffen. Warum gibt es eigentlich hier nicht „Das große Wiedersehen“ oder „Die Stunde danach“? Da wär der Abrechnungsbär aber ordentlich am Steppen!

Dana Schweiger wird von den Verrätern zum Schweigen gebracht

Eines muss man sagen: Die drei von Sonja Zietlow erwählten Verräterinnen haben ein großes Spiel geliefert. Designerin Marina Hoermanseder, „Let's Dance“-Star Oana Nechiti und Ex-„Bachelorette“ Jessica Haller haben feinste Intrigen gesponnen und den Leuten derart dreist und offen ins Gesicht gelogen, dass GNTM-Laufsteg-Legende Bruce Darnell, der als vorletzter Loyaler des Spielfelds verwiesen wurde, wahrscheinlich immer noch nicht glaubt, dass die drei die Verschwörer waren.

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Richtig bitter wurde es für Jimi Blue Ochsenknecht. Der „Wilde Kerle“-Star stand am Ende wie ein loyales Häufchen Elend der Verräterinnen-Troika gegenüber und wusste gar nicht, dass er keine Chance mehr hatte. Umso schlimmer fror ihm das Gesicht ein, als eine nach der anderen verkündete: „Ich bin ein Verräter.“ Da fühlte sogar Marina mit: „Er tat mir leid, wie er so da stand mit den drei Hexen.“

Ausgerechnet Jimi Blue. Der meinte zwar „Ich bin zu naiv“, war aber der Einzige, dem kurz vor Schluss die Erkenntnis wie Schuppen aus den Haaren fiel: „Es könnten ja auch drei Verräterinnen sein.“ Aber da war's schon zu spät und er - belogen und betrogen - raus und wahrlich geknickt: „Hier gibt's für mich keine Freunde. Ja, man unterhält sich, man lacht zusammen, aber am Ende sitz ich doch alleine.“ Armer Jimi.

Das letzte Kapitel, die „Offenbarung“: Jimi Blue steht den drei „Verräter-Hexen“ chancenlos gegenüber, er wusste es nur noch nicht so recht.

Das letzte Kapitel, die „Offenbarung“: Jimi Blue steht den drei „Verräter-Hexen“ chancenlos gegenüber, er wusste es nur noch nicht so recht.

Aber noch viel schlimmer kam's für Marina. Denn sie, die sich über die Wochen als die Abgezockteste, die taktisch Cleverste, als die Super-Verräterin herauskristallisiert hatte, stolperte über ihre Dominanz: Die beiden anderen Verräterinnen trauten ihr nicht mehr. Und als alles getan, als alle Loyalen eliminiert waren, wandten sie sich gegen sie. Denn 27.500 Euro Siegprämie ergeben geteilt durch nur zwei doch deutlich mehr als geteilt durch drei.

Die Chronologie bis zum Dolchstoß-Showdown ist schnell erzählt. Als letztes Mordopfer wurde Dana Schweiger zum Schweigen gebracht. Die ging im Trugschluss, dass sie tot sei, weil „ich den Verrätern Bruce, Jessi und vielleicht Jimi auf der Spur war“. Falsch gedacht, nicht nur was zwei Drittel ihrer Verdächtigen anging. Die Verräter killten sie nur, damit ihr Buddy Bruce unter Verdacht geriet.

Motto: Bruce hat seine Freundin geopfert, weil sie drauf und dran war, ihn zu enttarnen. Der Plan ging auf: „Ich lebe, aber ich versteh's nicht“, meinte Bruce und erkannte: „Ich bin im Fokus, aber wer hat das gemacht? Ich werde gefressen.“

Bruce Darnell unter Verdacht: „Ich brauch nen Cognac“

Bei der letzten Mission ging es noch mal um einen Batzen Geld. Aber viel wichtiger war allen der Dolch, den es zu finden gab, denn der gewährte am letzten Runden Tisch doppeltes Stimmrecht. In den Grusel-Katakomben musste eine Zahlenkombination geborgen werden. Das schafften alle – auch Jessica, die heulend, schluchzend und kreischend durchs Gewölbe stolperte und großes Potenzial als „Scream-Queen“ offenbarte – nur Bruce nicht. Ihm war klar: „Wenn Marina den Dolch findet, hab ich die A...karte.“ Jimi Blue meinte: „Ich brauch' den Dolch.“ Bruce: „Ich brauch nen Cognac.“

Denn ihre Mit-Verschwörerinnen wollen den Silberschatz (27.500 Euro) nicht mit ihr teilen. Oana (Foto) und Jessica wenden sich gegen sie.

Denn ihre Mit-Verschwörerinnen wollen den Silberschatz (27.500 Euro) nicht mit ihr teilen. Oana (Foto) und Jessica wenden sich gegen sie.

Jimi Blue fand den Dolch, wie meistens. Aber es nützte ihm nichts. Die Verräterinnen blieben bei ihrem Bruce-Plan und schickten ihn mit drei Stimmen nach Hause. Da konnte Jimi mit seinen zwei Jessica-Stimmen nichts ausrichten.

„Oh, Mann, sie war richtig wütend.“ Jessica hatte beim Verrat gegen Marina kein schlechtes Gewissen. „Es fühlte sich richig an.“

„Oh, Mann, sie war richtig wütend.“ Jessica hatte beim Verrat gegen Marina kein schlechtes Gewissen. „Es fühlte sich richig an.“

Und dann stand er da, der arme Jimi, und wurde bei der finalen „Offenbarung“ wörtlich verheizt. Denn natürlich wollten die Verräterinnen das Spiel nicht nicht beenden, sondern erzwangen am Feuerkelch eine weitere Verbannung. Und natürlich traf es Jimi. „Ich will dich nie mehr belügen“, meinte Marina, als sie ihm unter Tränen mit ihrer Stimme den Todesstoß versetzte.

Jessica Haller und Oana Nechiti fallen Marina Hoermanseder in den Rücken

Dass ausgerechnet die, die quasi die Verräter-Troika lenkte und alle auf Spur hielt, am Ende verraten wurde, könnte man natürlich als Karma sehen. Das ist wie beim „Mensch ärgere dich nicht“, wenn es den, der alle reihenweise und mit Genuss rausgeschmissen hat, dann doch mit seiner letzten Figur ein Feld vor dem Zielhaus erwischt. Da fällt Mitgefühl schwer.

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„Das kann doch nicht euer Ernst sein?!“, hauchte Marina fassungslos, als Oana und Jessica bei der zweiten Offenbarungs-Runde für das Weiterspielen plädierten. Denn nur Marina hatte die Siegprämie durch drei teilen wollen. Als sie erkannte, wie sich das Blatt wendete, war sie schon verbannt. Sie ging mit blassem Gesicht und wenigen bitteren Worten: „Ich habe mein Wort gehalten, ich war loyal. Ich hätte nicht gedacht, dass Frauen Frauen so das Messer in den Rücken stoßen.“

Doch, taten sie, ziemlich genüsslich sogar. „Oh, Mann, sie war richtig wütend“, feixte Jessica. Oana konstatierte kühl: „Mein Vertrauen war bei Jessi.“ Und so konnten sie sich als „Königinnen der Verräter“ selbst bejubeln. Nicht ganz fair, nicht ganz fein, aber ziemlich verdient. Und wir hoffen, dass es nach dem Ende der Produktionsfirma eine dritte Staffel geben wird. Denn die zweite war verschwörerisch gut. (tsch)