„Bares für Rares“Händler korrigieren Expertise drastisch nach unten: „Völlig überbewertet “

Sowohl bei „Bares für Rares“-Expertin Dr. Friederike Werner als auch bei Horst Lichter kam eine Malerpalette super an. (Bild: ZDF)

Sowohl bei „Bares für Rares“-Expertin Dr. Friederike Werner als auch bei Horst Lichter kam eine Malerpalette super an. (Bild: ZDF)

Die Begeisterung der „Bares für Rares“-Expertin über die Rarität konnten die Händler teilen. Die Meinung über den Schätzwert des Gemäldes ging jedoch weit auseinander ...

„Hast du so ein schönes Objekt schon mal gesehen?“, hielt die „Bares für Rares“-Expertin Dr. Friederike Werner Horst Lichter eine Malerpalette hin. „Ohhh, ja“, bestätigte der Moderator die Schönheit.

Dieses Stück war wirklich außergewöhnlich ... „Ich habe schon Gemälde gesehen, ich habe schon Paletten gesehen, aber noch nie ein Gemälde auf einer Palette“, staunte Lichter über das Kunstwerk. Lani und Harry aus Krefeld gingen gerne auf Trödelmärkte. Da wollte Lichter wissen: „Wo habt ihr denn diese schöne Sache hier gefunden?“ Harry überlegte: „Ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht mehr.“ Denn vieles kaufte er im Konvolut.

Bares für Rares: Expertin sieht den Wert bei 1.500 bis 1.800 Euro

„Beim Aussortieren der ganzen Bilder, die ich habe, ist mir das aufgefallen“, erzählte er. „Da haben Sie in einem Konvolut doch ein wahres Schätzchen gefunden“, meinte die Expertin. Denn das Gemälde stammte vom durchaus bekannten Maler Prof. Hugo Mühlig.

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Das Motiv zeigte einen einsamen Jäger an einem Bachlauf, in der Ferne ein Gehöft, drumherum viel stimmungsvolle Natur. Die Signatur war vorhanden, jedoch keine Datierung. Deshalb vermutete Friederike Werner eine Entstehung in der Zeit zwischen 1880 und 1900. „Ganz schön alt“, raunte Horst Lichter.

„Die Palette ist was ganz Besonderes“, denn sonst kannte die Expertin von Mühlig nur Bilder auf Leinwand. „Eine solche Palette, die schön geschliffen ist aus Nussbaum, ist ja auch nicht unbedingt billig. Er hat es wohl als besonderes Objekt gesehen.“

„Ich dachte so an 800 Euro“, äußerte Harry seinen Wunsch. Dann die Überraschung: Die Expertin sah den Wert bei 1.500 bis 1.800 Euro. „Ich würde mal tippen, dass du für das ganze Konvolut nicht annähernd so viel bezahlt hast“, vermutete Lichter völlig richtig.

Lani und Harry aus Krefeld hatten das Stück auf Trödelmarkt gekauft.  (Bild: ZDF)

Lani und Harry aus Krefeld hatten das Stück auf Trödelmarkt gekauft. (Bild: ZDF)

Händler reagieren begeistert auf Gemälde - bis sie die Expertise hören

Das Palettengemälde fand im Händlerraum großen Anklang. „Der Maler hat seinerzeit hauptsächlich auf Leinwand gemalt, und das ist jetzt quasi eine Ausnahme?“, fragte Lisa Nüdling nach. „Laut Expertise ist das selten“, bestätigte Harry. Nüdling startete mit 250 Euro. Anaisio Guedes erhöhte noch auf 350 Euro, dann war aber auch Schluss. Lisa Nüdling fragte nach dem Wunschpreis. Harry nannte die Schätzung von 1.500 bis 1.800 Euro. „Also ich gehe mit der Expertise nicht d'accord“, meinte Fabian Kahl. „Ich auch nicht, leider“, stimmte Nüdling zu.

„Dann nehme ich das wieder mit“, war der Verkäufer kurz davor, seine Rarität wieder einzupacken. Doch Kahl hakte nochmal nach: „Für was würden Sie es hierlassen?“ Harry nannte 600 Euro. Daraufhin bot Anaisio Guedes immerhin noch 400 Euro, die Harry akzeptierte. „Ich bin zufrieden mit den 400 Euro“, wedelte der Verkäufer mit den Scheinen. „Ich habe ja nicht so viel bezahlt für das Ölgemälde.“

Zu geringes Gebot: Verkäufer nimmt Brosche wieder mit nach Hause

Ebenfalls zufrieden ging die Verkäuferin eines Emaille-Schilds mit Werbung von Zeiss Ikon aus der Zeit zwischen 1932 und 1935 nach Hause. Detlev Kümmel schätzte den Wert auf 300 bis 400 Euro. Jos van Katwijk kaufte die Rarität für 450 Euro. „Wie oft bekommt man so ein Schild?“, gefielen ihm die Größe und die Farben.

Die Schätzung aber fanden alle zu hoch. Zum Verkauf kam es trotzdem: Anaisio Guedes (Mitte) bezahlte 400 Euro.
 (Bild: ZDF)

Die Schätzung aber fanden alle zu hoch. Zum Verkauf kam es trotzdem: Anaisio Guedes (Mitte) bezahlte 400 Euro. (Bild: ZDF)

Eine Brosche mit Diamanten, Brillanten und Rubinen aus der Zeit um 1915 hatte einen Wert von 400 bis 500 Euro. Anaisio Guedes bot auf Anhieb 500 Euro, die sonst niemand mehr toppen wollte. Seine neue Brosche ließ er sich gleich von Lisa Nüdling anstecken. Ein Goldarmband mit Diamanten und Rubinen aus den 1980er-Jahren war das Meisterstück des Verkäufers und 2.200 bis 2.400 Euro wert. Mehr als 2.200 Euro wollte Fabian Kahl jedoch nicht für das Schmuckstück ausgeben, das war dem Verkäufer für sein Handwerk zu wenig.

Eine Jugendstilvase aus der Zeit zwischen 1900 und 1910 schätzte die Expertin auf 700 bis 800 Euro. Die Verkäuferin wollte jedoch 1.000 Euro haben und nahm ihre Rarität wieder mit. Ein Spielzeugauto „Electro Ingenico“ von Schuco aus der Zeit zwischen 1952 und 1955 hatte einen Schätzwert von 400 bis 450 Euro. Obwohl Jan Cizek großes Interesse am Auto zeigte, gab Jos van Katwijk mit 420 Euro das höhere Gebot ab. (tsch)