„Das perfekte Dinner“Gastgeberin kocht Menü komplett ohne Salz – wegen „Kindheitstrauma“

Claudia macht sich an die Straußen-Steaks, die sie wie von den Gästen gewünscht medium gebraten auf die Teller bringt.
 (Bild: RTL)

Claudia macht sich an die Straußen-Steaks, die sie wie von den Gästen gewünscht medium gebraten auf die Teller bringt. (Bild: RTL)

Eine prägende Erfahrung aus der Kindheit beeinflusst Claudias (42) Kochstil noch heute, denn sie hat eine Aversion gegen Salz. Ob dem „perfekten Dinner“ an Tag 2 der Koblenz-Woche dann nicht die richtige Würze fehlt?

In Ransbach-Baumbach ist Claudia mit ihrem Lebensgefährten erst frisch in ein idyllisches Häuschen gezogen. Der ist außerdem für Claudias Teilnahme beim „perfekten Dinner“ verantwortlich und meldete sie heimlich an, „dementsprechend war ich sehr überrascht, als der Anruf kam“. Den „Dinner“-Sieg fände die Rechtsbehelfsstellen-Fachkraft zwar nett, aber sie hätte auch mit dem letzten Platz kein Problem: „Wenn ich es eben bin, dann ist das so. Dann werde ich auch nicht depressiv.“

Beim Zubereiten des Desserts greift Claudia reichlich zur Butter: „Es ist ja keine Diät-Woche.“ Sparsamer geht sie hingegen beim Würzen vor. „Ich bin nicht ganz so der Salz-Fan“, belässt Claudia ihre Jus lieber pur.

„Das perfekte Dinner“: Der Gin haut gleich gut rein

„Da gibt es ein 'Kindheitstrauma'“, verrät sie den Grund. „Ich hatte als kleines Kind mal den Rest von einer Salzstangenpackung intus, und das war natürlich nicht so lecker.“ Eigentlich mag sie die mediterrane Küche, aber „ich wollte ja heute etwas machen, was eben nicht alltäglich für mich ist“. Es gibt:

Alles zum Thema Das perfekte Dinner

Vorspeise: Tomate / Burrata / Avocado / Mango Hauptspeise: Strauß / Kartoffeln Romanesco / Portwein-Rotweinsoße Nachspeise: Limettentraum auf knusprigem Boden Limette / Keks

„Dass sie gut bürgerlich regional kocht“, vermuten Linda (35) und Maze (43). Umso überraschter sind sie, dass Strauß auf der Karte steht. „Das ist ja verrückt! Damit hätte ich jetzt auch gar nicht gerechnet“, staunt Linda. Maze freut sich über die unerwartete Komponente: „Das ist ja mega!“

Mit einem Gin-Aperitif empfängt Claudia ihre Gäste im Garten. Maze nimmt einen Schluck und nickt angetan: „Joaaah!“ Linda haucht: „Da trinkst du aber auch nur einen von!“ Claudia lacht: „Das ist nicht das Getränk für den ganzen Abend.“ Sie rechtfertigt das Mischverhältnis: „Gestern habe ich ja schon rausgehört, dass ihr dem nicht abgeneigt seid, und dann habe ich gerade mal einen größeren Schluck reingehauen.“

Die gebratenen Tomaten an Avocado-Mango-Vinaigrette mit Burrata verwundern die Gäste auf den ersten Blick. „Ich habe im ersten Moment gedacht, es wäre eine gebratene Wurst“, inspiziert Ann-Katrin (36) die panierten Scheiben. „Ich hab auch gedacht, eine Frikadelle“, nickt Linda. Claudia gesteht ihren Gästen ihre Salz-Aversion: „Hier stehen Pfeffer und Salz.“ Daran soll es also nicht fehlen. Lindas Fazit zum ersten Gang: „War für mich eine gelungene Vorspeise.“

Perfektes Steak, Nachtisch zu mächtig

Der Hauptgang: Straußen-Steak mit Fächer-Kartoffeln, Romanesco und Portwein-Rotweinsoße. Pescetarierin Ann-Katrin bekommt eine Pilz-Frikadelle. „Es erinnert von der Optik so ein bisschen an Rindfleisch“, beschreibt Claudia den Strauß. „Ich habe es deswegen gewählt, weil es außergewöhnlich ist.“

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Die Gäste hätten ihre Steaks gerne medium, was Claudia auch so auf die Teller bringt. Statt Salz soll fermentierter Pfeffer die Würze bringen. „Es war zart, weich, man konnte das schneiden wie Butter“, zeigt sich Maze zufrieden mit dem Gargrad. Simay (34) hebt die Beilage hervor: „Wenn es einen Doktortitel gibt unter den Gemüsearten, dann hat der Romanesco den Doktortitel verdient.“

Die Inspiration zur Lime-Pie des Desserts kam Claudia auf Reisen: „Ich habe das Rezept bei einem Urlaub in Florida auf den Keys getestet.“ Die Creme besteht aus gezuckerter Kondensmilch und Schmand. „Mir persönlich war sie ein bisschen zu mächtig“, haut die Kalorienbombe bei Ann-Katrin voll rein. „Mir hat irgendwie so ein bisschen der frische, leichte Teil gefehlt.“ Für ihr nicht perfektes, aber sehr gutes Dinner bekommt Claudia 33 Punkte und setzt sich neben Ann-Katrin auf die Spitzenposition. (tsch)