„Wer wird Millionär?“Günther Jauch droht Kandidat „erste Disqualifikation der Geschichte“ an

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Günther Jauch mit Emanuel Sawalt aus Frauenfeld in der Schweiz

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Moderator Günther Jauch (r.) bekam es bei „Wer wird Millionär?“ (TV-Ausstrahlung: 9. Januar) mit dem Schweizer Emanuel Sawalt zu tun.

Wilde Szenen bei „Wer wird Millionär?“ Mitten in der Show droht Günther Jauch einem Kandidaten mit „Disqualifikation“ – Grund war ein fieser Scherz, den der Moderator auf sich bezog.

„Gibt es nicht in der Schweiz ein eigenes WWM?“, erkundigte sich Günther Jauch bei seinem Kandidaten. Emanuel Sawalt wusste nichts von einer Schweizer Variante der Quizshow „Wer wird Millionär?“. Der Moderator warnte den 33-Jährigen vor einem „Riesen-Handicap in der Schweiz“: Gewinne in Fernsehsendungen würden automatisch mit 30 Prozent besteuert, während Kandidaten mit Wohnsitz in Deutschland ihre Gewinnsumme für sich behalten könnten, dozierte Jauch. „Endlich mal ein Nachteil in der Schweiz“, meinte er grinsend. „Es sei denn, Sie kehren nie wieder zurück und verprassen die Million hier.“

Der Jurist aus dem Nachbarland ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Zürich tätig. Mitgebracht hatte er seine „Herzdame Patricia“. Die hat es nicht immer leicht mit ihm, wie die Smalltalk-Einlage nach der 500-Euro-Marke preisgab.

„Wer wird Millionär?“: Kandidat erklärt spezielles Morgenritual

Er sei vor allem morgens so verpeilt, dass er sich wundert, noch nicht „in irgendeiner Einrichtung“ gelandet zu sein, gestand der Kandidat offenherzig. Sein schrulliger Spleen: „Ich bade jeden Morgen, seit Kindheitstagen.“ Immer mit dabei: seine drei Badeenten. „Ich schubse die hin und her, trinke Kaffee und rauche in der Badewanne, so kann der Tag beginnen“, stand Emanuel Sawalt zu seiner Marotte.

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Die einzige Ausnahme stelle genau dieser Tag dar, weil sein Hotelzimmer nicht mit einer Badewanne ausgestattet war. Eine Tragödie für ihn! Jauch wollte von der Partnerin des Badewannenkapitäns wissen, wie sie mit diesem eigenwilligen Hobby zurechtkäme. „Mittlerweile geht es“, beschied die Sachbearbeiterin bei der Einwohnerkontrolle, dem Schweizer Pendant zum deutschen Einwohnermeldeamt.

Jauch droht: „Wenn er nach der Werbung nicht wieder da ist, ist er draußen“

Als er vor der Auflösung der 1.000-Euro-Frage Muffensausen bekam, gestand Emanuel Sawalt, er habe sich bereits bei der Performance seiner Rate-Vorgängerin gedacht: „Eigentlich muss ich da nicht hin.“ Wobei Gabriele Bärnwick stolze 64.000 Euro erzielt hatte. „Sie können auch während der Sendung ohne Begründung aufstehen und gehen, zum Beispiel jetzt in der Werbung“, schlug Günther Jauch vor. „Wir sehen Sie nie mehr wieder und Sie werden in die Geschichte von ‚Wer wird Millionär?‘ eingehen.“

Emanuel Sawalt ging tatsächlich! Allerdings flüchtete er nicht komplett aus dem Studio: „Das wäre was, aber Pipi müsste ich tatsächlich.“ Jauch drohte: „Wenn er nach der Werbung nicht wieder da ist, ist er draußen.“ Als sich zwei Frauen aus dem Publikum dem Kandidaten für eine Pinkelpause anschlossen, rief Jauch irritiert: „Massenexodus! Oh nein!“ Als Emanuel Sawalt wieder Platz nahm, behauptete der Moderator: „Wir hatten Sorge, dass Sie ein Vollbad nehmen in der Zeit.“

Kandidat hält Skat für ein Saufspiel

Ungebadet traf der Schweizer auf die 4.000-Euro-Frage: „Wen zeichnen Nehmerqualitäten – der Herkunft des Begriffes entsprechend – aus?“ Skatspieler, Boxer, Spekulanten oder Schmarotzer? Der Zusatzjoker half kaum weiter: 51 Prozent der Schwarmintelligenz waren für „Schmarotzer“, 41 Prozent für „Boxer“. Trotz weniger Stimmen hielt der Kandidat Letzteres für wahrscheinlicher. Auch deutete er Jauchs Aussage, er habe ein eindeutigeres Votum erwartet, als Wink mit dem Zaunpfahl. „Ich habe ‚Wer wird Millionär?‘ ja schon lange nicht mehr geguckt“, begann Emanuel Sawalt und wurde prompt von Günther Jauch unterbrochen: „Toll, vielen Dank! Sie machen Punkte hier.“

Eigentlich wollte Sawalt nur seine These äußern, dass Jauch ihm gerade Hilfestellung leiste. Der Moderator aber verneinte. Der verunsicherte Kandidat schob den 50:50-Joker hinterher. Eine gute Idee, denn die vom Publikum meistgewählte Antwort „Schmarotzer“ fiel dadurch weg. Übrig blieben Boxer und Skatspieler. „Keine Ahnung, ich weiß nicht mal wie man das spielt“, so der Schweizer. „Das ist, glaube ich, etwas sehr Deutsches.“ Jauch stimmte zu. Der Kandidat vermutete: „Es geht da ums Saufen.“ Als Jauch in gespielter Entrüstung darauf bestand, dass es sich um ein seriöses Kartenspiel handele, entschuldigte sich Emanuel Sawalt.

Schwester verspottet Kandidat: „Wie kommt er voran, der Kleine?“

Die nächste Peinlichkeit brockte ihm direkt im Anschluss seine eigene Schwester ein. Die sollte als Telefonjoker die 8.000-Euro-Frage beantworten: „Welche Familie steht im Mittelpunkt der Serie ‚House of the Dragon‘?“ Zur Wahl standen: Targaryen, Beutlin, Soprano, Simpson. „Wie kommt er denn voran, der Kleine?“, fragte die große Schwester Annine. Als Jauch erwiderte, Swalt stünde sich selbst im Weg, kommentierte sie: „Ja, das kenne ich.“ Jauch berichtete vom ersten Morgen des Bruders ohne Badewannen-Ritual. „Oh mein Gott, das erklärt alles“, befand sie amüsiert. „Jetzt ist er aufgeregt und jetzt soll es die große Schwester richten?“

Tatsächlich sagte die ältere Schwester bereits richtig „Targaryen“, bevor Jauch überhaupt alle vier Antwortmöglichkeiten vortragen konnte. „Du musst mehr ferngucken“, empfahl sie. Die Rache des kleinen Bruders: „Ne, das macht dumm.“ Das Publikum amüsierte sich lauthals, doch was Emanuel Sawalt nicht bedacht hatte: Er beleidigte damit nicht nur seine Schwester augenzwinkernd, sondern auch Jauchs Berufsehre. Der konterte prompt: „Aus, aus! Die erste Disqualifikation in der Geschichte von ‚Wer wird Millionär!‘“ Zum Glück nur ein Scherz.

TV-Auftritt für Partnersuche genutzt

Auf dem Weg zur letzten Frage durfte Sawalt noch seine Roboter-Tanzkünste (neudeutsch: Popping und Locking) zeigen und einen Schwank aus seiner Jugend erzählen. Ein Klassiker unter den Jugendsünden: Er war mit einem Kater aufgewacht und hatte festgestellt, dass er sich betrunken einen Stern auf den Oberarm hatte tätowieren lassen.

Die 64.000-Euro-Frage: „Was ist in der Regel in einem sogenannten Pouchbeutel drin?“ Schmutzige Wäsche, Geldscheine und Münzen, Gelenkflüssigkeit, Katzenfutter? Da Emanuel Sawalt alle vier Optionen für denkbar hielt, gab er sich mit 32.000 Euro zufrieden. Abzüglich Steuern, gab Günther Jauch zu bedenken: „Da waren es nur noch 20.000 cirka, die bei Ihnen in der Schweiz auf dem Konto landen.“ Dennoch reichlich Geld für reichlich Badezusätze. Sawalt hätte „Gelenkflüssigkeit“ gewählt. Korrekt wäre Katzenfutter.

Vor Emanuel Sawalt hatte Gabriele Bärnwick 64.000 Euro erspielt. Zudem nutzte die Single-Dame aus Ravensburg ihren TV-Auftritt, um zu verkünden, dass sich interessierte Herren melden dürften, die sie zum Essen einladen wollen. Der Siegeszug von Dominik Seefeld aus Stuttgart wurde vom Ende der Sendezeit unterbrochen. Er darf beim nächsten Mal um 32.000 Euro spielen. Vorher durfte er sein Talent an der Limbo-Stange zeigen. (tsch)