DHL, UPS und Co.Test: Welcher Paket-Service ist wirklich gut?
Der Versandhandel boomt. Immer mehr Menschen bestellen Waren über das Internet. Das freut die Paketdienste. Doch laut einer aktuellen Studie der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) bereitet den Firmen die Flut an Paketen so einige Probleme. Die Folgen: lange Versandzeiten, beschädigte Sendungen. Hier erfahren Sie, wo es bei den Paketdiensten hapert und wer am besten beim Test abgeschnitten hat.
Rund 1,8 Milliarden Paketsendungen im vergangenen Jahr – das sind 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2000. Grund ist vor allem der wachsende Online-Handel. Nun hat die DtGV gemeinsam mit dem Nachrichtensender N24 insgesamt acht Logistik-Unternehmen unter die Lupe genommen, hinsichtlich Preis, Versanddauer und Versandqualität.
Dabei gab es einige negative Überraschungen: Rund 30 Prozent der Pakete kamen beschädigt bei den Empfängern an. Und knapp 40 Prozent der Sendungen benötigten länger als 48 Stunden, um ihren Zielort zu erreichen.
Die Vorgehensweise: Die Tester stellten jeden der acht Anbieter mit jeweils zehn Paketsendungen auf die Probe. Dabei erfolgten die verdeckten Tests sowohl in Großstädten als auch auf dem Land. Die getesteten Paketdienste: Der Courier, DHL, DPD, GLS, Hermes, iloxx, paket.ag und UPS.
Wenn möglich, so wurden alle verfügbaren Varianten gewählt: Selbstabgabe in der Filiale oder im Paketshop als auch Abholung durch einen Kurier direkt von zu Hause. Dabei wurde die reine Paketabholung recht zuverlässig eingehalten – in 92 Prozent der Fälle zum vereinbarten Termin.
Ansonsten musste gewartet werden, denn die Zeitfenster zur Abholung lassen sich gar nicht oder nur gegen Aufpreis einschränken.
Große Schwankungen gab es beim Preis: Beim teuersten Anbieter, UPS, war er doppelt so hoch wie beim günstigsten Unternehmen DHL. Ein Beispiel: Für eine Inland-Sendung über 10 Kilo mit Standardmaßen zahlt man bei UPS 17,22 Euro, bei DHL dagegen 6,90 Euro. Eine noch größere Differenz bei Auslandssendungen: DHL liefert ein 1-Kilo-Päckchen für 8,90 Euro nach Großbritannien, bei UPS kostet das hingegen 36,73 Euro. Platz zwei und drei der günstigsten Anbieter: Hermes und GLS.
Allerdings: UPS schnitt als schnellster Anbieter ab. In durchschnittlich 30 Stunden war die Sendung beim Empfänger. Es folgen GLS und DPD. Besonders bemerkenswert: die großen Schwankungen bei der Versanddauer.
Die schnellste Sendung benötigte nur 19 Stunden, während bei anderen Paketen schon mal eine Wartezeit von bis zu 6 Tagen zustande kam. Am längsten benötigte Hermes für den Versand, durchschnittlich 70 Stunden.
Aber: Gut Ding will Weile haben. Denn Hermes war zwar am langsamsten, doch in Sachen Versandqualität hatte der Anbieter die Nase vorn: 95 Prozent aller getesteten Sendungen kamen hier unversehrt an. Bei einigen Paketdiensten landete gar jede zweite Sendung mit Rissen, Löchern oder Ähnlichem beim Empfänger. Durchschnittlich kamen 30 Prozent der Pakete mit Beschädigungen am Zielort an!
Gesamtsieger des Tests: DHL, gefolgt von GLS und DPD. Allerdings gingen die Firmen, die über keine Filialen verfügen, nicht in die Gesamtwertung ein.
Würde man nämlich nur das sogenannte Abholgeschäft bewerten, wären die „reinen Abholer“ iloxx, Der Courier und paket.ag Testsieger in diesem Bereich.