Die Urlaubszeit könnte so schön sein – wäre da nicht die Anreise. Für eine Urlauberin entpuppte sich der Weg von Frankfurt nach Gran Canaria zur absoluten Nervenprobe.
Flug-Chaos vom FeinstenEin Problem jagt das nächste: Urlauberin braucht zwei Tage nach Gran Canaria
von Lara Hamel (hl)
Möchte man von Frankfurt am Main nach Gran Canaria fliegen, ist man normalerweise keine fünf Stunden im Flugzeug unterwegs – die Betonung liegt auf „normalerweise“.
Denn wenn es ganz ungünstig läuft, braucht man auch schon mal 48 Stunden, also fast das Zehnfache an Zeit.
Maschine pendelte zwischen Deutschland und den Kanaren
Ilonka Englerts strapazierende Flugreise begann am 25. September 2022. Das erste Problem ließ nicht lange auf sich warten: Wegen eines Unwetters konnte das Eurowings-Discover-Flugzeug, das in Frankfurt gestartet war, nicht auf Gran Canaria landen. Ein Zwischenstopp auf Teneriffa musste her.
Die Passagierinnen und Passagiere sollten sich aber keine Sorgen machen, denn die Airline wollte sich um Hotels kümmern. Auf Teneriffa angekommen, gab es allerdings kein einziges freies Zimmer. Um wenigstens schon mal das Übernachtungs-Problem zu lösen, ging der Flieger wieder in die Luft – zurück nach Frankfurt. „Zu diesem Zeitpunkt habe ich eigentlich darauf gewartet, dass gleich jemand ruft: versteckte Kamera“, beschreibt Englert die Situation in einem „RTL.de“-Bericht vom 22. Juli 2023.
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Zu allem Überfluss durfte die Maschine dann aber nicht in Frankfurt landen. Die Eurowings Discover drehte also wieder um und machte sich auf in Richtung Mallorca. Und immerhin: Dort konnten alle Passagierinnen und Passagiere das Flugzeug verlassen und in Hotels unterkommen.
Aber auch am nächsten Tag (26. September) blieb die Landung auf Gran Canaria aus – diesmal setzte das Flugzeug zwar mehrere Male zum Anflug an, hob dann aber wieder ab und landete schlussendlich auf Fuerteventura. Hier wurde das Flugzeug gegen eine Fähre getauscht, allerdings erst am nächsten Tag. Und das auch nur, weil das Flugzeug schon wieder auf dem Weg nach Frankfurt war – dieses Mal zum Glück ohne all diejenigen, die nach Gran Canaria wollten. Englert erreichte ihre Wunschinsel schließlich nach zwei Tagen.
Bis sie die 400 Euro Entschädigungszahlung von Eurowings Discover erhielt, vergingen viele Monate. Zunächst lehnte das Unternehmen ab: „Nach Ihrer Anfrage haben wir Ihre Buchung in unserem System überprüft und festgestellt, dass wir Ihnen die Entschädigung gemäß unserer Richtlinie nicht zusenden können.“ Als sich Englert hilfesuchend an die RTL-Urlaubsretter wandte, fand das Geld doch noch den Weg auf ihr Konto. Die Begründung für das anfängliche Querstellen: Es habe einen „Bearbeitungsfehler im System“ gegeben.