Einem Medienbericht zufolge vollzieht Aldi derzeit einen drastischen Strategiewechsel im Kosmetikbereich: Eines der bekanntesten Markenprodukte in dem Segment ist verschwunden, stattdessen will der Discounter offenbar seine Eigenmarken stärken.
Aldi mit drastischer KehrtwendeDiese bekannten Markenprodukte sind bereits aus dem Regal verschwunden
Punica ist weg, Vittel verschwunden, Wrigley's ebenso – aktuell haben es Markenhersteller schwer. Denn Inflation und Krise treiben auch die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher in die Discounter und zu den günstigeren Eigenmarken. Die Kosten sind stark gestiegen, vor allem für Lebensmittel. Da rechnen sich viele Produkte einfach nicht mehr, selbst für internationale Markenkonzerne.
Laut einer Auswertung des Marktforschungsunternehmens GfK, das Daten dazu gesammelt hat, was über die deutschen Kassenbänder wandert, hatten Handelsmarken 2022 ihren Marktanteil um drei Prozentpunkte ausgebaut, auf 43,2 Prozent. Konsumenten und Konsumentinnen kauften vor allem mehr Eigenmarken aus dem Preiseinstiegssegment.
Aldi will Kosmetik-Eigenmarken wohl deutlich ausbauen
Auch Aldi will sein Angebot an Eigenmarken offenbar deutlich ausbauen, wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichtet – im Kosmetikgeschäft. Wie mehrere Hersteller der Branchenzeitung berichten, solle die Eigenmarke Lacura in Deutschland gestärkt werden. Später vielleicht auch international. Es soll nicht nur das Design überarbeitet, sondern gleich eine neue Reihe von Produkten entwickelt werden.
Dafür ist laut LZ eine der bekanntesten Marken in Deutschland (Markenbekanntheit liegt bei fast 100 Prozent) aus dem Regal geflogen: Nivea. Offenbar gehört zum Strategiewechsel des Discounters auch, dass er nicht länger auf Hersteller Beiersdorf setzt. Seit 2013 war Nivea dort bei Cremes und Körperpflegeprodukten zu finden. Unklar sei dem Bericht nach, von welcher Partei das Lieferverhältnis beendet wurde.
Beiersdorf steigert Umsatz und Gewinn
Nun baut Aldi die Eigenmarken aus: Lacura, Ombia, Kür. Der Fokus liege aber auf Lacura. Sie wird seit 2019 sowohl bei Aldi Nord als auch bei Aldi Süd angeboten.
Der Nivea-Konzern, zu dem auch Eucerin, Tesa oder Labello gehört, hat derweil trotz Krisen Umsatz und Gewinn zuletzt steigern können. In Europa liegt das Plus den Kosmetikprodukten bei rund fünf Prozent, im Rest der Welt noch höher. Das liegt sowohl daran, dass mehr Produkte verkauft wurden, als auch daran, dass die Preise gestiegen sind. Für 2023 stellte der Konzern im Kosmetikgeschäft ein Wachstum in Aussicht. (mg)