Die Skandal-Recherche von „Team Wallraff“ sorgte im vergangenen Jahr für einigen Wirbel um Burger King, die Kundschaft war gleichermaßen enttäuscht und sauer. Nun reagiert der Fastfood-Gigant – und verändert viele seiner Burger-Varianten radikal.
Skandal um Burger KingFastfood-Kette verändert Burger – Kundschaft muss aufpassen
Die Berichterstattung war ein herber Rückschlag für Burger King: 2022 ging die zweitgrößte Fastfood-Kette einen mutigen Schritt und entschied sich dazu, zu sämtlichen Burgern auch eine fleischlose Alternative anzubieten. Der Weg war klar gezeichnet: Für Veganerinnen und Veganer sollte es ein viel größeres Angebot geben, weit konsequenter als beim Konkurrenten, Branchen-Primus McDonald's.
Patties vom Hersteller „The Vegetarian Butcher“, das begehrte vegane V-Label, das erste komplett vegane Burger-King-Restaurant in Wien: Der Fastfood-Gigant schrieb sich auf die Fahnen, Vorreiter beim Thema Fleischverzicht zu werden. Doch dann folgte die Katastrophe für dieses Image.
Burger King: Radikale Neuerung nach Skandal
Journalistinnen und Journalisten von „Team Wallraff“ deckten im September 2022 Missstände in einigen Filialen auf. In der RTL-Sendung wurde deutlich, dass dort die Kundschaft schlichtweg hinters Licht geführt wird: Einige der vermeintlich veganen Speisen waren nicht mehr vegan, als sie beim Kunden oder der Kundin ankamen – denn auf dem Burger befand sich Fleisch. Die gesamte Kette musste anschließend für fünf vegane Produkte das V-Label abgeben.
Die Reaktion: Burger King gelobte Besserung, schloss die betroffenen Restaurants vorübergehend, erklärte, die Vorwürfe ernst zu nehmen. Man habe eine externe Überprüfung aller Restaurants durchgeführt, erklärte die Kette, um zu identifizieren, wo man sich verbessern müsste.
Nun will der US-Gigant sein Vegan- und Veggie-Image wieder aufpolieren und hat einige seiner Burger-Varianten von Grund auf neu gestaltet. Kundinnen und Kunden sollen so sofort sehen können, ob der Burger fleischlos ist – oder eben mit Fleisch.
Burger King führt neue Panade ein – Kundschaft sollte aufpassen
Burger King führt nun eine neue Panade ein, um Verwechslungen in Zukunft zu vermeiden. Auf der Homepage wird bereits damit geworben: Vegane Produkte sollen grüne Petersilie-Streusel bekommen, damit sie schon beim ersten Blick schneller unterschieden werden können. Kundinnen und Kunden sollten also aufpassen: Hat der Burger grüne Pünktchen, ist er vegan.
„Mit der neuen Petersilien-Panade haben wir unsere veganen Chicken-Alternativen gemeinsam mit ‚The Vegetarian Butcher‘ so weiterentwickelt, dass sie unsere Gäste und Teams sofort und eindeutig erkennen können. Das gibt Sicherheit“, erklärt Tim Lenke, Produkt-Manager bei Burger King. Die Panade komme bislang ausschließlich bei allen Plant-based Chicken-Pattys und Plant-based Nuggets zum Einsatz und soll den Geschmack, so heißt es, nicht verändern.
Gleichzeitig stellt die Kette ein neues, ebenfalls grün gesprenkeltes Produkt vor: der „Plant-based Long Chicken Cheddar Style“. Hier kooperiert Burger King mit einem Hersteller für vegane Käsealternativen, Violife. Er soll zunächst bis zum 6. Februar 2023 getestet werden, heißt es in der Mitteilung.
Ob der Fastfood-Gigant das Vertrauen der veganen Kundinnen und Kunden zurückerobern kann, bleibt abzuwarten. Doch es scheint so, als wolle Burger King weiterhin an seinem fleischlosen Konzept festhalten – trotz des Skandals. (mg)