In einem Interview hat Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern, die öffentlich-rechtlichen Sender scharf kritisiert.
Bayern-Legende sauerHoeneß wettert gegen ARD und ZDF: „Sehe die hunderttausendste Talkshow ...“
Um die TV-Präsenz der Fußballer des FC Bayern muss sich Uli Hoeneß (71) keine Sorgen machen. Auch wenn der Großteil der Spiele nur im Bezahlfernsehen zu sehen ist, sind die Bayern-Stars allgegenwärtig.
Im Gegensatz dazu fristet der Basketball ein TV-Schattendasein. Selbst bei der WM, bei der das DBB-Team um Kapitän Dennis Schröder (30) zuletzt sensationell den Titel holte, wurde nur das Endspiel gegen Serbien bei einem großen Sender (ZDF) übertragen.
Hoeneß mit scharfer Kritik an ARD und ZDF wegen Basketball-WM
Alle anderen Spiele – darunter der begeisternde Halbfinal-Sieg gegen die USA – waren lediglich bei Magenta Sport zu sehen. Das aber immerhin kostenlos.
Dass die öffentlich-rechtlichen Sender für das Turnier bis zum Finale keinen Platz im TV-Programm freiräumten, stieß vielen Basketball-Fans übel auf. Darunter auch Uli Hoeneß.
Dem Ehrenpräsidenten von Bayern München liegen nicht nur die Fußballer des Vereins am Herzen – auch bei den Basketballern schaut Hoeneß regelmäßig vorbei. Die WM hat er als Zuschauer vor dem TV verfolgt.
„Spätestens nach dem Viertelfinale hätte man meiner Meinung nach alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um die WM mit diesem großartigen Team ins Programm zu nehmen“, sagte Hoeneß in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Die Telekom hatte ihre Übertragungsrechte als Sublizenz auch anderen Sendern angeboten, doch zunächst biss keiner an. Dazu hat Hoeneß eine klare Meinung. „Die Highlights wichtiger Sportarten müssen sich die Öffentlich-Rechtlichen sichern. Müssen!“, findet der ehemalige Fußballer und spätere Manager und Funktionär. „Aber unsere Öffentlich-Rechtlichen übertragen ja lieber, wie ein Schauspieler mit seinem Hund Gassi geht.“
Allgemein ist Hoeneß mit der Programmgestaltung bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht einverstanden. „Sie sollten zeigen, was die Zuschauer sehen wollen, und nicht, was sie glauben, produzieren zu müssen. Ich sehe die hunderttausendste Talkshow, aber wenn die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister wird, sehe ich lange nichts“, sagte Hoeneß.
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4,626 Millionen Menschen sahen das WM-Finale im ZDF, das bedeutete einen Marktanteil von starken 35 Prozent. Magenta Sport erzielte den Bestwert beim Halbfinale gegen die USA, das in der Spitze 2,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten.
Dass nur das Endspiel im Free-TV zu sehen war, hatte unter anderem auch im deutschen Team für Kritik gesorgt. „Basketball ist ein großartiger Sport und ich hoffe, wir können den Respekt bekommen für das, was wir die letzten zwei Jahre getan haben“, sagte NBA-Star Schröder. „Ich wünsche mir, dass jedes einzelne Spiel im Fernsehen kommt.“