„Nicht weiter als unter Foda“Österreich-Bosse kritisieren ihn hart: Was läuft da zwischen Rangnick und den Bayern?

Fotomontage mit Ralf Rangnick im Vordergrund und Uli Hoeneß und einer Bayern-Fahne im Hintergrund.

Sein Engagement als Trainer bei den Bayern platzte, doch bei Uli Hoeneß steht Ralf Rangnick weiter hoch im Kurs. (Fotomontage vom 30. April 2024)

Ralf Rangnick muss in Österreich heftige öffentliche Kritik einstecken. Derweil zeigen angeblich gleich zwei Bundesliga-Klubs Interesse an ihm.

von Antje Rehse  (are)

Zuletzt kriselte es zwischen Ralf Rangnick (66) und dem österreichischen Verband. Kehrt der deutsche ÖFB-Nationaltrainer nun zurück in seine Heimat? Gleich zwei Bundesliga-Klubs sollen Interesse haben.

Wie „Bild“ am Freitag berichtete, könnte um Rangnicks Dienste ein Machtkampf zwischen Borussia Dortmund und Bayern München entbrennen.

ÖFB-Bosse mit scharfer Kritik an Rangnick

Beim BVB wird Rangnick als möglicher Nachfolger von Sebastian Kehl (45) gehandelt. Der Sportdirektor ist alles andere als unumstritten, viele sehen in ihm den Hauptverantwortlichen für die enttäuschende Bundesliga-Saison der Westfalen.

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Doch auch der FC Bayern, der Rangnick im vergangenen Jahr als Trainer wollte, sich aber schließlich eine Absage einhandelte, zeigt offenbar wieder Interesse. Das berichtet das österreichische Magazin „profil“.

Demnach ist Uli Hoeneß (73) ein großer Rangnick-Fan, wünscht ihn sich als „Mastermind“ in München. Rangnick soll laut „Bild“ aber weder Trainer Vincent Kompany (38) noch die sportlichen Verantwortlichen Max Eberl (51) oder Christoph Freund (47) ablösen. Viel mehr schwebe den Bayern für ihn eine Rolle vor, die an die von Jürgen Klopp (57) bei Red Bull erinnert. 

Rangnick soll seine Visionen und sein Netzwerk einbringen, beim Aufbau von Strukturen zum Beispiel in der Nachwuchsarbeit und beim Scouting helfen. Zur Not stünde er in diesem Modell auch parat, um interimsmäßig als Trainer oder Sportchef einzuspringen.

Allerdings soll es zwischen Rangnick und den Bayern zuletzt keinen Kontakt mehr gegeben haben. Anders als beim BVB: Hans-Joachim Watzke (65) und Lars Ricken (48) sollen den ehemaligen Bundesliga-Trainer in Österreich besucht haben.

Dass Rangnick noch lange Nationaltrainer in Österreich bleibt, wird wegen der internen Querelen immer mehr bezweifelt. Rangnick sei „sehr schwierig“, wurde ÖFB-Präsident Wolfgang Bartosch bei „profil“ zitiert. „Ich versuche den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber er setzt immer eigene, unberechenbare Schritte.“

ÖFB-Vizepräsident Johann Gartner äußerte auch sportliche Kritik – und das deutlich. „Nüchtern betrachtet sind wir mit Rangnick nicht weiter als unter Foda. Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen.“ 

Im ORF relativierte Bartosch die harten Worte. „Es ist auffällig, dass es jedes Mal vor einer Präsidiumssitzung eine mediale Zuspitzung gibt. Hier sind ganz bewusst gewisse Kritikpunkte in den Vordergrund gestellt worden“, so der ÖFB-Boss, der betonte: „Rangnick ist unser Teamchef und steht außer Frage.“

Zuletzt hatte Österreich unter Rangnick gegen Serbien den Wiederaufstieg in die A-Liga der Nations League verpasst. „Das hat keine Aussagekraft“, gab sich Rangnick danach kämpferisch: „So scheiße sich die Niederlage auch anfühlt, lieber jetzt, als dann in der WM-Qualifikation.“