Die Haie feiern trotz der Finalniederlage eine starke Saison. Stolz, Teamgeist und Rekordkulisse prägen das Jahr – gefeiert wird am 2. Mai mit den Fans an der Lanxess-Arena.
Trotz deutlicher FinalniederlageKEC-Trainer Jalonen und Kapitän Müller stolz: „Welle der Dankbarkeit“

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Haie-Kapitän Moritz Müller wird von den Fans für den Vizetitel beim Empfang in Köln gefeiert. (Foto: 26. April 2025)
Der Stolz überwiegt die Enttäuschung. Nach der verlorenen DEL-Finalserie gegen die übermächtigen Eisbären Berlin wurden die Kölner Haie in der Nacht von etwa 100 Fans in Köln mit Pyrotechnik empfangen und für ihre Vizemeisterschaft gefeiert.
Das munterte auch Kapitän Moritz Müller (38) auf, der nach seiner vierten verlorenen Finalserie über sein Karriereende nachdenkt. Das sollte er noch mal verschieben, denn auch Trainer Kari Jalonen (65) war mehr als stolz auf seine erste Saison mit den Haien und den Vizetitel.
Müller über seine Zukunft: „Werden uns zusammensetzen“
Die Haie sind wieder da. Wer hätte es ihnen zugetraut nach dem Aus in den Pre-Playoffs gegen Ingolstadt im Vorjahr und der Entlassung von Ikone Uwe Krupp (59)?
Jalonen schaffte es mit einer neuformierten Mannschaft sicher in die Playoffs und führte die Haie mit den Siegen gegen den Hauptrunden-Dritten Bremerhaven und -Ersten Ingolstadt erstmals seit 2014 ins Finale.
Da musste seine ersatzgeschwächte (Louis-Marc Aubry und Josh Corrie verletzt) und angeschlagene Truppe (Müller quälte sich mit Schulterverletzung durch) den vorigen Belastungen Tribut zollen.
„Ich bin auf jeden Fall stolz auf die Mannschaft. Über die ganze Saison haben wir immer Schritte nach vorne gemacht, haben immer füreinander gekämpft und haben auch dieses Finale mit Würde verloren“, sagt Müller, obwohl ihn das dreifache 0:7 natürlich mitnahm. Der Kapitän will nun entscheiden, ob er die kommende WM in Schweden und Dänemark und noch ein Jahr bei den Haien spielt: „Wir werden uns zusammensetzen, sprechen und dann schauen, ob es weitergeht oder nicht.“
Auch bei Stürmer Parker Tuomie (29) überwiegt der Stolz über den Vizetitel, wenngleich er sich ein Duell auf Augenhöhe gewünscht hätte: „Uns ging zum Ende der Serie auch ein wenig die Kraft aus. Dazu war unser Selbstvertrauen nach den hohen Niederlagen nicht mehr so da, wogegen das Selbstvertrauen der Berliner natürlich immer größer wurde. Die Eisbären haben kein Nervenflattern, keine Nervosität gezeigt und sind gradlinig zur Meisterschaft marschiert. Man muss daraus lernen und dies wollen wir. Wir werden die kommenden Tage als Mannschaft aber auch genießen, wir sind eine sehr enge Truppe.“
Den Zusammenhalt im Team lobt auch Jalonen: „Die Jungs sind die ganze Saison über dem Plan von meinem Trainerteam und mir gefolgt, haben sich sehr gut coachen lassen und haben in unser System vertraut. Dazu hatten wir eine sehr gute Chemie innerhalb des Teams.“ Der Finne zieht ein zufriedenes Fazit: „Obwohl wir am Ende gegen die Eisbären verloren haben, verfliegt die Enttäuschung langsam, und eine Welle der Dankbarkeit und des Stolzes überkommt uns.“
Dabei denkt Jalonen auch an die Helfer hinter den Kulissen und die Fans, die die Lanxess-Arena erneut zu einem Stimmungstempel gemacht haben: „Unser Dank gilt euch – unseren Fans, Aktionären, Partnern und Sponsoren. Unser herzlicher Dank gilt auch all unseren ehrenamtlichen Helfern, dem Haie-Fanprojekt und den Verantwortlichen im Off-Ice. Euer Einsatz hat die Saison für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.“
Die Haie konnten bei ihren 34 Heimspielen 608.237 Zuschauer (im Schnitt 17.889) begrüßen. Mit dem Schnitt von 17.829 in der Hauptrunde brachen sie ihren eigenen Europarekord. Insgesamt war die Arena zwölfmal ausverkauft (davon die letzten fünf Spiele in Serie). Diese Erfolge will der KEC am 2. Mai (ab 17.30 Uhr) auf dem Plateau der Lanxess-Arena mit den Fans feiern.