„Es hat weh getan“Rückkehrer Hummels spricht emotional über sein Jogi-Aus

Hummels-Kopfball

Mats Hummels geht im Trainingslager am 31. Mai in Seefeld mit vollem Einsatz zum Kopfball.

Seefeld – 70 Länderspiele hat Mats Hummels (32) bisher schon für Deutschland bestritten, seit März 2019 war er nicht mehr gefragt. Nun soll der Dortmunder Verteidiger bei der EM dafür sorgen, dass die Nationalmannschaft endlich wieder positive Schlagzeilen macht. Der BVB-Profi freut sich auf jeden Fall über sein Comeback.

  • Mats Hummels spricht über sein Comeback im DFB-Team
  • Der Dortmunder will die Mannschaft wieder führen
  • Weltmeister fürchtet kein Vorrunden-Aus bei der EM

„Bei der Anreise war ich sogar ein wenig nervös und aufgeregt, aufgeregter als bis 2019. Ich habe ein gewisses Kribbeln verspürt. Auf den Tag habe ich lange hingefiebert“, sagte er am Montag (31. Mai) im Trainingslager in Seefeld.

Dass Joachim Löw (61) auf ihn sowie Thomas Müller (31) und Jerome Boateng (32) 26 Monate verzichtet hat, schmerzt Hummels noch immer. „Bin ich zu langsam, frage ich mich, seitdem ich 17 Jahre alt bin. Es hat schon wehgetan. Da macht keiner von uns drei einen Hehl daraus. Das war eine persönliche Niederlage. Es war ein Ziel von mir, mich wieder hier reinzuarbeiten. Aus Ehrgeiz und weil es auch eine Ehre für mich ist, für Deutschland zu spielen.“

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Mats Hummels: Zwei Wochen vor Nominierung rief ihn Löw an

Die Rückkehr ins DFB-Team lief relativ kurzfristig ab. „Es gab nie ein Problem zwischen dem Bundestrainer und mir, lediglich die Auffassung, dass sich andere Spieler zeigen sollen und dürfen. Es gab immer wieder Nachrichten und Telefonate. Endgültig kam das zwei Wochen vor der Nominierung, wo er mir gesagt hat, dass er glaubt, dass ich der Mannschaft noch viel geben kann für so ein Turnier. Er hat gefragt, ob ich noch einmal all in gehen kann für so ein Turnier.“

Hummels-Knie

Mats Hummels steht neben Matthias Ginter, Christian Günter und Kevin Volland auf dem Trainingsplatz. Das linke Knie von Hummels ist leicht bandagiert.

Nun soll Hummels bei der EM nicht nur die zuletzt wackelige deutsche Abwehr stabilisieren, er ist auch vor allem als Führungsfigur gefragt. „Ich will die Rolle als Wortführer annehmen, die auch für mich angedacht war. Dazu möchte mich voll einbringen und hoffe natürlich, dass ich die Rolle auch auf dem Platz einnehmen darf und kann. Wir kommen als zusätzliche Unterstützung dazu. Weder Thomas noch ich versuchen, jemandem eine Rolle wegzunehmen“.

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EXPRESS-Sportchef Marcel Schwamborn im EM-Trainingslager in Seefeld.

Aus den bisherigen Aussagen des Bundestrainers ist zu erkennen, dass dieser mit Antonio Rüdiger neben Hummels plant. Der Rückkehrer könnte sich damit gut anfreunden. „Toni ist wirklich Weltklasse in den letzten Monaten, er war zuletzt bei Chelsea einer der überragenden Akteure. Wir haben aber eine Menge gute Spieler auf der Position.“

Mats Hummels will Testspiele wie EM-Duelle angehen

Am Mittwoch (gegen Dänemark) und am Montag (gegen Lettland) stehen noch zwei Testspiele auf dem Programm, für Hummels sind es ganz entscheidende Duelle. „Es ist wichtig, dass wir so rangehen, wie wir bei der EM spielen wollen. Im Vorfeld der WM 2018 war es so, dass unsere Testspiele nicht überzeugend waren. Wir müssen da die gleiche Intensität an den Tag legen wie bei der EM.“

Genau diese Mentalität hat Löw in Hummels gesehen, ihn deshalb zurück beordert, damit die EM nicht nach drei Vorrunden-Spielen beendet ist. Mit diesem Worst Case will sich der Verteidiger eh nicht beschäftigen. „Ein Vorrunden-Aus muss man nicht befürchten. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, werden wir uns in der Gruppe durchsetzen. Das Training stimmt mich sehr zuversichtlich, dass wir auf das gewünschte Niveau kommen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen werden.“