Keeper-Wechsel wegen Abstieg?Baumgart-Bedingung für Horn-Einsatz – wer FC-Nachfolger werden könnte

Timo Horn feiert vor der Südkurve des 1. FC Köln.

Timo Horn bekam nach dem Sieg gegen Hertha BSC am Freitag (12. Mai 2023) ein Geburtstags-Ständchen der Südkurve.

Steffen Baumgart erklärt, unter welcher Bedingung Timo Horn doch noch sein Bundesliga-Abschiedsspiel beim 1. FC Köln bekommt. Der Trainer gibt auch Einblicke in die Suche nach einer neuen Nummer zwei.

von Martin Zenge  (mze)

Klartext von Steffen Baumgart (51) zum viel diskutierten Abschieds-Einsatz für Timo Horn (30) – und zu dessen Nummer-zwei-Nachfolger beim 1. FC Köln!

Horn spielte bislang 329-mal für den FC, verlässt den Klub im Sommer nach 21 Jahren. Unter einer Bedingung mit 330 Partien …

Steffen Baumgart: „Dann können wir davon ausgehen, dass Timo aufläuft“

Baumgart: „Wenn die deutsche Meisterschaft aus irgendeinem Grund bereits am Wochenende entschieden ist, können wir davon ausgehen, dass Timo gegen Bayern aufläuft. Ansonsten wird er nicht auflaufen.“

Alles zum Thema Timo Horn

Am letzten Spieltag empfängt Köln bekanntlich den Rekordmeister. Geht es dann, im Fernduell mit Borussia Dortmund, noch um den Titel, will sich der FC-Coach keinerlei Vorwürfe gefallen lassen und seine beste Elf aufbieten. Zu dieser zählt, bei aller Wertschätzung für Horn, nun mal Stammkeeper Marvin Schwäbe (28).

Ein Abschieds-Einsatz des Klub-Urgesteins hängt also an Bayern und Dortmund! Mit einem Heim-Sieg gegen Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr) und einer BVB-Pleite in Augsburg (Sonntag, 17.30 Uhr) wären die Münchner bereits dieses Wochenende sicher Meister – das Spiel in Müngersdorf wäre nicht mehr entscheidend. Auch bei einem Dortmunder Remis wäre der FCB (bei dann drei Punkten und mindestens 20 Toren Vorsprung) zu 99,99 Prozent durch.

Baumgart rechnet offenbar nicht mit einer Vorentscheidung, sagt: „Es sieht nicht so aus, als ob Timo noch zum Einsatz kommt. Dass er einen vernünftigen Abschluss verdient hat, darüber brauchen wir aber nicht reden.“

Bei Abstieg von Jahn Regensburg: Jonas Urbig vorzeitig zurück beim FC

Bremen (Samstag, 15.30 Uhr) wäre nach Trainer-Meinung ebenfalls nicht das richtige Spiel hierfür: „Werder ist noch nicht durch und wir wollen mit aller Macht gewinnen. Das heißt nicht, dass wir mit Timo nicht gewinnen würden, aber aus meiner Sicht macht man sowas nicht.“

Ob Horn noch mal ran darf oder nicht: Ab Sommer benötigt der FC definitiv eine neue Nummer zwei. Vor allem, falls die Fifa-Transfersperre Bestand hat, könnte sie Jonas Urbig (19) heißen.

Jonas Urbig auf dem Rasen.

FC-Torwart-Talent Jonas Urbig ist aktuell an Jahn Regensburg verliehen.

Das Keeper-Eigengewächs ist zwar bis 2024 an Zweitligist Regensburg verliehen, würde bei einem Abstieg des SSV Jahn allerdings vorzeitig zurückkehren. Dieser ist bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang (zwei Spiele vor Saisonende) kaum noch zu vermeiden.

„Wenn Regensburg es nicht schafft, in der 2. Bundesliga zu bleiben, kommt Jonas zurück“, verrät Baumgart, sagt unabhängig davon: „Wenn wir verpflichten können, worauf wir hoffen, wollen wir auf jeden Fall noch eine Nummer zwei holen. Was nicht hieße, dass Jonas dann nicht zurückkommt und den Kampf um die Nummer zwei annimmt.“

Um im Sommer neue Spieler verpflichten zu dürfen, hat der FC beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) Berufung eingelegt und beantragt, dass die Fifa-Strafe vorübergehend ausgesetzt wird.

Aber: „Wir haben überhaupt keinen neuen Stand“, so Baumgart: „Uns war bewusst, dass es etwas länger dauern kann, da sitzen wir nicht am Hebel. Deswegen warten wir tagtäglich, dass etwas kommt. Wir machen unsere Arbeit und gehen in die Gespräche. Wir hoffen, aber darauf wollen wir uns nicht verlassen.“

Aktuell muss der FC-Trainer ohne Transfers planen. „Wir wissen, welcher Kader mit hoher Wahrscheinlichkeit zu uns gehört, auf den stellen wir uns ein. Alles Weitere, was sich entwickelt, gehen wir dann an.“