Kommentar nach Pokal-PleiteHoch gepokert und verloren! FC verspielt Traum von Berlin leichtfertig

Kölns Trainer Steffen Baumgart in Aktion.

Steffen Baumgart und der 1. FC Köln schieden am Dienstag (18. Januar 2022) gegen den Hamburger SV aus dem DFB-Pokal aus.

Der 1. FC Köln ist im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV ausgeschieden. Steffen Baumgart hat sich mit seinem sechs Wechseln in der Startelf verzockt, findet unser Autor. Der EXPRESS.de-Kommentar.

von Jürgen Kemper  (kem)

Der 1. FC Köln muss seinen Traum von Berlin begraben. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart (50) unterlag im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV nach Elfmeterschießen (18. Januar 2022). Während die Rotation in der zweiten Runde gegen den VfB Stuttgart noch funktionierte, ging der Baumgart-Plan gegen den Zweitligisten nach hinten los. Ein Kommentar.

Bayern raus, Dortmund raus, Leverkusen raus – die Top drei der Bundesliga stehen nicht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Tür nach Berlin stand noch nie so sperrangelweit offen wie dieses Jahr. Der Final-Traum war so greifbar und ist doch geplatzt.

Steffen Baumgart hat sich mit seiner Rotation verzockt

Der 1. FC Köln hat am Dienstag (18. Januar 2022) eine Mega-Chance verspielt. Mit einem Sieg gegen den wilden HSV wären es nur noch zwei Siege bis Berlin gewesen. Beim Blick aufs verbliebende Feld tut so eine vermeidbare Niederlage gleich noch mehr weh. Denn mit Karlsruhe, St. Pauli und dem VfL Bochum stehen bislang ausschließlich schlagbare Mannschaften in der Runde der letzten Acht.

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Doch statt die Fans weiter vom ersten Pokal-Finale seit 31 Jahren träumen zu lassen (1991, 4:5 n.E. gegen Werder Bremen), vergibt der FC diese Möglichkeit leichtfertig. Steffen Baumgart (50) hat dabei hoch gepokert und sich verzockt. Der FC-Trainer rotiert sich aus dem Pokal.

1. FC Köln lässt wichtige Finanzspritze liegen

Sechs Wechsel im bis dato – nicht nur finanziell – wichtigsten Spiel des Jahres waren einfach zu viel! Schon beim Zweitrunden-Sieg in Stuttgart ging das Wagnis nur auf, weil Sturm-Star Anthony Modeste den Karren spät noch aus dem Dreck ziehen konnte.

Der Gedanke, es gibt kein Team A und Team B, fördert zwar den Teamgeist und ist essenzieller Teil des baumgart’schen Erfolgsrezepts. Doch wenn er die Jungs bei Laune halten will, hätte er sie besser in einem ohnehin ungleichen Duell gegen die Über-Bayern ins kalte Wasser geworfen.

Die Fallhöhe wäre um einiges geringer gewesen. So löst sich nicht nur die Sehnsucht in Luft auf, sondern auch eine gewaltige Finanzspritze im Millionenbereich. Bleibt zu hoffen, dass die bittere Niederlage keine Spuren hinterlässt und den FC nicht vom viel beschworenen Weg abbringt.