Kommentar nach Mainz-SpielFC ist vom Kurs abgekommen – schwere Suche nach Plan B

Steffen Baumgart im Spiel gegen Mainz brüllt an der Seitenlinie.

Steffen Baumgart konnte mit dem Auftritt seines 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 (10. Dezember 2023) nicht zufrieden sein.

Der 1. FC Köln kam im Keller-Duell gegen Mainz 05 nicht über ein mageres 0:0 hinaus. Besonders spielerisch sollte der Auftritt gegen den direkten Konkurrenten zu denken geben.

von Jürgen Kemper (kem)

Der 1. FC Köln steckt nach dem mageren 0:0 gegen den Keller-Konkurrenten Mainz 05 weiter ganz tief im Abstiegs-Schlamassel. Selbst Steffen Baumgart (51) musste eingestehen, dass es sich dabei um „ganz schwere Kost“ handelte. Der FC ist von seinem Kurs abgekommen und sucht derzeit verzweifelt nach einem probaten Mittel, um unten rauszukommen. Ein Kommentar.

Puh! Das war Fußball zum Abgewöhnen, was der 1. FC Köln da gegen Mainz 05 anbot. Selbst eingefleischte Fans konnten diesem Grotten-Kick wahrlich nichts abgewinnen. Spielerisch war der Auftritt ein Offenbarungseid.

1. FC Köln agier gegen Mainz kopf- und ideenlos

Während der Gegner – vor allem in der ersten Halbzeit – immerhin einen erkennbaren Plan mit an die Hand bekam, agierte der FC wie schon in Bochum und in Darmstadt über weite Strecken kopf- und ideenlos. Wenn die beste Chance des Spiels eine verunglückte Flanke aus dem Nirgendwo ist, sagt das alles über die Offensiv-Bemühungen an diesem Abend aus.

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„Vieles von dem, was wir wollten, haben wir nicht hinbekommen.“ Ein Satz, der inzwischen zu Baumgarts Standard-Repertoire gehört. Denn schon die Auftritte in Bochum und in Darmstadt waren besorgniserregend. Geradezu grotesk, dass der FC mit diesen drei Leistungen noch fünf Punkte ergattern konnte.

Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Baumgart und sein Team vom Kurs abgekommen sind. Wo ist der Hurra-Fußball, der nicht nur in Köln, sondern deutschlandweit für Begeisterung gesorgt und dem FC-Coach den Helden-Status eingebracht hat? Wo ist der Mut? Wo bleibt das Spektakel?

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1/16

Alles wurde in den letzten Wochen mit Verweis auf den Abstiegskampf über den Haufen geworfen, ohne gleichzeitig aber einen Plan B für diese Mannschaft zu entwickeln. Der kölsche Fußball ist decodiert – und jetzt? Jetzt wird ein Not-Strohhalm nach dem anderen gezogen.

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Plötzlich ist sogar die Fünferkette, die sonst nur was für „Busparker“ ist, zum legitimen Mittel geworden. Das hatte ebenso wenig Stringenz wie viele fragwürdige Personal-Entscheidungen in den vergangenen Wochen. Es wird hin und her rotiert und rochiert – aber alles ohne nachhaltigen Erfolg.

Ja, im Abstiegskampf ist jedes Mittel recht, es muss aber auch zielführend sein. Und ein auf der Stelle treten ist unter dem Strich kein Erfolg, auch wenn die Verantwortlichen dies gebetsmühlenartig als solchen verkaufen wollen. Es muss sich dringend etwas ändern, denn mit diesen Leistungen wird der FC auf Dauer nicht erfolgreich sein. Das mag für einzelne Punkte gegen direkte Konkurrenten reichen, für Ausreißer nach oben allerdings nicht.

Die braucht es aber schon in den beiden abschließenden Spielen in Freiburg und bei wieder erstarkten Unionern – immerhin Champions-League-Teilnehmer. Zu wenige Punkte, schlechte Stimmung, schon jetzt bedarf es einer gründlichen Aufarbeitung einer völlig verkorksten Hinrunde. Die beiden nächsten Partien werden nun darüber entscheiden, ob dabei wirklich jeder Stein umgedreht werden muss.