Timo Horn war der Matchwinner für den 1. FC Köln gegen RB Leipzig. Der Keeper wirkt unter Uwe Gospodarek und mit Marvin Schwäbe im Nacken gefestigter als in den vergangenen Jahren.
Trainer, Torwartspiel, KonkurrentFC-Keeper Horn glänzt und zieht mit FC-Legende gleich
Köln. Anthony Modeste (33) zog mit seinen bitteren Tränen während und nach dem 1:1 gegen RB Leipzig zwar die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, doch der eigentliche Held auf Seiten des 1. FC Köln war Timo Horn (28). Der Keeper zeigte sein wohl bestes Spiel der vergangenen Jahre, brachte die Leipziger reihenweise zur Verzweiflung. Das Kölner Eigengewächs hielt den Punkt gleich mehrfach fest. Das rang sogar Steffen Baumgart (49), der es sonst vermeidet einzelne Spieler herauszuheben, ein Sonderlob ab. „Er hat ein überragendes Spiel gemacht“, sagte der FC-Trainer.
Vor allem die Parade in der Nachspielzeit gegen Shootingstar Dominik Szoboszlai (20) war bemerkenswert. Denn während Horn früher bei einem vergleichbaren Alleingang früh zu Boden gegangen wäre, blieb er dieses Mal lange stehen und machte es damit dem Angreifer ungleich schwerer. „Ein wenig Glück braucht man immer – den letzten Ball kriege ich ins Gesicht“, sagte Horn zu seiner wichtigen Parade.
Neue Impulse für Timo Horn dank Uwe Gospodarek
Diese Parade geht auch maßgeblich auf den neuen Torwarttrainer Uwe Gospodarek (48) zurück, der diese Schwachstelle bei Horn ausgemacht hat und nun von seinem Keeper fordert, stehen zu bleiben. „Wir hatten vorher mit Andi Menger einen guten Torwarttrainer. Ich denke aber, dass wir mit Uwe Gospodarek entsprechende Qualität nachgeholt haben. Dadurch kommen nochmal andere Impulse ins Training rein. Man sieht und lernt nochmal etwas Neues“, sagt Baumgart.
Dazu kommt der neu entflammte Konkurrenzkampf. Während Ron-Robert Zieler (32) trotz seines Weltmeister-Status nur bedingt Druck auf Horn ausgeübt hat, stellt Herausforderer Marvin Schwäbe (26) höhere Ansprüche. Der Neuzugang will spielen und hat im Pokal schon bewiesen, dass Baumgart ihm voll und ganz vertrauen könnte. „Timo kann sich nicht zurücklehnen“, sagt Baumgart über den Konkurrenzkampf.
Timo Horn zieht mit FC-Legende Dieter Müller gleich
Bisher scheint er Kölns Nummer eins zu beflügeln. Horn wirkt deutlich gefestigter als noch in den vergangen Jahren. Er macht deutlich weniger einfache Fehler und liegt im Bundesliga-Vergleich der gehaltenen Schüsse auf Platz sieben. „Der Anspruch ist immer zu null zu spielen. Viele Spiele wie dieses hat man während der Saison nicht, von daher ist es schön, dass es geklappt hat. Dennoch glaube ich, dass ich mir das erarbeitet habe“, sagte Horn über seine Leistung gegen RB.
Mit seinem nunmehr 320. Pflichtspieleinsatz für den FC zog der Keeper mit Klub-Legende Dieter Müller (67) gleich. Wenn Horn gesund bleibt, zieht er diese Saison noch an Gerd Strack (†), der aktuell mit 332 Einsätzen auf Platz 15 liegt.