Ondrej Duda hatte das 2:1 für den 1. FC Köln gegen RB Leipzig auf dem Fuß. Der Slowake traf das leere Tor nicht. „Es hätte ein Fest geben können“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart.
„Hätte ein Fest geben können“FC-Star verpasst leeres Tor – Baumgart sieht Positives in Dudas Mega-Chance
Köln. Es gab wohl kaum jemanden unter den 25.000 Fans im Rhein-Energie-Stadion, der in der letzten Minute des Spiels zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig (1:1) nicht schon den Torschrei auf den Lippen hatte. Nach einem Schuss von Sebastian Andersson (30) und der Parade von Leipzig-Goalie Peter Gulacsi (31) landete der Abpraller genau vor den Füßen von Ondrej Duda (26).
Der Slowake hatte das leere Tor vor sich. Doch statt die Kugel aus wenigen Metern einzuschieben, schoss der FC-Mittelfeldspieler den am Boden liegenden Torhüter an. Fassungslose Gesichter auf der Tribüne und auf der FC-Bank. Duda ließ das sichere 2:1 in der letzten Minute sträflich liegen. „Wenn wir die letzte Aktion nehmen, hätte es auch ein Fest geben können“, sagte Steffen Baumgart (49) nach Schlusspfiff: „Ich bin dennoch glücklich.“
Baumgart-Lob: „Lieber auf 2:1 spielen, als auf das Unentschieden“
Der FC-Trainer freute sich diebisch über einen Punkt gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Leipzig. Als Ex-Torjäger (367 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga/64 Tore) wusste Baumgart aber auch, dass das eine 100-prozentige Chance auf den Sieg war. „Wenn Ondrej es ein bisschen besser macht, steht es 2:1. So ist das halt, der Ball geht nicht rein“, hakte Baumgart die Szene schnell ab. „Von außen sieht es immer einfach aus, das war aus vollem Lauf, der Ball springt bescheiden. Dreimal macht er ihn rein, einmal nicht.“
Der FC-Coach freute sich eher darüber, dass seine Mannschaft nach 90 überaus intensiven Minuten noch die Kraft und den Willen hatte, diesen Konter zu starten. „Wir haben offensiv gespielt, obwohl wir hätten verlieren können. Ich bin froh, dass wir in dieser Phase des Spiels noch so einen Angriff gefahren haben. Das ist genau das, was ich sehen möchte: Lieber auf 2:1 spielen als auf das Unentschieden“, so Baumgart.
„Das wäre natürlich das i-Tüpfelchen gewesen, aber es sollte nicht sein. Es wäre auch ein bisschen unverdient gewesen“, wusste Keeper Timo Horn (28), der zuvor mit mehreren Glanztaten das 1:1 gerettet hatte.
Coach Baumgart nahm neben Duda auch Stürmer Sebastian Andersson in Schutz, der das Ding nach seinem Alleingang schon hätte versenken können: „Seb hat das sehr gut gemacht, ein direkter Pass auf Ondrej war nicht möglich, weil er zugestellt war. Wir müssen uns weiter alles hart erarbeiten.“