Der 1. FC Köln ist auf Europapokal-Kurs. Wäre die Saison jetzt zu Ende, würde die Baumgart-Elf in die Conference League einziehen. Gegen Arminia Bielefeld soll der nächste Schritt gelingen.
Baumgart heiß auf Platz sechsKnackt sein FC am Samstag schon den Stöger-Rekord?
Vier Spiele, ein Traum! Der 1. FC Köln biegt mit der Heimpartie gegen Arminia Bielefeld (23. April 2022, 15.30 Uhr) auf die Zielgerade Richtung Europa ein. Kaum zu glauben: Steffen Baumgart (50) kann bereits am 31. Spieltag das Rekord-Jahr von Peter Stöger (56) knacken.
Der Ösi hatte die Geißböcke 2017 mit 49 Zählern auf Platz fünf gecoacht, sich mit der besten Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in die FC-Geschichtsbücher eingetragen. Mit einem Sieg gegen Bielefeld würde Baumgart gleichziehen – und die erneute Euro-Quali noch wahrscheinlicher machen!
Der nimmersatte FC-Trainer sagt: „Ich will mit den Jungs weiter erfolgreich sein, wir wollen den internationalen Wettbewerb angreifen. Der Druck wird größer, aber den haben wir uns selbst gemacht.“
Was Baumgart meint: Er höchstpersönlich hatte Europa vor dem Derby-Dreier in Gladbach als neues Ziel ausgerufen. Nun wird der Köln-Coach noch konkreter, will unbedingt „vor Union kommen und vor Hoffenheim bleiben.“ Heißt: Platz sechs, der durch das Pokal-Finale Leipzig gegen Freiburg zu 99 Prozent für die Europa League reichen würde!
Steffen Baumgart von Arminia Bielefelds Trainerwechsel überrascht
Das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Bielefeld wird allerdings alles andere als ein Selbstläufer. In der Hinrunde hatte der FC auf der Alm (1:1) große Probleme, generell tut sich Köln gegen tief stehende Gegner schwer.
Baumgart hofft auf den nächsten Entwicklungsschritt: „Bielefeld ist eine Mannschaft, die uns im Hinspiel sehr gefordert hat, sodass wir keine Lösungen hatten. Sie haben immer noch die Möglichkeit, in der Liga zu bleiben. Daran werden sie alles setzen.“
Hinzu kommt die Ungewissheit, was der Trainerwechsel bei den Arminen auslöst. Frank Kramer (49) musste am Mittwoch (20. April) nach nur einem Punkt aus sieben Spielen gehen, der bisherige Torwartcoach Marco Kostmann (56) wurde bis Saisonende zum Chef befördert.
Ungewöhnlich, aber Baumgart erinnert sich: „Marco Kostmann hat auch mal Hansa übernommen, 2009/10 gab es diese Konstellation schon einmal.“ Bielefelds Interims-Trainer ist wie der FC-Coach in Rostock geboren, hatte damals für zehn Partien die Verantwortung (Punkteschnitt 1,0) und stieg in die 3. Liga ab.
Steffen Baumgart: „Ganz so blind ist das nicht“
Bei der Arminia erhält Kostmann Unterstützung von Michael Henke (64). Der langjährige Hitzfeld-Assistent hat eine FC-Vergangenheit, war von Juli 2009 bis Oktober 2010 unter Zvonimir Soldo (54) Co-Trainer am Geißbockheim.
„Er ist ein sehr erfahrener Mann im Hintergrund, ganz so blind ist das nicht“, weiß Baumgart, der vom Kramer-Aus dennoch „überrascht“ war: „Ich war in Bielefeld und habe mir das Spiel gegen die Bayern (0:3, Anm. d. Red.) angeschaut. Ich fand sie nicht so schlecht, dass man damit rechnen musste. Aber ich will mir kein Urteil erlauben. Es geht für Bielefeld um den Klassenerhalt, für sie ist das ein letzter Strohhalm, um die Mannschaft wachzurütteln.“
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Eigentlich ist dem FC-Coach ohnehin egal, wer bei der Arminia an der Seitenlinie steht. Baumgarts ganzer Fokus gilt seinem eigenen Team und dem großen Euro-Traum! „Wir wollen uns so wenig wie möglich nach dem Gegner richten, sondern bei uns bleiben, offensiv agieren und das Spiel mit aller Macht gewinnen.“
Dann ist schon am Samstag Platz sechs möglich. FC-Konkurrent Union muss parallel beim Tabellendritten Leipzig ran. Dort flogen die Berliner am Mittwoch bereits aus dem Pokal...