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Ösi weckt BegehrlichkeitenLjubicic blockt Interessenten ab: „Für mich zählt nur der FC“

Dejan Ljubicic im Training des 1. FC Köln.

Dejan Ljubicic (hier am 7. Juli 2022) ist nach seinem Sonder-Urlaub wieder voll im Training beim 1. FC Köln.

Dejan Ljubicic könnte beim 1. FC Köln die Nachfolge von Salih Özcan antreten. Der Österreicher hat sich einiges für seine zweite Saison unter Steffen Baumgart in der Bundesliga vorgenommen.

von Jürgen Kemper  (kem)

Dejan Ljubicic (24) gilt nach dem Abgang von Salih Özcan (24) zu Borussia Dortmund als einer der Nachfolger für die Sechser-Position beim 1. FC Köln. Der Österreicher will an seine starken Leistungen aus seiner Premieren-Saison in der Bundesliga anknüpfen und noch mehr Verantwortung übernehmen.

Im EXPRESS.de-Interview spricht „Dejo“ über Angebote in diesem Sommer, die Qualität des neuen Kaders und seine Ziele mit dem FC.

Dejan Ljubicic, Sie sind in Donaueschingen erst ins Training eingestiegen. Wie waren bisherigen Einheiten für Sie?

Alles zum Thema Dejan Ljubicic

Dejan Ljubicic: Es ist immer schwer, nach dem Urlaub reinzukommen. Ich freue mich aber, endlich wieder im Kreise der Mannschaft zu sein. Das Fußballspielen habe ich schon vermisst.

Wie gut tat Ihnen die Pause nach dem anstrengenden Jahr?

Ljubicic: Es war ein intensives Jahr für mich und ich hatte praktisch keine freie Minute. Letzten Sommer musste ich die Grundausbildung beim Bundesheer absolvieren, dann kam die Saison mit dem FC und danach war ich bei der österreichischen Nationalmannschaft. Das war alles sehr intensiv und hat Kraft gekostet.

Wie wichtig war die Zeit mit der Familie – Sie sind kürzlich Vater eines kleinen Sohnes (Anm. d. Red.: Mateo) geworden?

Ljubicic: Das war richtig toll, ich habe die Zeit im Kreise meiner Familie sehr genossen. Ich konnte viel mit ihnen zusammen sein und den Kopf freikriegen. Ich habe auch endlich mal wieder meine Eltern und meine Freunde in Wien besucht, Kraft getankt und brenne jetzt auf den Saisonstart.

Sie haben gegen Ende der Saison öffentlich Selbstkritik geübt. Was hat Sie dazu bewogen?

Ljubicic: Ich hatte das Gefühl, dass ich im Herbst richtig gut gespielt habe und dann einen leichten Abfall hatte. Da war ich nicht mit mir zufrieden und habe es dann auch öffentlich so gesagt. Ich hatte einfach das Gefühl, es muss mehr von mir kommen. Rückblickend habe ich es vielleicht ein bisschen übertrieben und war zu hart mit mir. Denn am Ende der Spielzeit ist es dann auch wieder besser geworden.

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Dejan Ljubicic: „Die Derby-Erfahrungen waren die Krönung“

Es war Ihr erstes Jahr in der Bundesliga. Sie haben 30 Spiele gemacht, waren zweimal Derby-Held. Viel besser geht es doch nicht, oder?

Ljubicic: Mit ein bisschen Abstand bin ich auch sehr zufrieden mit meiner ersten Saison in Deutschland. Es war ein großer Schritt für mich aus Österreich in die Bundesliga. Dafür habe ich mich schnell zurechtgefunden und viel Spielzeit bekommen. Die Derby-Erfahrungen waren die Krönung des Ganzen.

Sie haben vergangene Saison mehrere Positionen gespielt. Würden Sie sich wünschen, dass der Trainer sich mal festlegt?

Ljubicic: In Wien habe ich auch schon auf der Sechs gespielt oder als zentraler Spieler in der Dreierkette. Ich bin es also gewohnt, auf verschiedenen Positionen zu spielen. Ich freue mich einfach, wenn der Trainer mich aufstellt, egal wo das ist. Ich will der Mannschaft helfen, das ist das Wichtigste für mich.

Mit Salih Özcan hat ein Sechser den Verein verlassen. Wären Sie nicht der ideale Nachfolger?

Ljubicic: Ich habe noch nicht mit dem Trainer über meine Rolle gesprochen. Ich bin gespannt, was sich im Laufe der Vorbereitung noch herauskristallisiert. Das lasse ich auf mich zukommen. Ich bin auf jeden Fall vorbereitet, egal ob auf die Sechs oder die Acht.

Ihre Leistungen in der vergangenen Saison haben sicher Begehrlichkeiten geweckt. Gab es konkrete Interessenten?

Ljubicic: Es gab Angebote, ich habe mit meinem Berater auch darüber gesprochen. Für mich zählt aber nur der FC. Ich wollte nach der Pause unbedingt wieder zurückkommen. Ich habe hier noch viel vor und bin noch nicht fertig.

Es gab das Gerücht, dass ausgerechnet der Erz-Rivale Bayer Leverkusen zu den Interessenten gehört. Klären Sie uns auf.

Ljubicic: Was soll ich dazu sagen: Ich bin hier und habe nichts anderes im Kopf.

Der FC hat im Sommer Sechser gesucht und Ihr Bruder Robert eine neue Herausforderung. Nun wechselt er nach Zagreb. Haben Sie mal versucht, ihm den FC schmackhaft zu machen?

Ljubicic: Er hat sich fast jedes Spiel von uns angeschaut und war richtig begeistert von der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Er hat sich dennoch für einen anderen Weg entschieden. Ich finde, er hat mit Dinamo Zagreb einen sehr guten Verein gewählt. Natürlich ist es schade, dass wir nicht zusammenspielen, vergangene Saison haben wir uns bei Rapid Wien verpasst. Da ist er gekommen, als ich gegangen bin. Ich bin mir aber ganz sicher, dass wir eines Tages das gleiche Trikot tragen werden.

Was haben Sie sich persönlich für die kommende Saison vorgenommen?

Ljubicic: In allererster Linie will ich verletzungsfrei bleiben und das wünsche ich mir auch für jeden meiner Teamkollegen. Und ich will im Vergleich zu letzter Saison noch eine Schippe draufsetzen, das ist mein Anspruch. Ich möchte vor allem noch konstanter werden und noch erfolgreicher mit der Mannschaft. Ich bin optimistisch, dass das klappen wird.

Dejan Ljubicic: „Wir haben einen breiteren Kader als letzte Saison“

Wie sehen Sie den Kader im Vergleich zum Vorjahr aufgestellt?

Ljubicic: Wir haben uns sinnvoll verstärkt und sehr gute Jungs dazubekommen. Was ich beim Training bislang gesehen habe, hat Klasse. Ich denke, wir haben einen breiteren Kader als vergangene Saison. Das ist angesichts der möglichen Doppelbelastung und der engen Taktung gut so.

Sie sind einer der wenigen, die schon mal international gespielt haben. Wie groß wird die Herausforderung mit möglichen Spielen im Drei-Tages-Takt?

Ljubicic: Es ist schon anders. Der Rhythmus Donnerstag-Sonntag-Sonntag geht an die Substanz. Ich bin mir aber sicher, dass der Trainer und sein Team uns richtig steuern werden und rotieren, falls es nötig sein sollte. Ich sehe uns auf allen Ebenen gut aufgestellt.

Dejan Ljubicic im Training des 1. FC Köln.

Dejan Ljubicic (M.) stieg nach seinen Einsätzen für die österreichische Nationalmannschaft erst in Donaueschingen ins Training des 1. FC Köln ein. (3. Juli 2022).

Sie haben gerade mit Österreich die WM verpasst. Wie tief sitzt da noch der Stachel?

Ljubicic: Es tut schon weh. Es ist für jeden Spieler etwas Besonderes, bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein. Wir haben es nicht geschafft, obwohl wir eine richtig gute Mannschaft haben. Jetzt werden wir alles daran setzen, um uns für die EM in Deutschland zu qualifizieren. Das ist nun unser ganz großes Ziel.

Ihr österreichischer Teamkollege Martin Hinteregger hat gerade mit 29 Jahren auf dem Höhepunkt seine Karriere beendet. Was sagen Sie zu dieser Entscheidung?

Ljubicic: Martin ist ein toller Mensch, der mich im Nationalteam super aufgenommen hat. Ich respektiere seine Entscheidung und finde es bewundernswert, wie er sein eigenes Ding macht. Jeder, der ihn persönlich kennt, weiß, dass er sich jetzt wirklich aufs Angeln, Hubschrauberfliegen und das Kicken in seinem Heimatdorf freut. Ich wünsche ihm nur das Beste.