FC verliert sein größtes TalentKöln-Juwel wechselt zu Bayer Leverkusen
Köln – Schon seit Jahren gilt er als kommender Superstar, ein kölsches Versprechen für die Zukunft, der beste Mittelfeldspieler, der in den vergangenen 30 Jahren die FC-Jugend durchlaufen hat: Florian Wirtz, im vergangenen Sommer Meister mit der U17, immer noch erst zarte 16 Jahre alt. Doch Köln verliert sein Mega-Talent!
Derzeit ist der 1. FC Köln wegen seiner tollen Jugendarbeit in aller Munde. Mit den Eigengewächsen Noah Katterbach (18), Ismail Jakobs (20) und Jan Thielmann (17) schaffte das Team von Trainer Markus Gisdol (50) die Wende in der Bundesliga und den Sprung von Abstiegsrängen.
Florian Wirtz wechselt zu Bayer Leverkusen
Auch in Zukunft soll das der Schlüssel sein, wie Präsident Werner Wolf (63) und Eckhard Sauren (48) kürzlich noch mal deutlich machten.
Doch Kölns größtes Talent, so viel ist seit der vergangenen Woche klar, wird seinen Durchbruch nicht im FC-Trikot feiern – sondern ausgerechnet im Dress des rheinischen Nachbarn Bayer Leverkusen!
EXPRESS erfuhr: Wirtz wechselt die Rheinseite, geht ab Sommer für die Werkself auf Torejagd. Für den FC und seine Pläne in der Nachwuchsarbeit ein dramatischer Schlag ins Kontor, denn kaum einem anderen Spieler seines Jahrgangs wird eine derart große Zukunft vorhergesagt wie dem Jungen aus Brauweiler.
Sogar der FC Liverpool wollte Florian Wirtz
Und dabei ging es überhaupt nicht um das liebe Geld als Grund für den Wechsel. Schon seit Monaten rangen selbst die Großmächte des Fußballs um das Edeltalent. Die Bayern warfen ihren Hut in den Ring, Hoffenheim fragte an.
Sogar Champions League-Sieger FC Liverpool mit Jürgen Klopp (52) buhlte um die Gunst des Talents. Doch die Eltern, die bislang ohne Berater auskommen und die Geschicke des Sohnemanns mitentscheiden, schlossen einen Schritt ins Ausland aus.
Ohnehin gilt Vater Hans, selbst Trainer in Brauweiler, als extrem bodenständig. Als es bei den Verhandlungen um Geld ging, musste der Sohn die Gespräche verlassen. Grundvoraussetzung für die Eltern war: Florian soll zu Hause die Schule beenden. Und er will trotzdem eine möglichst optimale Profi-Perspektive.
Bayer-Bosse bemühten sich um Florian Wirtz
So musste der FC eigentlich nur Bayer Leverkusen ausstechen. Doch auch das klappte nicht. Nach ersten Vorgesprächen ließ der damalige Geschäftsführer Armin Veh (58) das Thema schleifen, Nachwuchschef Matthias Heidrich (42) konnte die Familie nicht überzeugen.
Bayer, wo Schwester Juliane (18) im Profikader steht, fuhr andere Geschütze auf: Als Wirtz zum Treffen in die BayArena kam, warteten neben Sportchef Rudi Völler (59) auch Trainer Peter Bosz (56), Geschäftsführer Fernando Carro (55) und Sportdirektor Simon Rolfes (38) auf den Youngster, gaben Wirtz gleich ein gutes Gefühl.
Als sich beim FC die sportlichen Wogen geglättet hatten, gab es zwar einen Gipfel mit Präsident Wolf, und auch Horst Heldt und Markus Gisdol versuchten zu retten, was nicht mehr zu retten war – aber Wirtz hatte sich schon entschieden...
Eine Katastrophe für den klammen FC, schließlich wird Wirtz ein ähnliches Talent bescheinigt wie Kai Havertz (20), der bald der erste deutsche 100-Millionen-Euro-Transfer werden könnte. Und ein Rückschlag für die Erfolgsstory der Kölner Nachwuchsschmiede.