Der 1. FC Köln hat in den vergangenen drei Jahren einiges investiert, um das Geißbockheim zu modernisieren. Die ersten Ergebnisse sind beeindruckend.
Vom Stinkloch zur HochglanzschmiedeBlick hinter die Kulissen beim FC: 15 Millionen Euro investiert

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Blick hinter die Kulissen beim 1. FC Köln: die neu gestaltete Sporthalle am 26. März 2025
Ein bisschen Frust schwingt mit, wenn Kölns Sportchef Christian Keller (46) über die Modernisierungsarbeiten beim Geißbockheim spricht. Mit etwas Galgenhumor sagt er: „Jetzt sieht man, wo wir das ganze Geld hingesteckt haben, was wir auch in einen Stürmer hätten investieren können, der viele Tore schießt.“ Oder: „Wir müssen viel auf einmal machen, weil hier jahrelang nix gemacht wurde.“
Am 26. März 2025 öffnete der FC seine Türen: So schön wird es in der neuen FC-Akademie! In den vergangenen drei Jahren hat der Klub satte 15 Millionen Euro investiert, um die Bedingungen nach jahrelangem Stillstand endlich auf Profi-Niveau zu heben. Keller wurde und wird viel kritisiert, doch er musste in die Zukunft investieren, damit der FC auch langfristig erfolgreich sein kann.
1. FC Köln modernisiert das Geißbockheim
Der Aus- und Umbau ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen, in den kommenden Jahren müssen weitere Millionen im zweistelligen Bereich investiert werden, um aus dem Stinkloch eine Hochglanzschmiede zu machen.
Stinkloch ist nicht zu böse - in den alten Kabinen hat es tatsächlich bestialisch gerochen, weil ein Fettabscheider vom darüberliegenden Restaurant unmittelbar neben den Umkleiden platziert war. Die Jugendspieler kamen auch ohne Corona mit Atemschutzmasken in die Räumlichkeiten - anders war es kaum auszuhalten.
Jetzt wird Raum für Raum bei laufendem Betrieb modernisiert. Die ersten Ergebnisse sind atemberaubend. Die Kabinen erstrahlen mit Ringlichtern in neuem Glanz, die marode alte Sporthalle wurde in einen modernen Fitness-Tempel verwandelt.
Das FC-Motto: „Groß jewoode am Geißbockheim“! Und alle Mannschaften werden integriert: in den Räumlichkeiten treffen Männer-Profis auf die Frauen und den Nachwuchs. Lukas Berg, Nachwuchsleiter beim FC, untermauert die FC-Vision: „Zusammen wollen wir die Spitzenakademie in Deutschland werden.“
Hier seht ihr, wie schön es in der FC-Akademie im Geißbockheim wird:
Zwar schießen Steine keine Tore, doch der Standort wird durch die Modernisierung wesentlich attraktiver für Talente und die Bedingungen, um gute Fußballer zu entwickeln, sind endlich gegeben. Im Nachwuchsbereich kann und will der FC nicht so hohe Gehälter zahlen, wie es die Konkurrenz teilweise tut. Vielmehr will man mit der neuen FC-Akademie und dem Ansatz dahinter punkten. Beim FC sollen nicht nur Fußballer ausgebildet werden, sondern starke und kluge Persönlichkeiten, die eine Haltung haben.
Keller ist stolz auf die Nachwuchsarbeit: „Wir sind aktuell die Profimannschaft, die im deutschen Fußball den Spielern unter 23 Jahren die meisten Spielminuten ermöglicht hat.“ Das Ganze will man in Zukunft stabil ausbauen.
Interessant ist der FC-Weg bei den ganz Kleinen: in den kommenden Jahren werden die U8 bis U10-Mannschaften beim FC verschwinden. Die Kosten beliefen sich auf jährlich rund 300.000 Euro. Künftig will man dafür 900.000 Euro jährlich in Top-Nachwuchstrainer investieren, die die jungen Fußballerinnen und Fußballer bei Partnervereinen in der Region ausbilden.
Heißt: kleine Talente bleiben in ihrem Umfeld, müssen nicht mehr vom Papa trainiert werden, sondern von einem Fachmann - und können dann ab der U11 beim FC weiter geschult werden.