Neue Rolle und neue PerspektiveKainz und Schindler zwei Gewinner bei Kölns Derby-Nullnummer

Steffen Baumgart klatscht mit Florian Kainz ab.

FC-Trainer Steffen Baumgart bedankt sich bei Florian Kainz bei dessen Auswechslung im Derby gegen Mönchengladbach am 2. April 2023.

Auch wenn das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach keine Tore und keinen Sieger hatte, durften sich zwei Akteure nachher ein wenig wie Gewinner fühlen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Wer sorgt beim 1. FC Köln für die kreativen Momente? Angesichts der Offensivflaute bei nur 33 Toren in 26 Bundesliga-Spielen bastelt Trainer Steffen Baumgart (51) weiter an Lösungen, um die Durchschlagskraft im letzten Drittel zu erhöhen.

Beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach beorderte er am Sonntag (2. April 2023) Florian Kainz (30) in eine neue Rolle. Der Österreicher, der bisher schwerpunktmäßig als Linksaußen agiert hatte, übernahm nun eine zentrale Aufgabe.

Steffen Baumgart: „Ich suche einen Zehner für die Steckpässe“

„Ich suche einen Zehner, jemanden, der in der Lage ist, den Steckpass zu spielen“, erklärte der FC-Coach. Bisher hatte er Denis Huseinbasic (21), Dejan Ljubicic (25) oder den inzwischen verliehenen Ondrej Duda (28) als kreativen Kopf ausprobiert. „Das sind eher athletische Spieler und jetzt nicht gerade die technisch feinste Klinge“, erkannte Baumgart.

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Defensiv abgesichert durch Eric Martel (20) konnte Kainz im Zentrum einiges einleiten, leistete drei Torschussvorlagen, 71 Prozent seiner Pässe kamen an. „Das wird nicht nur ein Experiment bleiben, wir werden das fortführen. Er hat es gut gemacht“, lobte der FC-Coach seinen Führungsspieler.

Weitere Vorteile durch die Versetzung von Kainz ins Zentrum: Linton Maina (23) kann seine Geschwindigkeit über die linke Außenbahn nutzen. Für die rechte Seite bieten sich dann mit Kingsley Schindler (29) und Ljubicic Optionen an.

Apropos Schindler: Der Vertrag des vielseitigen Außenbahn-Spielers läuft im Sommer aus. Und bisher schien klar, dass er nicht verlängert wird. Doch sollte der FC aufgrund der von der Fifa verhängten Transfersperre keine neuen Spieler verpflichten können, wäre eine Verlängerung mit Schindler naheliegend.

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„Wir gehen davon aus, dass das Urteil revidiert wird. Unabhängig davon ist es nicht einfach so, dass er im Sommer weg ist. Da werden wir noch ein paar Gespräche führen. Dass wir uns mit jemandem, dessen Vertrag ausläuft, beschäftigen, ist normal. Wir gehen sehr offen und klar miteinander um“, sagte Baumgart.

Ramy Bensebaini von Mönchengladbach versucht gegen Kingsley Schindler zu retten.

Kingsley Schindler gab gegen Mönchengladbach insgesamt drei Torschüsse ab und war ein Aktivposten auf der rechten Seite.

Der Trainer bestritt, „dass King im Abflug war“. Gegen Gladbach stand dieser plötzlich in der Startelf, erst zum zweiten Mal im Jahr 2023. „Ich habe hoffentlich gute Werbung für mich selbst gemacht. Was drumherum ist, was mit der Transfersperre ist, wird man sehen. Wir versuchen, uns auf uns selbst zu konzentrieren und die Punkte mitzunehmen“, sagte Schindler.

Kingsley Schindler kann sich Vertragsverlängerung gut vorstellen

Der deutsch-ghanaische Mittelfeldspieler kann sich eine Verlängerung beim FC durchaus vorstellen. „Ich fühle mich hier wohl. Die Jungs sind top, das Trainerteam ist top. Meine Tochter ist hier geboren, das sind viele Argumente dafür, dass ich mich hier wohlfühle.“

Baumgart war jedenfalls voll des Lobes über seinen rechten Flitzer, der drei Torschüsse abgab und fünf Flanken schlug. „Er hatte eine schwierige Phase im November mit zwei Spielen, die für ihn nicht so gelaufen sind. Er ackert und macht, ist Nationalspieler geworden. Auf der Achter-Position hat er das in meinen Augen sehr gut gemacht.“