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Zoff beim FC?Keller reagiert auf Geld-Forderung – Baumgart: „Wie wir das handhaben, werden wir sehen“

Christian Keller und Steffen Baumgart beim Spiel des 1. FC Köln in Darmstadt.

Sportchef Christian Keller und Trainer Steffen Baumgart (1. FC Köln), hier am 1. Dezember 2023 in Darmstadt.

Gibt es einen Richtungs-Streit beim 1. FC Köln? Die Aussagen von Steffen Baumgart unter der Woche waren deutlich. Am Freitag ordneten alle Beteiligen die Dinge nochmal ein.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Es war schon ein kleines Gewitter, als Steffen Baumgart (41) unter der Woche seine Sicht der Dinge deutlich machte. Nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträger in den vergangenen Jahren, wie Anthony Modeste, Salih Özcan oder Ellyes Skhiri, will er nun nicht auch noch Dejan Ljubicic abgeben.

Baumgart reagierte am Dienstag auf einen Bericht, dass Ljubicic verkauft werden müsste, um neue Spieler zu holen, mit klaren Worten: „Es kann nicht sein, dass wir immer wieder die besten und teuersten Spieler abgeben. Wir können nicht sagen: Wir geben unseren besten Motor ab, wollen aber trotzdem ein Formel-1-Rennen gewinnen.“

Steffen Baumgart sorgte mit Geld-Aussagen für Diskussionen

Baumgart in Rage: „Ich habe vor drei Jahren gesagt: Ich will mit diesem Klub was erreichen. Ich weiß, dass uns in gewisser Weise die Hände gebunden sind, aber mein Ziel kann nicht sein, jedes Jahr Substanz zu verlieren und jedes Jahr gegen einen Berg anzulaufen. Das funktioniert auf Dauer nicht. Also müssen wir Lösungen finden.“

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Dann nahm er Sportboss Christian Keller (45) und Finanzboss Philipp Türoff (47) in die Pflicht: „Ich werde mal ganz deutlich: Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden. Es müssen andere Wege gefunden werden.“ Rumms! Für viele Außenstehende ein klarer Fall: Zoff beim FC! Baumgart habe die Schnauze voll vom Kölner Sparkurs.

Am Freitag (8. Dezember 2023) ordnete er die Aussagen nochmal ein: „Wir gehen sehr klar und sehr deutlich miteinander um. Es ist ja nicht so, dass mich keiner versteht als Trainer. Dass ich keinen Stammspieler abgeben möchte, kann jeder verstehen und nachvollziehen. Das ändert aber nichts daran, dass ich weiß, wo wir stehen. Ich weiß, wo ich unterschrieben habe und welche Probleme wir haben. Ich weiß, was wir gut können und was wir nicht gut können.“

Für Baumgart sind seine Aussagen also gar nicht schlimm: „Ich habe mich klar dazu geäußert, dass ich es nicht gut finden würde, einen Stammspieler abzugeben. Wenn Sie 17 andere Bundesliga-Trainer fragen, würden sie die gleiche Antwort geben.“

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Intern sieht Baumgart auch keinen Zoff: „Man versteht, was ich sage und worauf ich abziele. Wir gehen sehr klar und ehrlich damit um. Trotzdem wissen wir nicht, was im Winter passiert. Aber wir wissen, dass wir uns verstärken müssen. Das bleibt einfach so. Wie wir das handhaben, werden wir sehen. Die Rückmeldungen sind immer offen und klar, das ist auch wichtig, dass man in solchen Situationen miteinander redet.“

Chritian Keller reagiert entspannt auf Aussagen von Steffen Baumgart

Auch Keller reagierte am Freitag, sagte bei Sky, dass der Zusammenhalt im Klub vorbildlich sei: „Man spricht ja immer von der Mannschaft – auf dem Platz, aber auch die Mannschaft drumherum. Beide gemeinsam sind am besten eine ganz, ganz große Mannschaft. Wenn da Loyalität, Sachlichkeit und gemeinsame Unterstützung, aber auch ein konstruktiv-kritisches Klima herrschen, dann kann man besser aus solchen schweren sportlichen Situationen hervorgehen.“

Keller will Baumgarts Äußerungen nicht zu hoch hängen: „Das müssen wir alle ein bisschen relativieren und runter kochen. Er findet es nicht toll, dass er Stammspieler verloren hat. Wenn ein Trainer sagen würde, dass er das toll finden würde, dann müsste man ihn hinterfragen.“

Keller hat auch Verständnis dafür, dass Baumgart auch mal Dampf ablassen will: „Ein Cheftrainer in so einer Situation ist auch angespannt. Klar, dass da Anspannung da ist, wenn das mal rauskommt aus einem Impuls, dann kann ich das menschlich nachvollziehen.“

Über den Baumgart-Satz, dass Geld besorgt werden müsse, wurde intern intensiv diskutiert. Keller sagt: „Wir reden über alles, jeden Tag, rauf und runter. Auch über diese Aussage. Dazu muss man sagen: Ganz so einfach ist es nicht, wie es plakativ von Steffen dargestellt wurde. Er kennt bei uns die Zusammenhänge. Dass auch mal aus einer Anspannung heraus ein Satz fällt von vielen, den man auch ein Stück weit hinterfragen muss, dann ist das absolut okay. Da habe ich kein Problem mit.“

Dass Ljubicic verkauft wird, kann Keller aber nicht ausschließen: „Bis dato ist kein unmoralisches Angebot da. Und ich rede nie über hypothetische Sachverhalte. An Spielergerüchten beteilige ich mich schon dreimal nicht. Jetzt schauen wir mal, was die Wintertransferperiode bringt.“

Es sei aber nicht zwingend nötig, einen Spieler abzugeben, wenn der FC einen Wintertransfer stemmen will. Schließlich gäbe es ja auch Profis, die ablösefrei zu haben wären.