Der 1. FC Köln verliert einen seiner drei Geschäftsführer. Markus Rejek wirft die Brocken nach zweieinhalb Jahren am Geißbockheim hin. Das schlechte Verhältnis zu Christian Keller ist aber nicht der Grund dafür.
Boss-Beben beim FCGeschäftsführer wirft aus „persönlichen Gründen“ die Brocken hin

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Die FC-Führungsfiguren Philipp Türoff, Markus Rejek, Christian Keller und Werner Wolf (v.l.n.r.) am 12. Juni 2024 beim Mitgliederstammtisch des Klubs.
Boss-Beben beim 1. FC Köln!
Geschäftsführer Markus Rejek schmeißt die Flinte in Korn. Der Vertriebs-Boss wird seinen im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag am Geißbockheim nicht verlängern.
Das teilte Rejek dem Präsidium unter der Woche mit. Der Marketing-Experte gibt für seine Entscheidung „persönliche Gründe“ an. Rejek steckt zwar aktuell noch in einigen Projekten drin, dennoch ist es wahrscheinlich, dass es zu einem zeitnahen Abschied kommt.
Markus Rejek konnte zuletzt einige Erfolge beim FC vorweisen
„Wir danken Markus Rejek für sein Engagement und seinen Einsatz für den 1. FC Köln“, sagt FC-Präsident Werner Wolf. „Wenn jemand aus persönlichen Gründen gehen möchte, hat man diesen Wunsch zu respektieren. Markus hat in den vergangenen zwei Jahren wichtige Impulse gesetzt und die Bereiche Marketing und Vertrieb erfolgreich weiterentwickelt. Wir wünschen Markus für seine berufliche und private Zukunft alles Gute.“
Das offen angespannte Verhältnis zwischen ihm und Geschäftsführer-Kollege Christian Keller soll demnach keine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben. Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass sich die beiden nicht grün sind. Zuletzt soll sich der Kontakt auf das Nötigste beschränkt haben.
Der Abschied zum jetzigen Zeitpunkt kommt daher durchaus überraschend, da Rejek in den vergangenen Wochen und Monaten durchaus respektable Erfolge erzielen konnte.
Nachdem der Klub zu Saisonbeginn bereits das Catering im Rhein-Energie-Stadion übernommen und zuletzt verkündet hatte, das Restaurant am Geißbockheim ab dem 1. Januar 2025 in eigener Regie zu betreiben, wurde vor kurzem der nächste große Schritt auf dem Weg zur Selbstbestimmtheit beschlossen.
Denn der FC wird sich in Zukunft selbst vermarkten. Der Vertrag mit Infront endet am 30. Juni 2026 und wird dann nicht verlängert. Damit wird die Partnerschaft mit dem Schweizer Sportmarketing-Unternehmen nach zwölf Jahren enden. Insgesamt waren die Marketingerlöse zuletzt um mehr als 20 Prozent gestiegen.
„Ich blicke auf zweieinhalb intensive und emotionale Jahre beim 1. FC Köln zurück. Es ist uns im Team gelungen, die wichtigsten Verträge langfristig zu deutlich verbesserten Konditionen zu verlängern. Die Hospitality-Bereiche im Rhein-Energie-Stadion wurden erweitert und das Public Catering in Eigenregie übernommen. Wir haben große Schritte im Bereich Marke und Identität vollzogen“, so Rejek.
Er sagt weiter: „Ich danke dem gesamten Klub und vor allem den Mitarbeitenden am Geißbockheim für die Zusammenarbeit und das Vertrauen. Es ist eine große Freude, Teil dieser besonderen Fußball-Familie sein zu dürfen. Ich wünsche dem 1. FC Köln für die Zukunft maximalen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg.“
Nun also zieht er endgültig einen Schlussstrich unter sein FC-Kapitel, nachdem es bereits im Frühjahr erste Gerüchte um sein vorzeitiges Aus. Schon damals wackelte der Marketing-Boss nach einem Krisengespräch mit dem Vorstand gewaltig. Letztlich entschied man sich aber dafür, die Zusammenarbeit vorerst fortzusetzen.