Nach dem Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach beschwerten sich die Beteiligten über die Platzbedingungen. Der Dauerregen hatte dem Rasen zugesetzt.
„Liegen permanent auf dem Arsch“FC schimpft über Stadionrasen – Sportstätten klären auf
Steffen Baumgart (51) pflegt vor den Spielen immer ein besonderes Ritual. Bevor die Spieler zum Aufwärmen ins Stadion kommen, geht der Trainer des 1. FC Köln auf den Platz, streichelt den Rasen und schnuppert am frisch gemähten Grün.
Am Sonntag (2. April 2023) schaute er einigermaßen entsetzt auf das Gras im Rhein-Energie-Stadion. Ab der ersten Minute des Spiels bestätigten sich seine Sorgen. Immer wieder rutschten die Spieler beider Mannschaften weg. Nach der Partie ärgerten sich viele Akteure in den Katakomben über den seifigen Untergrund.
Daniel Farke: „Das war kein Filetstück an Fußballspiel“
„Bei beiden Mannschaften hat man gesehen, dass der Rasen Probleme bereitet hat“, schimpfte FC-Verteidiger Jeff Chabot (25). „Es war kein Filetstück an Fußballspiel. Das konnte man auch nicht erwarten. Die Platzqualitäten fördern auch nicht ein hochqualitatives und technisch anspruchsvolles Spiel“, merkte auch Gladbach-Trainer Daniel Farke (46) an.
Schon beim Länderspiel zwischen Deutschland und Belgien am Dienstag war der Untergrund tief. Erst Mitte Januar wurde der Platz nach den Eishockey-Spielen der Kölner Haie neu verlegt. Seitdem fanden sechs FC-Begegnungen sowie das DFB-Spiel statt.
„Der Rasen hat einfach keine gute Qualität. Wir haben den Rasen neu gemacht und können über das Wetter reden. Auf jeden Fall hatten wir hier schon eine bessere Qualität“, fand Baumgart auf EXPRESS.de-Nachfrage deutliche Worte.
„Die Jungs sind ausgerutscht, bei Situationen, wo das normalerweise nicht passiert. Die Stollen der Jungs sind lang. Länger geht’s nicht mehr, dann sind sie verboten. Und trotzdem liegen sie permanent auf dem Arsch. Das hat dann was mit den Verhältnissen zu tun, die wir haben.“
Doch zumindest in diesem Punkt irrte der Coach. An der Qualität des Rasens liegt es nicht, vielmehr am Dauerregen der vergangenen Wochen. Im März regnete es in Köln an 22 Tagen, dabei fielen insgesamt 96 Liter pro Quadratmeter. Da macht irgendwann jeder Untergrund schlapp.
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„Wir haben in den vergangenen zwei Wochen fast rund um die Uhr am Rasen gearbeitet, da die Witterung und die Niederschlagsmenge extrem waren. Das ist leider bei einer Freiluft-Sportart so, dass man wetterabhängig ist“, erklärten auch die Kölner Sportstätten gegenüber EXPRESS.de.
Kölner Sportstätten: „Haben fast rund um die Uhr am Rasen gearbeitet“
„Bis zu einem gewissen Grad kann man beispielsweise durch eine ,Versandung‘ gegenarbeiten, aber gegen Stark- und Dauerregen gibt es leider kein hundertprozentiges Mittel. Wir hoffen jetzt, dass es in der kommenden Woche endlich mal dauerhaft trocken und sonnig bleibt und der Rasen sich erholen kann.“
Die Prognosen mit Blick auf das nächste Heimspiel gegen Mainz am 15. April sind in der Tat positiv. „Hoffen wir mal, dass die Wetterverhältnisse dem Rasen guttun und dass wir dann nicht nur Sand und Schmiere auf dem Rasen haben, sondern vernünftiges Geläuf“, sagte auch Baumgart.