Duda-HammerFC-Rauswurf nach Ego-Auftritt: Jetzt ist der Grund klar – Dienstag Rapport bei Keller

Ondrej Duda trainiert beim 1. FC Köln mit Steffen Baumgart.

Da durfte er noch mittrainieren: Ondrej Duda (r.) im Gespräch mit Steffen Baumgart am 21. April 2022.

Paukenschlag beim 1. FC Köln nach dem Sieg gegen Arminia Bielefeld. Der Klub hat Ondrej Duda bis auf Weiteres vom Training freigestellt. Jetzt ist klar, warum.

von Martin Zenge  (mze)Jürgen Kemper  (kem)

Auf den nächsten Schritt Richtung Europa folgte ein Knall: Der 1. FC Köln hat Ondrej Duda (27) nach dem 3:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld vom Training suspendiert!

EXPRESS.de berichtete am Sonntagmittag (24. April 2022) exklusiv über den Rauswurf des Slowaken. Der Klub erklärt die Maßnahme so: „Er hat seine Interessen über die Belange der Mannschaft gestellt und wird zunächst individuell trainieren.“

Jetzt ist klar, warum Duda erst mal kaltgestellt wird: Er hat sich zehn Minuten vor Abpfiff des Bielefeld-Spiels geweigert, sich warm zu machen. Trainer Steffen Baumgart (50) ließ sich das nicht gefallen, brachte Youngster Mathias Olesen (21) – und stellte Duda später frei.

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Bereits beim Derby-Dreier an Ostern war für ihn nur ein Mini-Einsatz drin gewesen, am Samstag schmorte er nun wieder lange auf der Bank – und machte seinem Ärger darüber Luft! „Sport1“ berichtete zuerst über die Warmmach-Weigerung. Trainer Steffen Baumgart (50) sagt gegenüber EXPRESS.de: „Der Verein steht über allem, wir alle haben uns dem unterzuordnen.“

Steffen Baumgart: Die FC-Tür für Ondrej Duda ist nicht zu

Als Sonntagvormittag am Geißbockheim das Training der Ersatzspieler stattfand, stieg Duda in seinen Dienstwagen und düste ab. Wie geht es für ihn nun weiter? „Wir haben das erst mal auf eine Woche beschränkt“, so Baumgart, der dem Zehner also eine Art Bedenkzeit einräumt. Duda wird individuell oder mit der U21 trainieren. Am Dienstag steht für ihn ein ernstes Gespräch mit Sportchef Christian Keller (43) an.

Für das Auswärtsspiel in Augsburg (Samstag, 30. April, 15.30 Uhr) ist Duda keine Option. Baumgart betont aber: „Die Tür für ihn ist bei mir nicht zu.“

Ondrej Duda verlässt das Geißbockheim.

Ondrej Duda (l.) verließ das Geißbockheim am Sonntag (24. April 2022) bevor das Auslaufen nach dem Sieg gegen Arminia Bielefeld begann.

Ob der 52-fache Nationalspieler (FC-Vertrag bis 2024) noch mal für Köln aufläuft, hängt maßgeblich davon ab, welche Schlüsse er selbst aus seiner Suspendierung zieht.

Bereits im Winter gab es Gerüchte um einen Italien-Wechsel nach Genua – nach dem Krach ist eine FC-Zukunft über das Saisonende hinaus kaum vorstellbar. Auch wenn Baumgart sagt: „Ich sehe das nicht so dramatisch. Sowas kann im Fußball vorkommen.“

Fest steht: Unter dem Erfolgscoach konnte Duda zu keiner Zeit an sein starkes Debüt-Jahr anknüpfen, als er die Geißböcke als Top-Scorer zum Klassenerhalt geschossen hatte. Bis heute hat der 27-Jährige Probleme, sich dem neuen FC-Fußball anzupassen. Dudas Ausbeute (zwei Tore, null Vorlagen) ist deutlich zu wenig für einen Spielmacher seiner Klasse und in seinem Umfeld rumort es schon länger.

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Obwohl ihm Baumgart immer wieder Chancen gab! 29 Bundesliga-Einsätze nach 31 Spieltagen sprechen für sich. Der Trainer hat mehrfach betont, wie viel Potenzial er in Duda sieht, ihn angestachelt: „Der Junge kann so viel und bringt nicht immer alles zu 100 Prozent auf den Platz.“

Jetzt hat sich der Mittelfeldmann selbst ins Abseits manövriert. Ein Stimmungsdämpfer mitten im Euro-Endspurt – aber auch ein klares Zeichen der Verantwortlichen, die alles dem Teamgeist unterordnen. Mark Uth (30), der Duda auf der Zehn zuletzt deutlich den Rang abgelaufen hat, sagt: „Wir wollen unbedingt den Traum wahr machen.“ Erst mal ohne Duda.