„Wir haben Defizite“Trotz starker Derby-Leistung: FC trifft schon wieder nicht das Tor

Keine Tore, kein Sieger im Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Im Rhein-Energie-Stadion trennten sich beide Teams mit einer Nullnummer.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Mensch, da war wirklich mehr drin. Der 1. FC Köln hat am Sonntag (2. April 2023) die Mega-Chance verpasst, im Derby gegen Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Dreier zu landen. Das 0:0 war gemessen an den Spielverhältnissen wirklich zu wenig.

Vorne will der Knoten einfach nicht richtig platzen. Gegen die Fohlen stand am Ende bereits das zwölfte Ligaspiel ohne Treffer. Dabei hätte ein Heimsieg gerade nach dieser Woche mit der Schock-Nachricht der einjährigen Transfersperre durch die Fifa sehr geholfen.

1. FC Köln verpasst perfektes FC-Wochenende

Es hätte das perfekte FC-Wochenende werden können. Sieg der Frauen, Dreier der FC-Reserve, Pokal-Triumph der U19. Und auch die Mannschaft von Steffen Baumgart (51) rief gegen den Rivalen alles ab – traf aber nicht ins Borussen-Tor.

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Mehr Ecken (11:1), mehr Torschüsse (12:8), mehr Flanken (25:5) – die Statistik sprach überwiegend für den FC. Nur effektiv war das alles nicht wirklich. Der ganze Einsatz wird einfach nicht belohnt, wenn vorne keiner den Ball über die Linie bekommt.

Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt nach sieben Wochen ohne Sieg weiterhin sechs Punkte. Der Abstiegskampf wird weiter anhalten. „Natürlich hätten wir gerne mehr geholt. Aber es ist ein Punkt mehr als gestern“, sagte Baumgart nach dem 96. Bundesliga-Derby gegen den Erzrivalen.

„Wir leben mit dem 0:0, wir müssen damit leben. Wenn du keine Tore schießt, musst du sehen, dass du zumindest 0:0 spielst. Die Jungs geben nicht auf. Aber wir müssen langsam Tore machen“, ergänzte der Coach.„Wir wissen, was wir können. Und wir können eine ganze Menge nicht. Wir sind gut als Kollektiv, aber wir haben Defizite anderen Mannschaften gegenüber.“

FC verpasst gerade vor der Pause die Führung gegen Gladbach

Gladbachs Fans zündeten vor dem Anpfiff reichlich. Aus Frust, weil ihnen eine Choreografie verboten wurde, hüllten sie das Stadion erst einmal in Rauch. Doch den Turbo zündeten dann nur die Gastgeber. Von der ersten Minute an stimmten Einstellung und Engagement bei den Gastgebern.

Schon in der 2. Minute hatte Davie Selke die Führung auf dem Schlappen. Es folgten weitere dicke Chancen durch Kingsley Schindler (11.), Florian Kainz (22.), nochmals Schindler (28.) und Eric Martel (28.). Die Borussia bot eine desolate Leistung, wirkte teilnahms- und lustlos.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Nur einmal wurde es knifflig, als Timo Hübers gegen Florian Neuhaus im Strafraum nah am Elfmeter wandelte (16.). Der Pfiff blieb aber aus. „Der ist schon gegeben worden, das muss man so sagen. Ich will nicht von Glück reden, aber er trifft ihn“, gab FC-Trainer Baumgart nach dem Spiel ehrlich zu.

Nach 45 katastrophalen Minuten wachten die Fohlen etwas auf, tauchten auch mal gefährlich vor Marvin Schwäbe auf. Der FC-Sturmlauf ging weiter, aber wenn es um den Abschluss geht, da will der Ball einfach nicht ins Netz gehen. Die Borussia-Fans pfiffen ihr Team nach dem Abpfiff aus, die Südkurve applaudierte für das Kölner Engagement.

Kölns Linton Maina (M) schießt auf das Tor von Gladbachs Torhüter Jonas Omlin. Gladbachs Ko Itakura (l) versucht ihn aufzuhalten.

Der 1. FC Köln konnte seine Überlegenheit gegen Borussia Mönchengladbach nicht mit drei Punkten veredeln. Hier wird Linton Maina von Ko Itakura gerade noch gestört.

Positiv: Trotz des Schocks der Fifa-Transfersperre zeigte sich der FC nicht verunsichert. „Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt“, sagte Thomas Kessler (37), Leiter der Lizenzspielerabteilung: „Auch auf das Spiel in Dortmund.“ Dort waren die Kölner vor der Länderspielpause mit 1:6 untergegangen.

Aber: Abgesehen von dem letztlich unbedeutenden Treffer beim 1:6 in Dortmund setzt sich die Torflaute weiter fort. In fünf der vergangenen sechs Liga-Spielen stand in der Offensive die Null. „Uns fehlt das mögliche Glück, dass mal einer reinrutscht“, sagte Kölns Eric Martel.