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„Geisteskrankes“ Finale FC-Stimmen nach VfB-Remis – „Dachte: Geil, jetzt gewinnen wir hier 1:0“

Steffen Baumgart steht am 28. August 2022 mit DAZN-Mikrofon im Stadion.

Coach Steffen Baumgart (1. FC Köln) vordem dem Spiel am 28. August 2022 gegen den VfB Stuttgart am DAZN-Mikro.

Nach dem 0:0 zwischen dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart einigten sich die Kontrahenten: Die Punkteteilung geht in Ordnung. Die Stimmen zum Spiel.

von Uwe Bödeker  (ubo)Alexander Haubrichs  (ach)Martin Zenge  (mze)Anton Kostudis  (kos)

Eine hitzige Partie endete torlos Unentschieden und sowohl die Gastgeber aus Köln als auch der Gegner aus Stuttgart akzeptierten am Sonntag (28. August 2022) schließlich, dass das Ergebnis in Ordnung ging.

Die Stimmen zum Spiel, nach dem dritten Liga-Remis des 1. FC Köln in Serie.

Jonas Hector: „Müssen mit dem Punkt leben“

FC-Kapitän Jonas Hector: „Wir haben es nicht hinbekommen, richtig gefährlich nach vorne zu werden und hatten hinten die ein oder andere brenzlige Situation gegen uns, weswegen wir mit dem Punkt leben müssen. Die Stuttgarter haben in Unterzahl gut verteidigt. Wir waren nicht zwingend genug und hatten bis auf Jans Schuss in der letzten Minute keine wirklichen Chancen.“

Alles zum Thema Marvin Schwäbe

FC-Verteidiger Luca Kilian: „Wir haben unser Spiel über die Flügel ganz gut aufgezogen, aber irgendwie nie den Abschluss gefunden. Sie haben sich allerdings auch tief reinfallen lassen. Jan Thielmanns Ball habe ich schon drin gesehen und dachte: Geil, jetzt gewinnen wir hier 1:0. Wahnsinn, eine geisteskranke Parade. Für Marvin Schwäbe muss man auch mal ein Extra-Lob aussprechen, unfassbar, wie er die Eins-gegen-eins-Situationen in der ersten Halbzeit löst. Man hat die Körner schon gemerkt, die wir in Ungarn haben liegen lassen. Trotzdem ist die Vorfreude auf Europa unfassbar groß.“

FC-Trainer Steffen Baumgart: „Wir sind zufrieden. Klar, wenn der letzte Schuss reingeht, dann gewinnen wir das Spiel. Aber wir sind nicht gut reingekommen. Stuttgart hatte nicht nur die besseren Chancen, sondern hat auch das bessere Spiel gemacht. Ein Riesen-Kompliment an Marvin, das war nicht selbstverständlich, er hat uns im Spiel gehalten. Wir sind nach 30 Minuten dann besser reingekommen. Aber über 90 Minuten war Stuttgart die bessere Mannschaft, für uns war es ein glücklicher Punkt. Die Stuttgarter haben ausgenutzt, was wir die letzten Tage hinter uns haben. Das haben sie gut gemacht. Der Schwung war bei uns da, wir haben es aber nicht geschafft, das durchzuspielen.“

Stuttgart-Profi Chris Führich: „Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, waren 30 Minuten die überlegene Mannschaft. Die Rote Karte ändert das Spiel natürlich, wir haben aber kaum was zugelassen und am Ende hält unser Torwart überragend. Die Rote Karte habe ich nicht genau gesehen, da kann ich nichts zu sagen. Der Fokus für uns lag auf dem Spiel, nicht auf Sasa Kalajdzic. Er hat das Herz am rechten Fleck und wenn er so entschieden hat, dann wird das richtig sein.“

Sven Mislintat: „Luca Pfeiffer ist froh, dass nichts passiert ist“

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: „Zum Schluss ging es nur darum, den Punkt mitzunehmen. Luca Pfeiffer hat sich nach der Roten Karte schon entschuldigt, ist froh, dass nichts passiert ist. Er kam zu spät und ist ein ganz fairer Spieler normalerweise. Die Rote Karte muss man da geben in so einer Situation. Luca freut sich, dass wir den Punkt gemacht haben. Bis zur 60. Minute hatten wir das Spiel im Griff und hatten die größeren Torchancen. Wenn wir elf gegen elf zu Ende spielen, gewinnen wir. Wir hatten sehr viel Kontrolle, aber Schwäbe hat super gehalten.“

Mislintat über Sasa Kalajdzic und den anstehenden Wechsel nach Wolverhampton: „Er kam vor dem Training am Samstag und hat gesagt, dass er sich nicht 100 Prozent bereit fühlt in der Situation. Das müssen wir akzeptieren. Wir müssen jetzt schauen, was die nächsten vier Tage passiert. Es geht ja Gott sei Dank nur noch bis Donnerstag.“

Timo Hübers nach Foul sehr emotional

FC-Verteidiger Timo Hübers: „Das Foul war erst mal ziemlich schmerzhaft, ich habe wohl Riesenglück gehabt. Das haben mir schon ein paar Leute bestätigt, dass da nicht mehr passiert ist. Dafür gibt es die Regel, dass es dann die Rote Karte gibt, weil ich froh sein kann, dass ich hier so stehen kann. Aber alles okay, das passiert im Fußball. Wenn er sich entschuldigt hat, dann habe ich es wohl nicht gesehen. Ich habe die Augen zugedrückt. Für mich war es auch ein bisschen emotional. Ich habe schon die eine oder andere Verletzung gehabt, deswegen war ich darüber nicht so amused.“

Hübers über das 0:0: „Insgesamt können wir uns in der ersten Hälfte bei Marvin bedanken, Glück gehabt, dass es mit 0:0 in die Pause geht. Hinten raus haben wir dann ein bisschen wenig gemacht aus unserer Überzahl. Wir haben nicht die Durchschlagskraft entwickelt, wie man mit einem Mann mehr entwickeln könnte. Aber unter dem Strich ist der Punkt okay. Mit der letzten halben Stunde sind wir nicht ganz zufrieden. Stuttgart hat es auch gut gemacht und alles raus verteidigt. Es ist nicht so, dass wir uns für ein 0:0 gegen Stuttgart schämen oder verstecken müssen. Das ist kein 0:5 gegen einen Aufsteiger.“

VfB-Trainer Pellegrino Materazzo: „Gemischte Gefühle nach dem Spiel. Wir hätten die Chancen zur Führung, gerade die von Silas. Die zweite Halbzeit ist dann schon geprägt von der Roten Karte. Dann haben wir sehr leidenschaftlich verteidigt. Es war mehr drin. In dem Moment des Fouls habe ich nicht direkt gedacht Rot, weil es keine Absicht war. Wenn man es jetzt am Bildschirm sieht, da kann man die schon geben. Meine Gelb-Rote Karte muss ich auch akzeptieren. Ich sage meinen Spielern, sie sollen sich cleverer verhalten. Das gilt für mich da auch. So sollte man sich nicht verhalten. Ich habe mit dem Co-Trainer an Sven Mislintats Handy gesprochen, die Entfernung war nicht so groß, so ging es. Bei Thielmanns Schuss war unser Keeper im richtigen Moment da. Das war ein guter Schuss und super gehalten!“

1. FC Köln: Keeper Marvin Schwäbe konnte sich auszeichnen

Stuttgarts Rot-Sünder Luca Pfeiffer: „Ich verliere den Ball und versuche, ihn grätschend zurückzuholen. Ich wollte den Spieler nicht verletzen, habe direkt gemerkt, dass es eine Rote Karte war, obwohl ich am Ende versuche, zurückzuziehen. Aber ich werde mich über die Rote Karte nicht beschweren. Wir hatten zwei richtig gute Chancen, wo wir in Führung gehen können, dann geht das Spiel in eine andere Richtung. Ich habe Timo Hübers im Spielertunnel getroffen und mich entschuldigt.“

FC-Keeper Marvin Schwäbe: „Ich hatte in den ersten Halbzeit zwei, drei Aktionen, mit denen ich mich auszeichnen konnte. Aber wir haben dann insgesamt gut verteidigt. Am Ende habe ich den Schuss von Jan auch schon drin gesehen, aber den hält Florian Müller natürlich sehr gut. Wir haben rotiert, die Stuttgarter haben das auch gut gemacht. Insgesamt war das ein gutes Spiel von uns, auch wenn wir eine halbe Stunde in Überzahl gespielt haben.“

Kölns Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler: „Wir sind heute sehr schwer reingekommen, hatten große Probleme 20 Minuten und mussten früh wechseln mit Mathias Olesen und Jeff Chabot. Marvin ist in wichtigen Situationen da, wenn er gefragt ist, da muss man ihn loben. Es ist alles andere als ein Selbstläufer, auch in Überzahl nicht, deshalb sind wir mit dem Punkt zufrieden. Der VfB wusste, wie sie uns bespielen müssen.“