Der 1. FC Köln hat einen klaren Kantersieg gegen Eintracht Braunschweig eingefahren. Gerhard Struber hatte bei seinem Premieresieg alles richtig gemacht, lediglich ein Detail warf in der Nachbetrachtung Fragen auf.
Fans rätselnFC-Trainer verschenkt Wechsel – darum ließ Struber Potocnik und Obuz auf der Bank
Der 1. FC Köln hat seinen ersten Sieg in der neuen Zweitliga-Saison eingefahren. Das 5:0 gegen Eintracht Braunschweig war nach den beiden Enttäuschungen gegen den Hamburger SV (1:2) und bei der SV Elversberg (2:2) ein dringend benötigtes Ausrufezeichen.
Die Fans durften endlich mal wieder ein Fußball-Fest ohne Gegentor in Müngersdorf feiern. Der letzte Zu-Null-Sieg ist knapp sieben Monate her, beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am 3. Februar 2024.
Jaka Potocnik stand erstmals im Kader des 1. FC Köln
Ein rundum gelungener Flutlicht-Abend, an deren Ende bei vielen Fans allerdings eine Frage offen blieb: Wieso schöpfte Trainer Gerhard Struber (47) sein Wechsel-Kontingent angesichts des klaren Vorsprungs nicht voll aus?
Immerhin stand Jaka Cuber Potocnik (19) erstmal in dieser Saison im Profi-Kader. Bei einem Youngster wie ihm, ist das eigentlich ein Zeichen, dass er dann auch ein paar Minuten Spielzeit bekommt. Denn beim FC gilt eigentlich das Credo, dass den Spielern ein Einsatz in der Regionalliga mehr weiterhilft als 90 Minuten bei den Profis auf der Bank zu sitzen.
Es wäre angesichts der klaren Angelegenheit gegen desaströse Braunschweiger ein Leichtes gewesen, dem jungen Angreifer seine ersten Profi-Minuten zu schenken. Stattdessen ließ der FC-Trainer seinen fünften Wechsel einfach verstreichen.
„Ich denke, wir brauchen für die Jungs das richtige Timing und nicht nur einen Ergebnis-Vorsprung. Wer sich damit im Training und auch in den Spielen in den Vordergrund spielt, wird seine Spielzeit bekommen“, sagt der Österreicher hinterher.
Heißt übersetzt, dass Sargis Adamyan (31) oder auch Steffen Tigges (26) derzeit im Training richtig abliefern müssen, denn mit ihren Leistungen in den bisherigen Spielen haben sie eigentlich kaum Argumente für sich sammeln können. „Ich gehe auf die Vorbereitung und die letzten Trainingsleistungen ein. Ich sehe, wo jeder steht“, sagt Struber zu seinen Entscheidungen.
Ein anderer Leidtragender war Marvin Obuz (22), der als Topscorer aus Essen mit großen Erwartungen und Zielen ans Geißbockheim zurückgekehrt ist. Der Youngster wurde in der Vorbereitung zwar durch eine Verletzung ausgebremst, ist aber eigentlich längst wieder bereit zu wirbeln. Doch abgesehen von drei mickrigen Minuten gegen den HSV wartet er weiter auf eine echte Chance, der Schwung aus Essen dürfte bald dahin sein.