In der vergangenen Saison erzielte er sein erstes Bundesliga-Tor, mit seinen Einsatzzeiten ist Tim Lemperle aber noch nicht zufrieden. Über seine FC-Zukunft und die Sturm-Konkurrenz sprach er im EXPRESS.de-Interview.
„Dann müsste ich mir Gedanken machen“Baumgart-Talent Lemperle über neue Konkurrenz und FC-Zukunft
Tim Lemperle (20) gehört zu den größten Talenten des 1. FC Köln. Obwohl der Youngster bereits vor zwei Jahren sein Bundesliga-Debüt gegeben hat, wartet der frisch gebackene U21-Nationalspieler weiterhin auf den endgültigen Durchbruch beim FC. Beim 4:0-Testsieg gegen Austria Lustenau deutete Lemperle zuletzt mit einem Tor und einer Vorlage an, dass sich das kommende Saison ändern könnte.
Im Interview mit EXPRESS.de spricht Lemperle über die enorme Konkurrenz im Sturm, seine Einsatz-Chancen beim 1. FC Köln und einen möglichen Plan B.
Tim Lemperle, Sie sind als einer der letzten Spieler aus dem Urlaub gekommen. Wie verlief Ihr Start?Lemperle: Nach dem Urlaub habe ich ein bisschen gebraucht, um wieder reinzufinden. Die ersten Einheiten habe ich das auch körperlich gemerkt. So langsam habe ich meinen Rhythmus gefunden. Das Gefühl für den Ball ist zurück. Ich freue mich, dass es nun wieder richtig losgeht.
Mit Sargis Adamyan ist der nächste Neue für die Offensive gekommen. Was hat das für Auswirkungen auf Sie?Lemperle: Erst mal keine, ich schaue nicht nach links und rechts. Ich muss selbst dafür sorgen, dass ich Leistung bringe. Und ich habe klare Ziele für die Vorbereitung, möchte mich beim Trainer für möglichst viel Spielzeit empfehlen, ungeachtet dessen wie groß die Konkurrenz im Sturm ist.
Hat Steffen Baumgart schon mit Ihnen über Ihre Chancen in der kommenden Saison gesprochen?Lemperle: Wir haben noch nicht darüber gesprochen, da ich erst kurz vor dem Trainingslager aus dem Urlaub zurückgekommen bin. Ich war ja bei der U21-Nationalmannschaft. Ich denke, dass wir uns in den kommenden Tagen zusammensetzen werden und gehe fest davon aus, dass ich eine faire Chance bekommen werde. Ich hatte in der vergangenen Saison meine Einsätze und hoffe, dass ich daran anknüpfen und mich weiter zeigen kann.
Tim Lemperle: „Ich denke, dass ich der Mannschaft helfen kann“
Sie haben bereits 2020 Ihr Bundesliga-Debüt (in Bremen) gegeben. In der folgenden Saison wurden Sie dann gar nicht eingesetzt. In der abgelaufenen Spielzeit standen immerhin 134 Minuten zu Buche. Wie bewerten Sie die bisherige Zeit bei den Profis?Lemperle: Vollends zufrieden bin ich nicht, natürlich hätte ich gerne noch mehr gespielt. Und als Stürmer hat man bei Rückständen immer das Gefühl, dass man noch mal etwas bewegen könnte und würde am liebsten direkt eingewechselt werden. Ich bin aber glücklich, dass ich gegen Bochum mein erstes Bundesliga-Tor machen konnte. Das war ein unglaubliches Gefühl. Darauf will ich aufbauen und mich kontinuierlich steigern.
Ist das denn angesichts der enormen Konkurrenz beim FC möglich?Lemperle: Ich denke schon, dass ich der Mannschaft helfen kann. Es gab vergangene Saison ein paar Spiele, in denen ich das nach meiner Einwechslung zeigen konnte. Es bleibt mein Ziel, mich genau über solche Einsätze zu empfehlen, um dann auch mal ein Spiel von Anfang an zu machen.
Tim Lemperle: „In Sachen Physis muss ich noch eine Schippe drauflegen“
Warum haben Sie diese Chance bisher noch nicht bekommen?Lemperle: In Sachen Physis muss ich noch eine Schippe drauflegen. Es ist meine Aufgabe, mich kontinuierlich zu verbessern und dem Trainer zu beweisen, dass ich ein Startelf-Kandidat beim FC sein kann.
Haben Sie sich schon mal mit einem Abschied beschäftigt?Lemperle: Mit meinen Gedanken bin ich aktuell nur beim FC, weil ich an meine Chance glaube. Sollte das Feedback vom Trainer anders ausfallen, müsste ich mir Gedanken machen, klar.
Sie sind 2019 mit Jan Thielmann B-Jugend-Meister geworden. Er hat im Vergleich zu Ihnen aber bereits 65 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum er einen Schritt weiter ist als Sie?Lemperle: Jan ist ein fleißiger Arbeiter, der in puncto Disziplin einen Schritt weiter ist als ich. Er hat in seinem Alter schon das Komplett-Paket. Auch wenn mein Entwicklungsprozess etwas länger dauert, bin ich überzeugt davon, dass ich auch meinen Weg gehen werde.
1. FC Köln: Tim Lemperle glaubt an den Durchbruch
Haben Sie grundsätzlich das Gefühl, dass der Trainer auf die Jugend setzt?Lemperle: Das würde ich schon sagen. Er sucht auch immer wieder das Gespräch mit mir. In den Trainingseinheiten gibt er mir Tipps, wie ich mein Spiel weiter verbessern kann. Das hilft mir enorm weiter. Ich habe das Gefühl, dass ich viel von ihm lernen kann.
Wie schwer ist es in Ihrem Alter geduldig zu bleiben?Lemperle: Es ist sicher nicht ganz einfach. Doch ich habe den festen Glauben daran, dass ich mich hier durchsetzen kann. Das macht es dann einfacher, wenn man mal Zweifel hat.
Ihr Vertrag beim FC läuft noch bis 2023, inklusive Option bis 2024. Was ist in dieser Hinsicht mit dem Verein besprochen?Lemperle: Es gab in der Hinsicht noch keine Gespräche mit dem Verein.