So nah war der 1. FC Köln noch nie am ersten Bundesliga-Sieg gegen Union Berlin dran! Am Samstag (4. März 2023) verhinderte nur Frederik Rönnow, Torwart der Eisernen, einen Auswärts-Dreier an der Alten Försterei. 0:0 – der FC nahm seinem Angstgegner zumindest einen Punkt ab.

Ein Achtungserfolg. Schließlich ist der Tabellendritte Union zu Hause seit nun 17 Spielen ungeschlagen und hatte zuvor sechs der sieben Bundesliga-Duelle mit den Geißböcken gewonnen.

1. FC Köln in fünf von sechs Rückrunden-Spielen ohne Tor

FC-Trainer Steffen Baumgart sagt: „Beide Mannschaften wollten den Sieg. Aus meiner Sicht hatten wir die eine oder andere bessere Torchance – und Union einen sehr, sehr guten Torhüter. Trotzdem bin ich mit dem Punkt zufrieden, den haben wir uns hart erarbeitet.“Florian Kainz ergänzt: „Das ist ein sehr wertvoller Punkt, den wir gerne mitnehmen und der auch wichtig für die Tabelle ist.“

Kölns Problem bleibt das Toreschießen! Bei der Nullnummer in Berlin hatte der FC reihenweise Chancen, blieb aber im sechsten Rückrunden-Spiel zum fünften Mal ohne Treffer.

Baumart wollte in seiner Wahlheimat Köpenick eigentlich mit dem Ex-Herthaner Davie Selke starten, doch dieser Plan platzte: „Er ist so angeschlagen, dass wir ihn nicht von Anfang an bringen“, erklärte der FC-Coach vor Anpfiff, setzte stattdessen auf Steffen Tigges. Selke hatte Schüttelfrost, schaute letztlich über die volle Distanz zu.

Benno Schmitz und Florian Kainz dagegen kehrten nach Krankheit in die erste Elf zurück, Dejan Ljubicic rückte von der rechten Seite ins Zentrum – und verpasste nur um Zentimeter die Führung! Nach Konter über Schmitz strich der 13-Meter-Schuss des Ösis ganz knapp am linken Pfosten vorbei (19.).

Köln lieferte dem Tabellendritten von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe. Auch auf den Rängen, wo die rund 2500 mitgereisten FC-Fans eine Auswärts-Choreo zeigten.

„Fußballgott“: Union-Fans feiern FC-Trainer Steffen Baumgart

Ex-Union-Profi Baumgart wurde derweil wie gewohnt von den Heim-Anhängern als „Fußballgott“ gefeiert, meinte: „Routine oder ein normales Spiel wird das hier nie. Trotzdem geht es darum, Punkte einzufahren mit meinem Verein – das ist der 1. FC Köln.“

Und der tat am Samstag alles, um den Union-Bann zu brechen! Nach der Pause hatten die Kölner deutliches Übergewicht und Chancen im Minutentakt.

Erst durch Maina aus spitzem Winkel (50.) und Martel aus der Drehung (51.). Dann zog Kainz Richtung Winkel ab, doch Berlin-Keeper Rönnow hielt glänzend (59.). Genauso bei Hectors Hammer aus neun Metern (66.). Skhiris Volley wiederum wurde von Diogo Leite am Fünfer geblockt, Kainz verzog von der Strafraumgrenze knapp. Es war wie verhext, das Union-Tor vernagelt!

„Wir haben uns angenähert, da fällt bald wieder einer rein“, hofft Timo Hübers. Matchwinner Rönnow: „Es war ein schweres Spiel, normalerweise lassen wir nicht so viel zu. Natürlich bin ich froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“

Auf den FC wartet jetzt eine kurze Woche bis zum Freitags-Heimspiel (10. März, 20.30 Uhr) gegen den VfL Bochum. Ein Keller-Team, das Köln auf Distanz halten muss.