Bittere Pleite gegen den VfBFC stellt Fehlstart-Marke aus Abstiegssaison ein: „Hört sich blöd an“

Kölns Timo Hübers reagiert während der Partie.

Wie soll dat nur wiggerjonn? FC-Profi Timo Hübers ist nach der 0:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart am 30. September 2023 bedient.

Der 1. FC Köln verliert auch das dritte Heimspiel der Saison. Die Mannschaft von Steffen Baumgart musste sich dem VfB Stuttgart mit 0:2 geschlagen geben.

Die Krise beim 1. FC Köln verschärft sich weiter. Die Mannschaft von Steffen Baumgart (51) verlor beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart auch das dritte Heimspiel der Saison – und die Festung Müngersdorf bröckelt gewaltig. Mit nur einem Punkt aus sechs Spielen steckt der FC weiter ganz tief im Tabellen-Keller fest. Zugleich ist es die Einstellung des Fehlstarts aus dem Abstiegsjahr 2017/18.

Der VfB ist und bleibt zu Hause weiter ein Angstgegner. Gegen die Schwaben gelangen in den vergangenen 14 Heimspielen lediglich zwei Siege. Eine desaströse Bilanz.

1. FC Köln mit schwachen Statistiken zur Pause

FC-Verteidiger Timo Hübers war ratlos nach der Partie: „Wir haben gute Phasen, wo wir richtig Druck aufs Tor machen, das Stadion ist voll da. Dann wieder mit null Punkten vor der Kurve zu stehen, tut echt weh. Wir haben alles gegeben, es scheitert nicht am Willen und hauen alles raus. Wir schießen die Tore nicht und kriegen sie hinten und so verlieren wir wieder. Auch wenn es sich blöd anhört.“

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Dabei hatte sich Baumgart so viel vorgenommen für die Partie. Im Vergleich zur Pleite in Bremen stellte er erneut taktisch und personell um. Für den verletzten Benno Schmitz (muskuläre Probleme) rückte Rasmus Carstensen rechts in die Viererkette. Steffen Tigges begann anstelle von Luca Waldschmidt. Florian Kainz kehrte auf die Zehn zurück und überließ Denis Huseinbasic die alleinige Sechs.

Der FC hatte sich nach der bitteren Pleite in Bremen viel vorgenommen, startete mit viel Elan in die Partie. Die reifere Spielanlage hatte allerdings der VfB um die beiden Ex-Kölner Chris Führich und Serhou Guirassy.

So hatte die Baumgart-Elf zur Pause magere 34 Prozent Ballbesitz und gewann nur 40 Prozent der Zweikämpfe. Marvin Schwäbe befand nach dem Spiel dennoch: „Im Moment ist es einfach so, dass die Gegner ein Stück weit effizienter sind, wir weniger Glück haben in gewissen Situationen, aber trotzdem sehr, sehr gut arbeiten.“

Ausgeglichen war immerhin die Anzahl an Chancen. Toptorjäger Guirassy (10 Saison-Tore) köpfte nach einer Ecke nur auf die Latte (7.) und Marvin Schwäbe rettete einmal fantastisch gegen einen Schuss von Ito (23.). Beim FC hatten Dejan Ljubicic und Davie Selke die beiden größten Chancen. Während Letzterer knapp vorbeizielte (24.), konnte VfB-Keeper Nübel den Schuss von Ljubicic (31.) noch knapp über den Querbalken lenken.

Nach der Pause konnte der FC das Spiel zunächst mal ein Stück beruhigen und Stuttgart etwas den Wind aus den Segeln nehmen. Die eingewechselten Luca Waldschmidt und Faride Alidou kurbelten zudem das Kölner Offensivspiel merklich an. „Ich glaube, dass man auch heute wieder gesehen hat, dass wir aggressiv nach vorne spielen, mutig spielen, uns guten hinten rauskombinieren, gut ins letzte Drittel kommen“, lobte Schwäbe.

Deniz Undav macht nächste FC-Niederlage mit Doppelpack perfekt

Doch mitten in der guten Kölner Phase schlugen die Gäste eiskalt zu. Der kurz zuvor eingewechselte Deniz Undav stand plötzlich blank im Sechzehner und bestrafte die kollektive Unordnung in der FC-Defensive.

Ein bitteres Gegentor, doch noch war genug Zeit. Über 20 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr. Doch eine Reaktion blieb wie schon in Bremen aus. Obwohl Baumgart noch mal alles nach vorne warf, sprang kaum Zählbares raus. Es bleibt dabei, der FC ist in dieser Saison einfach viel zu harmlos. Vier Tore nach sechs Spielen sind ein Offenbarungseid.

Wie es geht, zeigten dann die Gäste. Nach einem Konter machte Doppelpacker Undav das Ding in der 88. Minute zu. Danach verließen die Fans scharenweise das Stadion – das gab es unter Baumgart in der Form auch noch nie. Und nächste Woche geht es ausgerechnet gegen die Überflieger von Bayer Leverkusen, wo das nächste Ungemach droht.