Der 1. FC Köln hat nach der Auftaktpleite beim BVB auch das erste Heimspiel der Saison verloren. Die Elf von Steffen Baumgart verlor in Müngersdorf gegen den VfL Wolfsburg.
Waldschmidts Tor-Rache zu wenigErster FC-Sieg vom Wind(e) verweht – Sorgen um Duo
Der 1. FC Köln hat den Heim-Auftakt in der Fußball-Bundesliga verpatzt. Die Mannschaft von Steffen Baumgart verspielte gegen den VfL Wolfsburg eine Führung und verlor am Ende unglücklich mit 1:2. Damit steht der FC nach zwei Spieltagen immer noch mit leeren Händen da.
Der Coach begann mit derselben Startelf wie bei der Niederlage in Dortmund. Im Kader gab es dagegen zwei Veränderungen: für Rückkehrer Linton Maina und Neuzugang Faride Alidou mussten Kristian Pedersen und Dimitris Limnios zu Hause bleiben.
Davie Selke musste erneut verletzt vom Platz
Trotz der Heimniederlage sprach Baumgart bei Sky auch über positive Erkenntnisse: „Ich habe kein Spiel gesehen, wo ich meinen Jungs in irgendeiner Form einen Vorwurf machen kann. Die beiden Tore, die passieren, macht Wolfsburg dann individuell sehr gut.“
Unter den Augen von Marcus Sorg, Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, konnte sich der FC zunächst bei Marvin Schwäbe bedanken, nicht früh in Rückstand zu geraten. Der Keeper parierte aus kürzester Distanz einen Kopfball von „Wölfe“-Stürmer Jonas Wind. Beim Abpraller hatte er dann Glück, dass er angeschossen wurde.
Dann folgte das nächste Drama in der Saga Selke. Der Stürmer musste im dritten Pflichtspiel der Saison bereits zum dritten Mal verletzt ausgewechselt werden. Nachdem er gegen Osnabrück und den BVB jeweils 52 Minuten durchgehalten hatte, war dieses Mal schon nach 27 Minuten Schluss.
Der Angreifer fasste sich nach seiner ersten Aktion des Spiels, einem Kopfball der weit vorbeiging, an den rechten hinteren Oberschenkel. Danach signalisierte er der Kölner Bank direkt, dass es für ihn nicht mehr weitergehen würde. Ein herber Dämpfer in der frühen Phase des Spiels, für Selke kam Sargis Adamyan ins Spiel.
Das schmeckte Baumgart natürlich gar nicht, dem FC-Coach war die angekündigte „Anspannung“ ohnehin anzusehen. Baumgart beschwerte sich gleich mehrfach beim Vierten Offiziellen Florian Exner, war nach einer nicht gegebenen Gelben Karte gegen Wimmer völlig in Rage und kaum zu beruhigen.
Luca Waldschmidt trifft gegen seine Ex-Kollegen
Im zweiten Durchgang wurde seine Laune dann zunächst mit einem Schlag besser. Denn es war Wolfsburg-Leihgabe Luca Waldschmidt, der den Tor-Bann brach. Sein feiner Schlenzer aus rund 20 Metern war das erste Heim-Tor unter Baumgart im dritten Versuch gegen den VW-Klub.
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Ausgerechnet Waldschmidt, der unter Trainer Niko Kovac keine Chance mehr hatte und schlussendlich dann vom Hof gejagt wurde. Das zahlte er nun mit seiner Tor-Rache zurück.
Die Freude währte aber nicht allzu lang. Nur sieben Minuten später schlugen die bis dahin äußerst passiven Wolfsburger zurück. Nachdem die Kölner Hintermannschaft unsortiert stand, nutzte Wind den Platz und schob locker zum 1:1-Ausgleich ein. Es hätte sogar noch dicker kommen können, doch 25-Millionen-Mann Majer traf mit seinem Gewaltschuss nur die Latte (65.).
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FC-Geschäftsführer Christian Keller resümiert: „Wir sind nach der Führung die bessere Mannschaft und geben es dann mit dem 1:1 aus der Hand.“ Mit Eric Martel musste dann der zweite Kölner verletzt vom Platz. Der Abräumer blieb nach einem Zweikampf auf dem Boden sitzen und hielt sich beim Gang auf die Bank die rechte Hüfte.
Wolfsburg dreht das Spiel, Hübers lässt den Ausgleich liegen
Kaum war der Sechser vom Platz, da lag der FC plötzlich hinten. Wieder bestrafte Stürmer Wind Unzulänglichkeiten in der FC-Defensive. Wieder hatte der Blondschopf kaum Mühe, den Ball über die Linie zu drücken.
Den Ball über die Linie drücken: Das hätte Timo Hübers in der 78. Minute machen müssen. Der Verteidiger stand plötzlich mutterseelenallein vor Keeper Casteels, brachte den Kopfball aus kürzester Distanz aber nicht im Tor unter. Das hätte der Ausgleich sein müssen.
So rannte die Baumgart-Elf in der Schlussphase dem bitteren Rückstand hinterher. Richtig zwingend wurde es aber dann nicht mehr, sodass unter dem Strich eine unglückliche Niederlage herauskam. Keller erklärt: „Nach dem 1:2 wollten wir mit der Brechstange in Richtung 2:2 und mit der Brechstange funktioniert es selten. Heißes Herz ist gut, aber kühler Kopf ist noch besser. Beides in Kombination ist das Beste und das hatten wir am Ende nicht mehr.“