Keine Bewegung bei Ellyes Skhiri. Der 1. FC Köln kann mit dem tunesischen Nationalspieler für die Saison 2021/22 planen. Doch dafür müssen noch ein paar Probleme aus dem Weg geschafft werden.
Wie bei Lukas PodolskiMailand ist raus – so kann sich der FC den Skhiri-Verbleib leisten
Köln. Der 1. FC Köln im Rausch des guten Saisonstarts. „Das geht auch einem Präsidenten runter wie Öl“, freute sich Werner Wolf (65) über die beiden Heimsiege. Eine zentrale Figur auf dem Platz: Ellyes Skhiri (26). Doch kehrt der tunesische Nationalspieler nach seiner Länderspiel-Abstellung zum 1. FC Köln zurück?
Die Antwort ist mit größter Wahrscheinlichkeit: Ja! Nicht nur, weil das große Angebot ausgeblieben ist und sich etwa der AC Milan anderweitig umschaute, sie haben sich Tiemoue Bakayoko von Champions-League-Sieger FC Chelsea ausgeliehen. Es ist auch, weil der FC sich einen Skhiri-Verbleib leisten kann - und das obwohl man die Transfereinnahme eigentlich brauchte, um auf die bei der DFL geforderte Eigenkapitalquote zu kommen.
Wie das geht? EXPRESS erfuhr exklusiv: Der 1. FC Köln plant das „Modell Podolski“ mit Skhiri zu wiederholen!
Die drei Probleme des 1. FC Köln beim Verbleib von Ellyes Skhiri
Handelsbilanziell ist der FC für den Moment nach dem Verkauf der Catering-Rechte aus dem Schneider (EXPRESS.de berichtete exklusiv). Aber drei Probleme müssen bei einem Verbleib des Leistungsträgers noch umschifft werden.
Einerseits war in der vor dem 30. Juni an die Deutsche Fußball-Liga (DFL) übermittelten Finanzplanung eine Transfereinnahme mit einem hohen einstelligen Millionen-Betrag eingepreist. Bis zum 31.12.2021 sollte dieser Verkauf über die Bühne gehen, dann müssen die aktuellen Zahlen eingereicht werden. Das zweite Problem ist die Liquidität. Aber auch da sieht es derzeit gut aus. Problem Nummer drei: Spätestens bis zum nächsten Sommer braucht man zusätzliche Einnahmen.
Daher war immer klar: Kommt ein Gebot im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich, ist ein Transfer alternativlos. Und doch kann der Verkauf vertagt werden, weil Vorstand und Geschäftsführung zuversichtlich sind, die entstehenden Löcher stopfen zu können.
1. FC Köln auf der Suche nach weiteren Geldgebern
Einerseits hilft die Landesbürgschaft über 20 Millionen Euro dem 1. FC Köln liquide zu bleiben. Die zusätzlichen Zuschauer, die über dem Plan derzeit in die Stadien dürfen, verbessern die Bilanz auch. Der 1. FC Köln dürfte also nicht in die Verlegenheit kommen, die Gehälter nicht zahlen zu können. Zusätzlich wird man versuchen, weiteres Mezzanine-Kapital einzusammeln, wohlwissend, dass es eine teure Form der Geldbeschaffung ist.
Zudem soll die DFL doch planen, mehr Nachsicht mit den darbenden Klubs zu haben. Weil viele noch unter den Corona-Folgen ächzen, will man im Dezember bei den Finanzkennzahlen noch nicht ganz so genau hinsehen.
Dem Vernehmen nach soll ein Punktabzug für die Verstöße gegen die Lizenzierungsauflagen im Winter vom Tisch genommen werden – dann hätten der FC und die Konkurrenten zumindest bis zum Saisonende Luft, ihre Verpflichtungen zu erfüllen.
So machte der 1. FC Köln es bei Lukas Podolski
Das würde dem 1. FC Köln auch Zeit verschaffen, um bei Ellyes Skhiri einen Kniff anzuwenden, mit dem der FC schon zweimal das finanzielle Überleben gesichert hat.
Sowohl beim Verkauf von Lukas Podolski im Frühjahr 2012 an den FC Arsenal für 15 Millionen Euro wie auch beim Transfer von Christian Clemens zu Schalke 04 für 2,8 Mio Euro ein Jahr später einigte man sich sehr früh auf einen Wechsel – und konnte die Einnahmen noch im alten Geschäftsjahr verbuchen.
Dieses Modell soll nun auch beim Mittelfeld-Star, dessen Vertrag im Sommer 2023 ausläuft, angewendet werden. So würde Skhiri nicht nur beim FC bleiben, sondern am Ende doch noch das nötige Geld einspielen – für den FC derzeit die Wunschlösung.