Dem 1. FC Köln gelang mit zwei Siegen aus drei Spielen der beste Bundesliga-Start seit der Saison 2016/17. Der Grund: Trainer Steffen Baumgart ist bislang der erhoffte Bessermacher, der Spieler wie Benno Schmitz oder Anthony Modeste wie verwandelt erscheinen lässt.
Traumstart für den 1. FC KölnBaumgart macht Benno & Co. besser
Köln. Die Daten des Spiels sprachen eine deutliche Sprache: Fast zwei Drittel der Zeit war der 1. FC Köln in Ballbesitz, sie gewannen fast 60 Prozent der Zweikämpfe, sie beherrschten über weite Strecken der Partie Ball und Gegner.
Und dann war da noch so ein Wert, der irgendwie für diesen veränderten 1. FC Köln stand: Der Spieler mit den meisten Flanken war in dieser Partie Benno Schmitz (26). Der Rechtsverteidiger, nicht immer mit dem leichtesten Stand bei Umfeld und Fans, wirkte mit Anpfiff wie aufgedreht, brachte immer wieder gefährliche Bälle hinein und sorgte so dafür, dass es im Bochumer Strafraum gerade in der Anfangsphase lichterloh brannte. Insgesamt 10 Flanken standen nachher auf seinem Konto, zum Vergleich Simon Zoller (30) kam als bester Bochumer auf zwei Flanken.
1. FC Köln bezwingt nach Berlin auch Bochum
„Benno hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart (49), sonst mit individuellem Lob recht sparsam. Aber Schmitz passt halt ganz gut für die Entwicklung der kompletten Truppe, in der bei Anpfiff mit Dejan Ljubicic (23) lediglich ein Neuzugang stand – und die trotzdem wie verwandelt wirkt. Bessermacher Baumgart nach der Hertha aus Berlin nun auch der Bochum-Bezwinger!
Mutig und selbstbewusst statt wie in der Vergangenheit so oft verzagt und hasenfüßig tritt der 1. FC Köln inzwischen auf, ob in den Heimspielen gegen Berlin (3:1) und Bochum (2:1) oder bei der Niederlage in München. Spieler wie Anthony Modeste (33) erleben ihren dritten Frühling und auch die Einwechselspieler sind sofort da, wenn man sie braucht. Egal ob in der Abwehr Neuzugang Luca Kilian (21) oder im Angriff die Torschützen Louis Schaub (26) und Tim Lemperle (19), die sich gleich in die Torschützenliste eintrugen.
Louis Schaub wurde von Horst Heldt ausgemustert
„Es ist natürlich schön, wenn das so gelingt. Das ist die Aufgabe der Einwechselspieler, noch einmal für neuen Schwung zu sorgen. Das ist dann auch für den Trainer ein gutes Zeichen. Er sagt immer, dass die Spieler, die von der Bank kommen können, wichtige Impulse setzen können“, sagt Torschütze Schaub, einst von Armin Veh verpflichtet und dann von Nachfolger Horst Heldt und Coach Markus Gisdol ausgemustert und erst nach Hamburg und dann zum FC Luzern ausgeliehen.
Steffen Baumgart: „Das ist für einen Trainer natürlich schön. Es waren ja nicht nur Schaub und Lemperle. Auch Ostrak mit seiner Vorarbeit, oder Salih, der jeden Zweikampf nach seiner Einwechslung gewann. Das ist das, was ich immer sage: Es geht nicht um die erste Elf, es geht um alle Spieler.“
Die besser zu machen ist Baumgarts Mission. Wer den 1. FC Köln am Samstag beim 2:1 gegen den VfL Bochum gesehen hat, dem wird klar, dass Baumgart genau das bis jetzt vorbildlich gelingt. Mit sechs Punkten aus drei Spielen gelang der beste Saisonstart seit der Saison 2016/17 – an deren Ende landete der 1. FC Köln völlig überraschend in der Europa League.